Ich weiß, dass ich nichts weiß. Gedanken zu einem irritierenden Aphorismus des Sokrates
Aphorismus zum Thema Selbstironie
von EkkehartMittelberg
Dieser Text ist Teil der Serie Aphorismen
Kommentare zu diesem Text
*Frieda* (48)
(05.02.11)
(05.02.11)
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Liebe Frieda, würde Sokrates noch leben, stimmte er deinem Text sicher zu. Auch mir kleinem Licht ist er aus Herz und Verstand gesprochen.
Nur eine kleine Anmerkung: Wenn jemand mit seinem Nichtwissen kokettiert, kann ich das nicht leiden. Aber ich vermute, dir geht es nicht anders.
Vielen Dank und liebe Grüße
Ekki
Nur eine kleine Anmerkung: Wenn jemand mit seinem Nichtwissen kokettiert, kann ich das nicht leiden. Aber ich vermute, dir geht es nicht anders.
Vielen Dank und liebe Grüße
Ekki
*Frieda* (48) antwortete darauf am 05.02.11:
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Helix (39)
(05.02.11)
(05.02.11)
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Es ist beste sokratische Manier, alles zu hinterfragen, also auch, was das "nichts" ist. Und das tust du, Helix. Danke! Du findest auch die richtige vorläufige Antwort: "Nichts ist ungleich Nichtwissen". Was aber ist nichts positiv definiert? Es ist ein Wissen, das mit der menschlichen Seele zu tun hat und damit, wie sie es lernt, das Schöne und Gute zu tun. Dazu will Sokrates seine Gesprächspartner führen und er gibt vor, nichts zu wissen, damit das, was seine Gesprächspartner glauben zu wissen, einer kritischen Überprüfung unterzogen werden kann.
Liebe Grüße
Ekki
Liebe Grüße
Ekki
Helix (39) äußerte darauf am 05.02.11:
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Das kann schon sein. Aber wir sollten uns hier auf das beschränken, was Sokrates mit dem "nichts" gemeint hat.
LG
LG
Hallo Ekki,
Wissen ist eng an Erkenntnisfähigkeit geknüpft. Mir erscheint die Aussage: „Ich weiß, dass ich nicht weiß“ gar nicht so töricht, wenn man ihn so interpretiert: Ich weiß, dass ich nicht erkenne, oder: Ich weiß, dass ich nicht erkennen kann.
Das bedeutet, ich kann die Dinge mit dem Verstand nur in ihrer Äußerlichkeit erfassen, nie aber bis zu ihrem Wesen vordringen.
Ich finde, dieser Apho hat nichts von seiner Aussagekraft eingebüßt, auch heute gibt es noch jede Menge Neuland, das es zu erforschen gilt, auch wenn viele Menschen der Meinung sind, die Wissenschaft habe die meisten Rätsel und Geheimnisse mittlerweile gelöst.
Es grüßt dich, Momo
Wissen ist eng an Erkenntnisfähigkeit geknüpft. Mir erscheint die Aussage: „Ich weiß, dass ich nicht weiß“ gar nicht so töricht, wenn man ihn so interpretiert: Ich weiß, dass ich nicht erkenne, oder: Ich weiß, dass ich nicht erkennen kann.
Das bedeutet, ich kann die Dinge mit dem Verstand nur in ihrer Äußerlichkeit erfassen, nie aber bis zu ihrem Wesen vordringen.
Ich finde, dieser Apho hat nichts von seiner Aussagekraft eingebüßt, auch heute gibt es noch jede Menge Neuland, das es zu erforschen gilt, auch wenn viele Menschen der Meinung sind, die Wissenschaft habe die meisten Rätsel und Geheimnisse mittlerweile gelöst.
Es grüßt dich, Momo
Vielen Dank, Momo, man kann die Version "ich weiß, dass ich nicht weiß" mit deiner Argumentation "retten", aber das ist nicht nötig, weil es ja die andere Übersetzung gibt: "Ich weiß als Nichtwissender", die der Absicht des Sokrates viel näner kommt.
Liebe Grüße
Ekki
Liebe Grüße
Ekki
Ich denke, wirklich ein heilsamer Übersetzungsfehler. LG
Danke, Armin, ich meine das auch, weil so durch zwei Fassungen, die fehlerhafte und die korrekte fruchtbares Denken ausgelöst wurde.
LG Ekki
LG Ekki
Songline (45)
(05.02.11)
(05.02.11)
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Vielen Dank, Songline, ein interessanter Gedanke. In Grenzen haben Kinder und Sokrates etwas gemeinsam. Kinder, die fragen, sind in der Regel durch Vorwissen nicht belastet. Sokrates gibt sich bei seinen Fragen den Anschein, als sei er es nicht,
Liebe Grüße
Ekki
Liebe Grüße
Ekki
DerAutor (42)
(05.02.11)
(05.02.11)
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Danke, John. Ich finde den Satz deines Mentors vernünftig. Ich vermute, du hast ihn hier ironisch verwendet. Sokrates war nämlich auf ein Wissen aus, das man nicht nachschlagen kann, sondern das man sich durch dialektisches Denken immer wieder neu erarbeiten muss
Skandia (43)
(06.02.11)
(06.02.11)
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herzlichen Dank für deinen Kommentar, Skandia. Dieser endlose Prozess des Denkens und hoffentlich auch daraus resultierenden Handelns ist lustbetont. Auch ich möchte ihn nicht missen.
Liebe Grüße Ekki
Liebe Grüße Ekki
Die Genrewahl "Aphorismus" verstehe ich hier nicht. Womit wir bereits beim Thema wären: Ich weiß, dass ich... Ich weiß es echt! Und: Deinen Gedanken zu folgen, lieber Ekki, war mir wirklich ein Vergnügen.
Nicht-wissende Grüße, Ira
Nicht-wissende Grüße, Ira
Liebe Ira,
Vielen Dank für deine Frage. Genau genommen ist die Sentenz des Sokrates ein Paradoxon. Gute Aphorismen zeichne sich aber durch Kürze und bewusst irritierende paradoxe Aussagen aus. In diesem Sinne ist die Sentenz ein Aphorismus.
Liebe Grüße
Ekki
Vielen Dank für deine Frage. Genau genommen ist die Sentenz des Sokrates ein Paradoxon. Gute Aphorismen zeichne sich aber durch Kürze und bewusst irritierende paradoxe Aussagen aus. In diesem Sinne ist die Sentenz ein Aphorismus.
Liebe Grüße
Ekki
Lieber Ekki,
dass sich dein Text auf einen Aphorismus bezieht... das ohne Zweifel. Nur: Warum "Aphorismus" als "Genre"? Das Genre ist doch eine Aussage über die Art des Textes, in diesem Falle also eine Erörterung oder was auch immer... über einen Aphorismus an sich gehst du mit deinem Text ja deutlich hinaus. Meine ich zu wissen. Aber du weißt ja: Ich weiß, dass ich nicht weiß.
Ist ja auch nur eine Kleinigkeit, die mir einfach ins Auge stach. Und der Text an sich: 1a!
Liebe Grüße, Ira
dass sich dein Text auf einen Aphorismus bezieht... das ohne Zweifel. Nur: Warum "Aphorismus" als "Genre"? Das Genre ist doch eine Aussage über die Art des Textes, in diesem Falle also eine Erörterung oder was auch immer... über einen Aphorismus an sich gehst du mit deinem Text ja deutlich hinaus. Meine ich zu wissen. Aber du weißt ja: Ich weiß, dass ich nicht weiß.
Ist ja auch nur eine Kleinigkeit, die mir einfach ins Auge stach. Und der Text an sich: 1a!
Liebe Grüße, Ira
erklärt sich recht einfach, liebe Ira. Ich habe es unter Aphorimus gestellt, weil die Hauptüberschrift lautet: "Gedanken zu einem irritierenden Aphorismus..."
Den Untertitel: "Aphorismus zum Thema Selbstironie" hat der Automatismus des Computers geschaffen. Mein Artikel ist, da hast du recht, kein Aphorismus, sondern ein Essay.
danke wg. der Nachfrage
Ekki
Den Untertitel: "Aphorismus zum Thema Selbstironie" hat der Automatismus des Computers geschaffen. Mein Artikel ist, da hast du recht, kein Aphorismus, sondern ein Essay.
danke wg. der Nachfrage
Ekki
SigrunAl-Badri (52)
(06.02.11)
(06.02.11)
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Vielen Dank, liebe Sigrun. Ja, das wahre Wissen ist Erfahrungswissen, das umgesetzt wird in praktisches Handeln. Der, der nicht weiß, dass er nichts weiß, wird nur die Erfahrungen umsetzen; die seine Vorurteile bestätigen.
ghg und auch dir einen schönen Wochenausklang
Ekki
ghg und auch dir einen schönen Wochenausklang
Ekki
Wissen ist Macht und nichts wissen macht nichts - dieser Spontispruch aus den 80zigern war einst mein Favorit. Genauer und mit zeitlichem Abstand betrachtet ist er falsch und taugt bestenfalls als Versuch einer Entschuldigung. Um so näher kommt Sokrates (ob nun richtig oder fast richtig übersetzt) dem Leben.
Herzlichst
Viktor
Herzlichst
Viktor
Herzlichen Dank, Viktor, es ist schon erstaunlich, wie vital der Aphorismus des Sokrates über die Jahrhunderte bleibt, obwohl die Sophisten, die heute vielleicht mächtiger sind denn je, ihn heftig bekämpfen.
Liebe Grüße
Ekki
Liebe Grüße
Ekki
ichbinelvis1951 (64)
(13.02.11)
(13.02.11)
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Lieber Klaus, ich freue mich sehr, dass wir uns hier kennengelernt haben.
Danke Ekki
Danke Ekki
Schrybyr† (67)
(18.07.13)
(18.07.13)
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Du hast beeindruckende Argumente für unsere Nichtigkeit als Fragende und Suchende aufgeführt, besonders das mit dem metaphysischen Zeitvertreib. Aber eines bleibt uns bei aller Nichtigkeit: Solange wir fragen und suchen, wissen wir, dass wir sind, selbst dann, wenn wir nur die ins Unendliche potenzierte Winzigkeit von einem Staubpartikelchen sind.
Vielen Dank und beste Grüße
Ekki
Vielen Dank und beste Grüße
Ekki
Schrybyr† (67) meinte dazu am 18.07.13:
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die betonung auf's erste "weiß" zu legen
kommt dem wort noch am ehesten entgegen:
er weiß, dass er nichts weiß doch viele nicht
die rumlaufen mit wissendem gesicht.
herzliche sonntagabendgrüße
henning
kommt dem wort noch am ehesten entgegen:
er weiß, dass er nichts weiß doch viele nicht
die rumlaufen mit wissendem gesicht.
herzliche sonntagabendgrüße
henning
Vielen Dank, Henning. Je mehr belangloses Wissen man anhäuft, desto mehr weiß man, dass man nichts weiß.
LG
Ekki
LG
Ekki
Agnete (66)
(28.09.22, 19:03)
(28.09.22, 19:03)
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