Nachklang

Gedicht zum Thema Gedanken

von  Saira


Du gehst, weil Kräfte schwinden,
und Würde dich trägt.
Denn Worte, die zu laut werden,
verlieren ihr Gewicht.

Du schreibst,
wie andere atmen –
präzise, uneitel,
mit der Geduld des Sehens.

Wer hinsieht,
spürt Haltung zwischen den Zeilen,
spürt, wie Denken leise werden kann,
ohne sich zu beugen.

Ich folgte deinen Sätzen wie Spuren
durch ein Gelände, das ich kenne.
Sie zeigen Richtungen,
aber keine Wege.

Manche hier sprechen über Stimmen,
du sprichst mit ihnen.
Deine Schärfe verletzt nicht,
sie klärt – und ist darum selten.

Denn wer den Blick bewahrt,
wo andere nur Wände sehen,
hinterlässt mehr,
als er mitnimmt.

Wenn du weiterschreibst –
wo auch immer das sein mag –,
werden die, die sehen, wissen:
Du warst nie weg.
Nur weiter.

 

 

 

© Sigrun Al-Badri / 2025




Anmerkung von Saira:

Für Graeculus und dubdidu

Für jene, die Worte wogen, nicht warfen –
und die gehen, weil Stille ehrlicher ist als Lärm.

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Kommentare zu diesem Text


 Teo (26.10.25, 13:41)
Hallöchen,
Das Greaculus weg ist finde ich bedauerlich. Da gab es schon Reibungsflächen. Es hat schon heftig gefunkt, aber...war auszuhalten.
Bei dubdidu liegt der Fall anders. Da kann ich deinen Lobeszeilen nicht folgen. Seine pseudoschlaue Art hat mich nicht sonderlich mitgenommen.
Aber eigentlich typisch für diese Art von Wunderheilern...mir unberechtigterweise an die Karre strullen und wenn Gegenwind kommt, sich aus dem Staub zu machen. Vielleicht war ich auch nicht schlau genug, seine geistigen Ergüsse zu verstehen. 
Schöne Grüße 
Teo

 Moppel meinte dazu am 26.10.25 um 13:50:
genau so ist es, Teo

 Citronella antwortete darauf am 26.10.25 um 14:11:
@ Teo:
Pseudoschlau kann man aushalten, Teo, man muss solche Texte nicht lesen und schon gar nicht kommentieren. Wenn aber wiederholt persönliche Angriffe erfolgen, wenn über User gespottet wird, weil sie eine andere Weltsicht und nicht die gleiche Geschwätzwissenschaft studiert haben – dann muss man sich als Angegriffene(r) wehren. Ich denke, da wirst du mir Recht geben.

 Teo schrieb daraufhin am 26.10.25 um 14:13:
Dem ist nichts hinzuzufügen....

 LotharAtzert äußerte darauf am 26.10.25 um 15:21:
Aber eigentlich typisch für diese Art von Wunderheilern...mir unberechtigterweise an die Karre strullen und wenn Gegenwind kommt, sich aus dem Staub zu machen.
Die sind es beide nicht gewohnt, daß ihnen widersprochen wird. Statt sich zu freuen, eventuelle Schwachstellen in Stärken wandeln zu können, sind sie auf die kleine Ego-Art beleidigt.

Und daß sie mir ebenfalls sehr subtiles Leid zugefügt haben, werden nur die wenigsten verstehen. Aber sei es, wie es ist.

Antwort geändert am 26.10.2025 um 15:26 Uhr

 Teo ergänzte dazu am 26.10.25 um 15:33:
Ja Lothar,
Greaculus war manchmal, grad wenn es um Migration ging, schon penetrant, naiv, teilweise völlig weltfremd. Es ist mich aber nie persönlich angegangen.
Da macht den Unterschied zu dem anderen Grottenmolch.
Ja gut...jeder setzt da die Schwerpunkte anders.
Mir manchmal völlig unverständlich.
Aber schön, dass du dich auch gemeldet hast.
LG.
Teo

 Saira meinte dazu am 26.10.25 um 16:03:
Teo, ich erinnere mich gut an deine Worte über genau jene, denen du jetzt applaudierst – damals nanntest du sie lautstark das, was sie waren und noch immer sind: gehässig, verbohrt und kleingeistig. Der Wandel wäre fast bewundernswert, wenn er nicht so traurig wäre. Ich toleriere deine neue Nähe – aber sie überrascht mich.
 
Dass manche Menschen selbst dann noch austeilen müssen, wenn andere längst gegangen sind, bestätigt leider vieles, was Graeculus und dubdidu in ihren letzten Texten bzw. Kommentaren erlebt haben.
 
Es ist bemerkenswert, wie schnell hier der Ton kippt, sobald jemand nicht in den eigenen Meinungszirkel passt. Da wird Nachtreten zur Tugend erklärt und Häme zur Haltung.
 
Interessant auch, wie eifrig man die Mundtotgemachten noch belehrt – ein bequemer Sieg über Abwesende.
 
Wer ständig vom gesunden Menschenverstand spricht, beweist meist nur, dass er ihn im Kollektiv abgegeben hat.

Graeculus und dubdidu haben Haltung gezeigt – ihr zeigt Nachhall.

Der Unterschied spricht Bände.

 
Wer Diffamierung für Diskurs hält, verwechselt Lärm mit Argumenten.

 Teo meinte dazu am 26.10.25 um 16:16:
Danke Sigi,
Dass du mich an Zeiten erinnerst, in denen ich tatsächlich diese Meinung hatte. Aber auch bin lernfähig und bereit, Fehler einzugestehen und Beziehungen neu zu überdenken. Es hat klärende Gespräche gegeben und einiges ist aus dem Weg geräumt.
Ich hatte gedacht, dass wir uns damals vertraulich ausgetauscht hatten. Aber...so bist du halt.
Objektiv, verzeihend, selbstbewusst, bescheiden und ....
nicht ichbezogen.
Du wirst die Lücken, die Klemm, Graec und dubdidu voll ausfüllen.
Dir noch hier noch eine schöne Zeit.
Lieben Gruß 
Teo

 Saira meinte dazu am 26.10.25 um 16:20:
Ich habe nichts ausgeplaudert, was nicht in den öffentlichen Kommentaren nachzulesen ist, Teo.

 eiskimo (26.10.25, 15:47)
Finde ich gut, Saira, dass Du diesen Text gemacht hast. Ich stimme Deiner Würdigung zu und sehe da auch einen großen Verlust.
Verlust an Klarheit, Wissen und intellektueller Schärfe.
Der Lärm wird zunehmen.
LG
Eiuskimo

 Saira meinte dazu am 26.10.25 um 16:07:
Danke, Eiskimo. Ja – der Verlust ist spürbar.

Wenn Menschen gehen, die noch differenzieren konnten, bleibt Raum für jene, die Lautstärke mit Überzeugung verwechseln.

Und der Raum hallt – leider nicht von Gedanken, sondern von Geräuschen.


LG
Saira
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