Alle 9.533 Textkommentarantworten von Graeculus

14.11.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Wer gehört nicht zu Deutschland?: "Es handelt sich dabei nicht um einen Glauben, sondern um vernünftige Argumente, wie sie im Zeitalter der Entdeckung (!) der Menschenrechte, nämlich der Aufklärung, reflektiert worden sind: Jean-Jacques Rousseau (Du contrat social) und Immanuel Kant (Metaphysik der Sitten u.a.). Ich reduziere das hier einmal auf eine These, von der ich annehme, daß sie evident ist: Es gibt nur einen einzigen, unsere Rechte begründenden Gesellschaftsvertrag, dem alle Teilnehmer (--> Bürger) freiwillig zustimmen können: daß nämlich unsere Freiheiten nur durch das Prinzip der Gleichheit eingeschränkt werden. D.h. man darf alles wollen bzw. tun, was man in gleicher Weise auch allen anderen zugestehen kann. (Verallgemeinerbarkeitsprinzip) Freiwillig werde ich keinem Vertrag zustimmen, welcher Dir mehr Rechte zubilligt als mir. Und auch Du wirst wohl kaum einen Vertrag billigen, demzufolge ich ein Recht auf freie Meinungsäußerung, Religionsfreiheit usw. habe, Du jedoch nicht. Dies ist etwas sehr anderes als das demokratische Mehrheitsprinzip, demzufolge eine Mehrheit über eine Minderheit bestimmen kann. Es ist vielmehr das Prinzip eines Staates (Republik), in dem das Gesetz (das zitierte Prinzip nämlich) die höchste Instanz ist. Darauf basieren die Menschen- und Bürgerrechte unseres Grundgesetzes. Rechtsvorstellungen, die auf religiösen Annahmen beruhen, können dagegen nicht verallgemeinerbar sein, weil nicht alle Menschen diese religiösen Annahmen teilen. Macron steht ganz in dieser Tradition, wenn er das Recht auf Meinungsfreiheit über die Behauptung stellt, den Propheten Mohammed dürfe man nicht verspotten (Jesus sowie Atheisten aber schon)."

14.11.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Wer gehört nicht zu Deutschland?: "Religionen sind frei, Art. 4 GG ... aber alle Religionen und weltanschaulichen Bekenntnisse; d.h. dieses Recht steht unter der Bedingung der Verallgemeinerbarkeit: Jeder hat alle Rechte, die er auch allen anderen Menschen bzw. Bürgern gleichermaßen zubilligen kann. Und natürlich muß - wie Du schreibst - dieses Recht mit allen anderen Grundrechten in Einklang stehen; also ist eine Religion, welche gegen den Gleichheitsgrundsatz (Art. 3 GG) verstößt, nicht erlaubt. An so etwas kann man gut erkennen, daß nicht ein Gott, sondern ein Gesetz das oberste Prinzip der Bundesrepublik Deutschland ist."

14.11.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Wer gehört nicht zu Deutschland?: "Danke. Ein Plädoyer für Toleranz, die nicht auch noch Intoleranz toleriert."

14.11.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Wer gehört nicht zu Deutschland?: "Auch ich nehme an, daß Religionen, ernstgenommen, dem Prinzip eines vernünftigen Gesetzes als Grundlage eines Staates widersprechen. Und ja, das mag auch für Weltanschauungen wie den Sozialdarwinismus gelten."

14.11.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Wer gehört nicht zu Deutschland?: "Mein Opa väterlicherseits glaubte sogar an Rinder, bzw. daß ein halbes Pfund Fleisch davon eine gute Suppe ergibt. Aus dem Keller ertönt das monotone Geräusch einer Bartaufwickelmaschine."

14.11.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Wer gehört nicht zu Deutschland?: "Ich zweifle, ob ich Döbereiner verstehe; daß die Vorstellung kein erschaffender Teil der Welt sei, halte ich für falsch, weil die Vorstellung die Welt erschafft ("Die Welt als Wille und Vorstellung") - na gut, sie ist kein Teil der Welt, sondern die Bedingung der Möglichkeit von Welt; aber wie auch immer, ich habe kein Ahnung, wie aus all dem ein Rechtsprinzip werden könnte, nach dem zu entscheiden wäre, ob jemand nach Deutschland einreisen und dort sogar die Staatsbürgerschaft erhalten darf. (Zu erinnern an den moslemischen Oberarzt, der sich weigerte, Frauen die Hand zu geben, aber die deutsche Staatsbürgerschaft haben wollte.) Möglicherweise interessieren Döbereiner & Dich solche Fragen nicht - mich aber."

14.11.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Wer gehört nicht zu Deutschland?: "An Nimmer (den ernsteren Teil seiner Äußerungen betreffend): Beamte müssen einen Eid auf die Verfassung abgelegen. Wo sie gegen ihn verstoßen, müssen sie bestraft werden - sie gehören nicht in den Staatsdienst. Aberkannt werden kann die deutsche Staatsbürgerschaft nicht, wenn jemand dadurch staatenlos wird. Das hat historische Gründe, denn so sind die Nazis mit Juden verfahren, die auf diese Weise schutzlos wurden."

14.11.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Wer gehört nicht zu Deutschland?: "An Ralf_Renkking: Natürlich ist das Grundgesetz eine normative Idee - was denn sonst? Es spricht ja nun nicht gegen Gesetze, daß sie öfters nicht befolgt werden. Gegen wen mag das sprechen?"

14.11.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Wer gehört nicht zu Deutschland?: "War mir bewußt, ja. Das Problem sind diejenigen Menschen, die hier leben (wollen), sich aber nicht am Grundgesetz orientieren. Eigentlich geht es genau darum in meinem Text."

14.11.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Wer gehört nicht zu Deutschland?: "Du bist heute zu Scherzen aufgelegt, gelt?"

Diese Liste umfasst nur von Graeculus abgegebene Antworten bzw. Reaktionen auf Kommentare zu Texten. Eigenständige Textkommentare von Graeculus findest Du  hier.

 
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