Am 19.06.25 veröffentlichte Texte 

Ich habe nie gelernt, zwischen Begehren und Bedrohung zu unterscheiden - / beide kleiden sich in dieselbe Sprache. / Er nennt mich beautiful, / aber ich höre: benutzbar. / Und trotzdem warte ich auf seine Nachrichten, / wie andere auf...

Überall, wo ich war, war plötzlich auch er. Zufall? Ich sagte zynisch: "Was für ein Zufall!" Er sagte: "Ja." Am dritten Tag sagte ich: "Kein Zufall." Böse. Er sagte: "Ich warte immer auf dich." Dunkle...

Scheiße / Ich kann es nicht mehr hören / Am liebsten / würde ich den Fernseher / und das beschissene Tablet / samt Smartphone / aus dem Fenster schmeißen / (kennt Ihr das auch?) / Verdammt / Idioten / Hirnis / Strohköpfe / Dummköpfe /...

Der Kardinalfehler, der regelmäßig bei der beliebten Diagnose Heuchelei begangen wird, liegt in der Prämisse. Heucheln ist ein bewusster Akt der Täuschung. Ganz unabhängig, warum ein beliebiger Mensch in einer beliebigen Situation ein...

Sie wirkt, als senke sie / voll Scham den Kopf. / Das Leben schwelgt / ringsum, doch ihre Schönheit / nahm es längst schon mit. / Sie welkt. / Der ausgefranste Mund / klafft wund im letzten Spiel. / Sie zittert sich ins Ziel. /

EINSAMKEIT / Die Einsamkeit / sie ist ein Segen / Sie kommt dem Stoiker / als Philosoph entgegen / Vor der Crowd sie flieht / Zum Anachoreten es sie zieht / Der Dummfick / kann nicht einsam sein / Denn paaren / geht halt nur zu zwein /...

Also, dass eine Eva im Paradies die erste Sünderin war mit ihrer Verführungsnummer – das halte ich für Humbug. Ich habe da eine bessere Theorie, auch ganz weit zurückgreifend, aber weniger frauenfeindlich. / Als die ersten Menschen gelernt...

Die Nacht durchreißen kalte Schreie / Vielfüßig wird ein Flur durchschritten / Fernab von Rücksicht, guten Sitten / Wird angeordnet und gedroht / Das Recht spricht oft im rauen Ton / Sind Obrigkeiten so verroht? / Die Mutter stellt sich...

Das Fachwerkhaus trotzt / lang schon Zeiten und Sturm, / die Fenster halb blind - / am Gebälk nagt der Wurm. / Im Vorgarten sind / Blatt und Blume verdorrt, / doch wer dran vorbei geht, / äugt furchtsam den Ort. / Denn hinter den...

Es lag ein Sarkophagin einem GrabWartete auf Madendie sich am Fleische labenEr wartete vegeblichdas Fleisch war schädlichweil radioaktiv kontaminiertDie Würmer waren pikiert /

Am Ufer des Stromes sitzen / Schiffen, die leise kommen und gehen, zusehen / Nichts wollen und nichts verstehen / Hinter der Biegung des Flusses gähnt das Universum und manifestiert sich als Nichts / Und alles ist gut /

In Die dritte Entsagung (1947) von Garcia Márquez erfährt ein junger Mann nach achtzehn Jahren lebendigen Totseins seinen zweiten Tod. Er liegt in einem Sarg in seinem Zimmer in seinem Elternhaus. In diesem Sarg ist er erwachsen geworden, aber...

Statten, Stein, Bereichschef vom Anstoßwesen! / Hamse auch das von der Drecksarbeit gelesen? / Früher, da fiel man auf dem Feld der Ehre, / die Hand an der Hose und am Schaft vom Gewehre. / Und das Bajonett beim Franzmann im Gedärm / zum...

was heute / Zwei dicke Freundinnen – Wer nicht genießt, wird ungenießbar. / Konstantin Wecker, / dt. Musiker, Schauspieler & Autor / Alt + 0150 (?) / Welche der Damen will als Erste? Die rechts hat schon pressant, oder? /

Er steht im Strom der Pendler, stur, / verhärmt vom Tag, von leerer Pflicht. / Die Augen kalt, die Hände schwer, / vom Alltag matt, entbehrt er Licht. / Sein Blick ist scharf, doch nicht für sich, / er zählt die Kinder, zählt sie laut. /...

EINST KAM EINE JUNGFRAU ZUM KINDE / DAS SPRACH ZU IHR JÜNGST: "ICH EMPFINDE / MICH LÄNGST MEHR ALS MANN / WESHALB ICH FORTAN / AUCH GERHARD SEIN WILL STATT GERLINDE!"... / https: / / de.wikipedia.org / wiki /...

ANSPRACHE / EINES STÖRRISCHEN / ALTEN MANNES / AN SEIN HERZ / konzpiert als / Fronleichnam - Gedicht / und heute / am katholischen Feiertag / publiziert / Herz / nun so alt / und noch immer / recht unruhig / willst streunen und...

was heute / Zwei dicke Freundinnen – Wer nicht genießt, wird ungenießbar. / Konstantin Wecker, / dt. Musiker, Schauspieler & Autor /

O Bewüsstelsein-Bewusstsein! / Bist allein, leer, völlig rein. / Die da, die da dort die Vollen / ham Fassaden, Masken, Rollen… / Doch wohin mit dir, Bewusstsein? / Du durchschaust soziales Spiel, / den Beziehungen ins leere / Auge...

Weil sich meine Geschichte nach zwölf Jahren abstinenz im Hier und Jetzt befindet, kann ich nicht Krank sein. Ich meine, daß Sie selbst die innere Krankheit durch Studium und Arbeit verarbeiten. /

hab kein gesicht heut, nur ein durchgangszimmer. / aber ohne ton, nur das rückwärts flackern wie zähne, die sich erinnern, gebisse in velvet. / du: liegst wie ein gestrandeter wal im altbau, hoodie überm auge, und draußen schreit ein türke...

Drehen, wenden und verdrehen, / bis das Narrennarrativ / steht, Scham fällt; im Spiegel sehen / Zisstennarren nur so tief / wie das Selbstbild „Wir, die Guten!“ / Um nicht lügen müssen zu, / Projektionsprojektorfluten: / „Ich tat...

Jedes Tischtuch ist zerrissen / ohne Rede, ohne Streit; / von Vergebung willst nichts wissen, / ich nichts von Vergeblichkeit. / Leichenduftend ungestorben / sorgst nur kurz für Übelkeit; / nicht mehr „schuldig“, nur verdorben: /...

Der Form des äußren Sinns gegeben / sind zwei Titten und ein Arsch, / doch gemeint mitnichten diese; / selbst bei strafferem Release, / bei perfekter Perfektion / wären sie zum Gähnen schon. / Ich bin kein Vaginengleiter: / mich...

Wohnzimmerliterat und faltiger Wichser, denkt er, während ihm die Welt zum zweiten Mal durch die Finger rinnt—nicht als Flut, sondern als rostige Tropfen aus einer Leitung. Forenolaf sitzt im Flur unter der Blechtür, das Licht gleißt...

Sein neuer Sport ist das Vergessen / und so läuft er wie besessen / suchend durch das ganze Haus, / lässt gründlich keinen Winkel aus. / Meistens hält ihn dann auf Trab, / wie legt er die Brille ab. / Er hat auf Zetteln aufgeschrieben, ...