Alle 9.532 Textkommentarantworten von Graeculus

02.07.22 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Wiedergeburt?: "Okay. Damit hättest Du eine naturgesetzliche Erklärung für das geschilderte Phänomen. Ich nicht, denn ich beschränke mich auf Selbstgespräche (kein Reden im Schlaf nach Auskunft gewöhnlich gut informierter Kreise)."

02.07.22 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Wiedergeburt?: "Keine eindeutige Entscheidbarkeit der Frage? Ich habe meine Geschichte bewußt so konstruiert, daß der Fall einer Lüge oder eines Irrtums auf Seiten des jungen Mannes nach menschlichem Ermessen ausgeschlossen ist. Mich würde es daher schon nachdenklich machen, zumal ich - s.o. - den Falle des Redens (Ausplauderns) im Schlaf für mich ausschließen kann."

02.07.22 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Wiedergeburt?: "Stimmt, das Rätsel bliebe, warum wir uns in aller Regel nicht an frühere Existenzen erinnern (der Trank der Lethe in der antiken Mythologie). Der Ausnahmefall würde auch auf mich ziemlich düster wirken (sogar für ihn gibt es eine Parallele in der antiken Mythologie: die wenigen Menschen, die aus dem Hades zurückgekehrt sind und uns von den Gepflogenheiten dort [inkl. Lethe] berichtet haben). Eine merkwürdige Ungleichheit unter den Menschen? Zum Glück nur ein Gedankenexperiment."

03.07.22 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Wiedergeburt?: "Das Motiv des jungen Mannes habe ich außen vor gelassen, das stimmt. Spontan weiß ich dazu nichts zu sagen. Du glaubst an Wiedergeburt/Reinkarnation. Für Dich scheint ein unerschütterlicher, durch nichts in Frage zu stellender Glaube irgendeinen Vorzug zu besitzen. Für mich - und ich habe diesen Gedanken ganz bewußt angehängt - hat er das nicht. Das hat, meine ich, mit Offenheit oder Geschlossenheit eines Weltbildes zu tun. D.h. die Unerschütterlichkeit eines Glaubens muß durch ein geschlossenes Weltbild erkauft werden. Nichts mehr von "offene Weite, keine Spur von heilig" (Bodhidharma)."

02.07.22 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Wiedergeburt?: "Schreiben, zurückziehen, löschen - kann es sein, daß du in dieser Hinsicht etwas instabil bist? Nun, wie auch immer: Es handelt sich hier um ein Gedankenexperiment, was ein wirkliches Experiment und völlig unabhängig vom tatsächlichen Stattfinden des geschliderten Ereignisses ist. Wenn man nämlich zeigen kann, daß ein bestimmtes Ereignis denkbar (widerspruchsfrei zu denken möglich) ist, dann ist damit bewiesen, daß das (kontradiktorische) Gegenteil wahr sein kann, aber nicht logisch notwendig wahr ist. Das heißt in diesem Falle nichts darüber, ob es Wiedergeburt tatsächlich gibt, aber es würde besagen, daß Wiedergeburt möglich ist. Wir hätten dann sogar ein Kriterium dafür, wann das der Fall ist. Die Überlegung, was eigentlich passieren muß, damit wir unsere Ansichten in Frage stellen oder sogar aufgeben, kann ich dir ebenfalls ans Herz legen. Alles andere wäre eine Inanspruchnahme von Unfehlbarkeit."

02.07.22 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Wiedergeburt?: "Es handelt sich hier um eine Gedankenexperiment, nicht um einen Tatsachenbericht. Was darunter zu verstehen ist, habe ich oben bei meiner Antwort auf (den  gelöschten Beitrag von) LotharAtzert erläutert. Außerdem erscheint mir die Frage wichtig, was - ganz grundsätzlich - geschehen müßte, damit wir unsere Ansichten bzw. unseren Glauben als falsch einsehen. Nicht daß das geschieht, sondern was müßte geschehen, was wäre so eindrucksvoll, daß wir daraus diese Konsequenz zu ziehen bereit wären? Eine große, laute Stimme, die vom Himmel herab verkündet: "Es gibt keinen Gott!"? Nein, du hieltest auch das für dämonisch. D.h. es gibt rein gar nichts, was dich von einem Irrtum überzeugen könnte. Das klingt stark, ist aber m.E. lediglich starrsinnig. Die Haltung der Wissenschaft ist es ganz und gar nicht."

03.07.22 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Wiedergeburt?: "Ja. Zum Glück wissen die nur was über ihre eigenen früheren Existenzen auf keinVerlag, aber nicht, was allein meine Oma und ich erfahren haben. Privatnachrichten auf kV sind nicht das Gleiche, denn die kann der Webmaster m.W. einsehen. In dieser Hinsicht ist er wie Gott: allwissend."

03.07.22 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Wiedergeburt?: "Die letzte Beichte meiner Oma - ich schlage mir vor den Kopf. Das ist es. Und das Beichtgeheimnis kann sehr brüchig sein, entgegen allen Mythen, die im katholischen Glauben darum gesponnen werden. Warum bin ich als Ex-Katholik nicht auf diese Möglichkeit gekommen?"

03.07.22 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Wiedergeburt?: "Als Schlachttier, was wäre gerecht, weil ich kein Vegetarier bin. Aber Scherz beiseite - du bist ja ein Mensch, den ich im Verdacht eines geschlossenen Weltbildes habe: Was müßte passieren, damit Du einsiehst, daß Selenskyj ein Freiheitsheld ist und Trump die Wahl wirklich verloren hat? Da du umgekehrt mich für den Vertreter eines geschlossenen Weltbildes hältst, bekommst du meine Antwort auf die Frage: Ich bräuchte solide, nicht parteiische Informationen. Eine ewige, unverbrüchliche Liebesbeziehung habe ich zu meiner - im Leben mehrfach geänderten - Weltanschauung nicht. Meine letzte Meinungsänderung war die Abkehr vom Pazifismus."

03.07.22 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Wiedergeburt?: "Gedankenexperimente, lieber Ekkehart, sind keine Literaturform, sondern haben oft etwas Konstruiertes an sich. Da kommt es nicht auf die literarische Qualität an, sondern darauf, ob etwas möglich (widerspruchsfrei denkbar) und damit das Gegenteil jedenfalls nicht notwendigerweise wahr ist. In der Philosophie kommen solche Gedankenexperimente häufig vor (und es sind in dem genannten Sinne echte Experimente). Vielleicht ist Literatur, gute Literatur mehr als das, nämlich ein auch ästhetisch anspruchsvolles Gedankenexperiment. Was täte ich (tua res agitur!) in der Situation eines Partnertauschs (Goethes "Wahlverwandtschaften") o.ä.? Nun, zum Diskutieren reicht auch die weniger anspruchsvolle Form. Manchmal. Um mehr zu leisten, müßte ich mehr üben ... oder ein besserer Schriftsteller sein."

Diese Liste umfasst nur von Graeculus abgegebene Antworten bzw. Reaktionen auf Kommentare zu Texten. Eigenständige Textkommentare von Graeculus findest Du  hier.

 
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