Alle 699 Textkommentare von Augustus

05.04.23 - Kommentar zum Text  Angriff aus dem Jenseits von  Regina: "Als Filmvorlage ist der Text nett. Es spielt den Filmen wie Constantine mit Keanu Reeves oder der Exorzist mit Max von Sydow in die Hände.  Aber auch die alten Volksglauben hatte ihre Methoden gegen Irrläufer. Oftmals wurden diese Menschen einfach „durchgebläut“; im Volksglauben hieß es, die Verrücktheiten desjenigen hörten auf.  Im Mittelalter suchte man leicht zu erklären, woher der Wahnsinn kommt. Nämlich vom Satan und seinen Schergen. Selbst ketzer und Philosophen wurden von der katholischen Kirche als von Dämonen besessen, denunziert.  Wahnsinnige gab und wird es immer geben. Oftmals rührt diese davon, dass dem Gehirn etwas zu viel oder zu wenig zugeführt wird. Die beschränkten Kapazitäten des Gehirns und seine Verarbeitung der Informationen, Bilder, Zusammenhänge, überfordert das Gehirn. Umgekehrt kann es dazu kommen, dass das Gehirn untergefordert wird.  An beiden Grenzbereichen lauert der Abgrund."

02.04.23 - Kommentar zum Text  Helena von  Graeculus: "Anmerkungen meinerseits. Homer erwähnt in der Ilias zwischen Helena und Paris keine Sexszene oder?  Die Schönheit kann ohne Sexlust danebenschreiten, eine solche Schönheit appelliert an den Mann das Schöne zu beschützen und weitaus weniger an den Schwanz. Warum sollte Aphrodite Helena von einem Schwanz zum anderen Schwanz abgeben? Ihr Wesen ist doch genau das Gegenteil dessen was zu sein scheint. Aphrodite will ihre Lieblinge beschützen. Somit auch Helena vor den Fängen des Menelaus - also vor dem Schwanz.  Paris dagegen ist ebenfalls Schönling und Romantiker, und sie gewährt beiden die Liebe. Ein übrigens solares Geschenk.   Während Helena unter Menelaos dem chtonischen verfangen war, so liegt in der Absicht Aphrodites ihr Liebling Helena zum lunaren oder gar zum solaren emporzuheben.  Paris handelt in seiner Tat weitaus weniger gierig, vielmehr ist er genau jener Typ der die allgemeine Schönheit wertschätzen kann; er kann sie beschützen. Melenaus dagegen schäumt vor Wut, die Gier bedrängt ihn zu handeln usw."

31.03.23 - Kommentar zum Text  Eine der schlimmsten Randerscheinungen unserer Gesellschaft von  Judas: "Ein guter Barrista ist natürlich Gold wert. Beim Cafe Crema kann nicht viel schief gehen. Ein Cappuccino dagegen bereitet jeder anders zu. Mal mit viel Milch, mal mit weniger Milch, mal mit milchschaum, mal mit ohne Schaum.  Aber so richtig schlechter Kaffee kommt weitaus häufiger vom Filterkaffee her als von einer siebträger-Maschine?  Wobei ich auch tatsächlich miesen Cappuccino mal getrunken hatte - und das aus einem Automaten an einer Tankstelle."

24.03.23 - Kommentar zum Text  Taking Oneself Off #2 von  Graeculus: "Der Suizid gleicht einer resignierten Aufgabe eines Menschen vor (s)einem Rätsel, das zwar - wie jedes - lösbar ist, aber insgesamt nicht gelöst werden konnte.  Virginia Woolfs Brief verdeutlicht diese Resignation vor der Depression. Tucholsky, Amery folgen dem gleichen Schemata.  Das Leben stellt dem Individuum manchmal Aufgaben von enormer Komplexität, die oftmals nicht - mit erworbenen Mitteln - gelöst werden können, die aber lösbar sind.  Wer sagt, das Rätsel ist nicht lösbar, weiß einfach die Lösung nicht und gibt auf und die, die am Rätsel beteiligt sind, wissen es in der Regel auch nicht, und trauern um die Unlösbarkeit des Rätsels."

07.03.23 - Kommentar zum Text  Taking Oneself Off #1 von  Graeculus: "Das Gefühl unendlicher Wertlosigkeit treibt jemanden zum Suizid. Dies Gefühl ist es auch, das unterschwellig Depressionen verursacht.  Wertlosigkeit ist nicht gleichzusetzen mit Ausweglosigkeit. Denn auswegslos ist der Tod für jeden Menschen, doch nicht jeder Mensch begeht Selbstmord. Ausweglosigkeit, nach einer vernichtenden Niederlage wie bei Cato bestärkt und verschärft seine Wertlosigkeit in der Welt. Es führt kein Ausweg um Cäsar vorbei. Cäsar ist der absolute Wert in dem Moment, Cato die absolute Wertlosigkeit.  Ich finde es interessant, dass selbst noch 90 jährige mit gleichaltrigen um eine 70 jährige, streiten können, wenn beide aus der Nachbarschaft um die Dame buhlen.  Es wird ein transzendentaler Wert erzeugt, an dem alle 3 Parteien hängen.  Nur der Geist vermag diesen Wert zu schaffen. Die Depression und Suizidgedanken  sind allmähliche Vorgänge von einer dahinsiechenden Willenlosigkeit und der absoluten Anschauung der Wertlosigkeit, sowohl nach Innen und nach Außen.  So lässt sich auch der „Werther“ erklären. Nicht die unerreichte Liebe treibt ihn in den Suizid, sondern die innere und äußere Wertlosigkeit; als gescheiterter Künstler, als gescheiterter Liebender.  Das Empfinden der absoluten Wertlosigkeit ist ein entschiedenes Element des Freitodes."

07.03.23 - Kommentar zum Text  XIII. Das Karma von  Terminator: "Der Genuss am Leben ist flüchtig, die Macht dagegen verspricht Dir, Du könntest Geschichte schreiben, Du könntest in die Geschichte eingehen. Daher gelten Machthungrigen die Frauen nichts, Macht alles."

01.03.23 - Kommentar zum Text  Tiberius von  Graeculus: "Tiberius sammelte detektivisch fleißig von einzelnen Senatoren Beweise über deren Korruption, Schwächen und Fehlverhalten , um sie so erpressen zu können und seine Politik durchzusetzen.  Die Strategie: man muss ja nicht die Senatoren wortreich überzeugen, um seine Politik durchzusetzen, sondern ihnen eine korrupte Tat nachweisen können, und sie damit erpressen, damit sie tiberius politik abnicken, ging auf."

24.02.23 - Kommentar zum Text  Und immer wieder der verdammte Flughafen von Oslo von  Judas: "es scheint sich hierbei um einen Suizid einer vertrauten Person zu handeln. Die Freiheit die Tat auszuüben wird ja kontrovers diskutiert. Die einen sprechen dem freitodwollenden das Recht zu, mit seinem Leben nach Gutdünken zu verfahren, die anderen sprechen dem todwilligen das Recht von Freiheit ab.  Nimmt man aber die vertrauten, Freunde, Angehörige aus dem nahen Umfeld hinzu, so löst das Recht auf Suizid bei den Verbliebenen einen schockierenden und traurigen Zustand aus. Die Rücksichtslosigkeit und Desinteresse des suizidenten gegenüber seiner Familie und seinen Freunden könnte den Suizid als selbstherrliche und immens egoistische Handlung werten. Es ist der letzte Akt einer sich im Recht wiegenden Person und der Auslöser einer Reihe an seelischen Verletzungen an Hinterbliebenen, der Suizid.  Andererseits kann der suizident in genau umgekehrter Richtung behaupten, die die ihn am Leben halten wollen, handeln ebenfalls egoistisch, weil es seinem Willen widerspricht. Es ist wie es ist, tragisch. Die Träger der Schuld sollen aber nicht die Hinterbliebenen sein, die sich mit Gedanken selbst martern, sie haben noch weitaus in ihrer Macht stehende unversucht gelassen, um die Person zu retten.  Es tröstet natürlich der Gedanke, das nichts ewig währt, und jeder lebende Mensch früher oder später die Welt verlassen wird. Auch der Gedanke ist tröstlich, dass die Person keine üble Krankheit, die mit vermelaideten leiden einhergeht, hingerafft hat.  PS: wie schmeckt ein Cappuccino in Oslo eigentlich?  Salve."

13.02.23 - Kommentar zum Text  Vergänglichkeit. Aphorismen von  EkkehartMittelberg: "das Wesen der Vergänglichkeit ist aber nicht ihre eigene Vergänglichkeit, denn sie ist konstant. Könnte also die Vergänglichkeit als universelle konstante nur im hier und jetzt bestehen. Denn wäre sie vergänglich, würde sie eines Tages nicht mehr geben. Und würde es sie nicht mehr geben, würden wir auch nicht vergänglich sein. Also ist sie eine unvergängliche Konstante, die Vergänglichkeit. Wie geht das, wo doch alles vergänglich ist?"

09.02.23 - Kommentar zum Text  Pasithee oder Traum von  Akzidenz: "Spannend. Der/die Autor*in schält den Sinn des Traumes im Text ab.  Grundsätzlich würde ich ein Fehlverhalten schätzen, das vorrangig dem Hedonismus zuzuschreiben ist. Jenes Wälzen am Strand, im Geysir, das Spass bereitet, wird mit der Verhöhnung „Ich verachte Dich, Du Schwein“ abgelehnt. Wälzen im Schlamm, gleichwohl es Spaß macht, erfährt nur ein Schwein. Als Schwein wird ebenfalls ein egoistischer Mensch beschimpft, dem sein Ego über allem geht. Der Mensch frönt dem Solipsismus, da er nur sich selbst als den Mittelpunkt des Universums anerkennt.  Der Strand, aber auch die grünen Wiesen, das Meer und die Hütte zeichnen eine fruchtbare Seelenlandschaft. Allein dies reicht nicht aus, um etwas Besonderes dazustellen. Es muss etwas „persönliches“ vergraben werden. Die „Figur“, die vergraben im Strand war, wurde von beiden ausgegraben. Die weibliche Figur scheint ein „Fund“ zu sein, eine Erkenntnis der eigenen „lesbischen Seite“, die immer in der Person schlummerte?  Wird der Träumende hier mit seinen männlichen Anteilen, die das weibliche an anderen Personen mögen, konfrontiert? „Du Schwein! Ich verachte dich“ könnte für einen Imperialsten stehen, der die traditionellen Geschlechterrollen verteidigt. Die tote Figur im Sand spricht auch dafür, dass diese latente Zuneigung zu Frauen nie wirklich lebendig war. Allerdings sei zu erwähnen, dass „Beide“ die Figur ausgraben. Demnach dürften vorangegangene Gespräche über das Thema geführt worden sein. Das Wälzen mit nackten Frauen könnte für eine Wunschvorstellung stehen. Die tote Figur der Frau soll lebendig werden. Es wird das Ausleben einer lesbischen Empfindung angestrebt, ein Vorgefühl geschaffen, wie es denn mit Frauen sein/werden könnte.  Eine kritische Stimme im Traum lehnt diese Wünsche ab. Die Figur aus dem Sand wird wieder versteckt. Die lesbische Ader wird unterdrückt."

Diese Liste umfasst nur eigenständige Textkommentare von Augustus. Threads, in denen sich Augustus an der Diskussion zu Textkommentaren anderer Leser mit Antworten bzw. Beiträgen beteiligt hat, findest Du  hier.

 
/Seite /S.
Seite 17/70

Augustus hat übrigens nicht nur Kommentare zu Texten geschrieben, sondern auch  einen Rezensionskommentar,  einen Autorenkommentar und  2 Kommentare zu Teamkolumnen verfasst.

Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram