Alle 9.512 Textkommentarantworten von Graeculus

06.06.24 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Meine seltsamsten Schüler: "Aber das geliehene Buch über Philosophinnen, das hätte sie mir zurückgeben sollen."

06.06.24 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Meine seltsamsten Schüler: "Ich hatte nie den Eindruck, daß sie ein unglücklicher Mensch war. Allerdings konnte sie Männer unglücklich machen, das ja. Nun ist das schon vierzig Jahre her und nur noch eine Erinnerung. Ich hoffe, ich bin nicht der einzige Mensch, der sich an sie erinnert. Manche Schüler erwecken in einem Lehrer den Eindruck, daß er da eine über die Wissensvermittlung und die Vermittlung kritischen Denkens hinausgehende Aufgabe hat; das war bei ihr nicht der Fall. Eher bei denen, denen sie das Herz gebrochen hat. (Nicht durch Lüge, übrigens.)"

06.06.24 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Meine seltsamsten Schüler: "Du interpretierst diese Aussage nun auf eine Weise, die ich nicht völlig ausschließen kann (ganz sicher kann man überhaupt nie sein), aber immerhin ist mein damaliger Eindruck auf der Grundlage einer längeren Bekanntschaft entstanden. Die Schülerin hatte schon vorher ihr Liebesleben als Inszenierung gestaltet und später sogar andere Schülerinnen für die Escort-Agentur, in der sie arbeitete, angeworben. Das Erlebnis sexuellen Mißbrauchs hat sie mir gegenüber nie auch nur angedeutet (bei anderen Schülerinnen kam das schonmal vor). Wenn ich an sie denke, dann am meisten an ihren so frühen Tod, der ihr quirliges Leben abrupt beendet hat. Es war eine spannende Person, die stets im Mittelpunkt stand. Grundsätzlich aber: Wenn hinter der Entscheidung für die Prostitution ein früherer sexueller Mißbrauch steht, dann ist das nicht das, was ich unter einer freiwilligen Entscheidung verstehe."

06.06.24 - Diskussionsbeitrag zum Text  One-night-stand in Berlin von  Pfeiffer: "Über diese Verwechslung von Zeichen und Bezeichnetem hat Ludwig Wittgenstein einmal gespottet: "Hier hast du einen Stuhl. Übersetze ihn ins Französische!" Aber das hat er sich ausgedacht, ist ein typischer Intellektuellen-Witz. Deiner ist schön aus dem Leben gegriffen."

06.06.24 - Diskussionsbeitrag zum Text  viel.leicht von  tulpenrot: "Das ist doch, wenn ich es recht verstanden habe, bei einem Christen schon wegen der Erbsünde ausgeschlossen, oder? "Non enim sum dignus ut sub tectum meum intres." (Lukas 7, 6) Das klingt für mich nicht leicht, sondern klein, unwürdig, auch wenn dann, wie es heißt, Jesus es dem solcherart Demütigen erleichtert mit seinen Sünden. Antwort geändert am 06.06.2024 um 16:06 Uhr"

06.06.24 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Meine seltsamsten Schüler: "Es handelt sich um einen Intrigenroman aus der Szene von mexikanischer Archäologie und Politik. Gut geschrieben. Ob man ihn kaufen kann, weiß ich nicht. Eine ISBN gibt es wohl nicht. Damals habe ich das Manuskript für sie durchgesehen und danach/deshalb ein Exemplar geschenkt bekommen."

06.06.24 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Meine seltsamsten Schüler: "ad 1: Es steht sicher nicht so, daß jeder, der sich Gewalt-gegen-Frauen-Videos regelmäßig reinzieht, auch im privaten Umgang mit Frauen gewalttätig wird. Überraschen würde es mich allerdings nicht, wenn der Anteil statistisch signifikant größer sein sollte. Die Gefahr besteht dann in einer größeren Wahrscheinlichkeit. Aber auch unterhalb dieser Schwelle kann ich mir nicht gut vorstellen, daß so jemand ein normaler partnerschaftlicher Mitmensch ist. Er müßte ja doch irgendwie schizo sein, d.h. das eine vom anderen völlig abkoppeln können. ad 2.: Genau. Und doch müssen Lehrer darauf reagieren, nur jetzt anscheinend auf ein Massen-, nicht mehr auf ein Einzelphänomen. ad 3: Bei der Prostitution kommt es m.E. auf Freiwilligkeit oder Unfreiwilligkeit an, wobei ich Armut zur Unfreiwilligkeit rechne. Bei ihr geschah das - da bin ich mir ziemlich sicher - ganz freiwillig, und das drückt auch das Zitat aus. Übrigens war sie - wie alle hier Erwähnten - volljährig. Ich war hauptsächlich Oberstufenlehrer, und die allermeisten Schüler werden in der Stufe 12 volljährig. Ob es ihr geschadet hat, kann man nicht sagen, denn sie ist jung bei einem Autounfall gestorben, der mit ihrer Profession nichts zu tun hatte."

06.06.24 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Meine seltsamsten Schüler: "Es ist ein erschreckend gewalttätiges Land, wenngleich es in Lateinamerika nicht ungewöhnlich ist: überall dort, wo der Dreiklang Drogenbanden - Korruption - Morde erklingt. Eine frühere Bekannte hat lange dort gelebt und liebt dieses Land. Gerne früge ich sie einmal danach; aber sie ist aus meinem Blickfeld verschwunden. Sie hat sogar einen knapp 800 Seiten starken Roman veröffentlicht, der in Mexico spielt: A. S. Schmidt: Codex Villalobos. epubli 2017"

06.06.24 - Diskussionsbeitrag zum Text  Tashi Delek von  Terminator: "Ich weiß es nicht. Nicht umsonst hält man beim Rosenkranz-Gebet die Finger auf einer Perle und rückt immer eine Position weiter. Ein Hilfsmittel für die menschliche Schwäche. Aber was benutzt ein tibetischer Mönch?"

05.06.24 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Fragen und Antworten: "Vom ursprünglichen Thema kommen wir inzwischen ab - es war ja grundsätzlich gemeint und nicht nur auf Politik & Krieg bezogen. Zum Ausbruch des 1. Weltkrieges gebe ich gerne zu, daß der Einmarsch durch Belgien für Großbritannien entscheidend war. Fragen wir kurz, wie es zu diesem kam: Die russische Generalmobilmachung löste unabsichtlich den Automatismus des Schlieffenplans aus. Mit "unabsichtlich" meine ich, daß die Russen den wohl kaum kannten. Und dieser Schlieffenplan sah nun einmal den Durchmarsch durch Belgien als unverzichtbar vor, weil sonst angesichts der französischen Grenzbefestigungen die 6-Wochen-Frist für den Sieg über Frankreich nicht hätte eingehalten werden, man also nicht rechtzeitig wieder an der russischen Seite hätte sein können. Dieser Schlieffenplan! Der Kaiser hatte ihn gar nicht verstanden, und die Generäle diktierten den Politikern die Kriegserklärungen. Vielleicht wollten nicht einmal sie eigentlich den Krieg, doch wenn Rußland mobil machte, begann die Uhr zu ticken. Ich glaube, das ist ein Besispiel dafür, daß die Entscheidung über Krieg und Frieden nicht Sache von Militärs sein sollte. Das entscheidende Argument gegen diesen Plan ist natürlich, daß er trotz Belgien nicht funktioniert hat. Eine Frage an den Fachmann: Ich habe den Eindruck, daß man, wenn man die Wirkung des Maschinengewehrs richtig eingeschätzt hätte, das ja die Defensive enorm stärkt, eine defensive Strategie besser gewesen wäre als der Schlieffenplan. Dann hätte es keine deutschen Kriegserklärungen geben müssen und keinen Einmarsch in Belgien. Stimmst Du dem zu?"

Diese Liste umfasst nur von Graeculus abgegebene Antworten bzw. Reaktionen auf Kommentare zu Texten. Eigenständige Textkommentare von Graeculus findest Du  hier.

 
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