Wo der Pfeffer wächst

Gedichtgedicht zum Thema Andere Welten

von  Isaban

Behutsam ist sie. Ihre Finger wehen
wie scheue Tiere über Tastaturen.
Wo Baobabs aus Assonanzen stehen
und Reim und Silbe nachtsam wie Lemuren

von Bild zu Bild durch ihre Klangwelt springen,
ist sie Beobachter und Waldkind in Person,
dort lebt sie auf und ihre Zeilen singen.
Seit hundert Jahren sucht sie schon

den rechten Ton,
gießt Wolfsmilch, Zimt, Saphire in das Lied,
das heute ihrer Nacht das Schwarz entzieht.

Auf Steppenboden wacht sie alltags auf.
Greift sie zum Spiegel, nimmt sie, was sie sieht,
als Preis für ihre Reisen still in Kauf.

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Kommentare zu diesem Text

KoKa (43)
(15.12.11)
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 Isaban meinte dazu am 15.12.11:
Wenn man weiß, wo der Pfeffer wächst, kommt man hin. ;)

 AZU20 (15.12.11)
Beeindruckend. LG

 Isaban antwortete darauf am 15.12.11:
Danke, Armin.
LG, Sabine
LudwigJanssen (54)
(15.12.11)
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 Isaban schrieb daraufhin am 15.12.11:
Dein Kommentar freut mich ungemein, lieber Ludwig, was für eine herrliche Interpretation! Danke schön!

Zur Verortung: Es gibt einen (für uns sehr exotischen) Inselstaat, da wachsen sogar ganze Baobabwälder. Allerdings wird zuviel guter Grund durch Bodenerosionen mit dem Regen in die Flüsse und durch diese ins Meer gewaschen, wo aus der eigentlich fruchtbaren Erde eine Schlammdecke wird, die Korallen und Leben abtötet, so dass man sogar künstliche Korallenriffe erschaffen muss, um dort den Lebensraum zu schaffen und erhalten, der durch die Berieselung vom Lande her zerstört wurde.
Auch das Land leidet unter dieser steten Abtragung des Bodens; von einer Insel, die wahrscheinlich ursrpünglich vollkommen mit Wald bedeckt war, bestehen inzwischen etwa 90% nur noch aus Trocken- oder Dornensavannen, was wirklich schade ist, weil ganz besonders in den Regenwaldzonen dieser Insel eine außergewöhnliche (Flora und) Fauna zu finden ist - endemisch und nirgendwo sonst auf der Welt anzutreffen - die vermutlich mit den letzten Bäumen untergehen wird. Die Elefantenvögel hat es schon erwischt, aber daran waren mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit menschliche Bedürfnisse und Brandrodung nicht ganz unbeteiligt.
Um es mal sehr blumig auszudrücken: Der Sand der Zeit rinnt ins Meer der Vergessenheit. (Hach, wär der Satz nicht herrlisch kitschig und theatralisch, wenn er nicht ganz so wahr wäre?)
Tautropfen (23)
(15.12.11)
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Manu (56)
(15.12.11)
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janna (66)
(16.12.11)
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Al_Azif (34)
(19.12.11)
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