Der Wind weht zum Hang hin

Gedichtgedicht zum Thema Betrachtung

von  Isaban

und zwischen den zeilen
erheben sich bebend
versponnene Leben
im Werden und Wehen
und sinken ins grab
nicht zu ende gelesen
womöglich bisweilen
zu farblos gewesen
und unangesehen
verweht sie der wind

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Kommentare zu diesem Text


 Moja (07.04.18)
Hallo Isaban,

melodiös melancholisch, auch leicht ironisch belebst Du für einen Moment fiktionale Figuren, dann sinken sie unerkannt zurück zwischen die Zeilen - verweht ein Wind die Seiten, schlägt das Buch zu, träume ich weiter - gefällt mir!

Lieben Gruß,
Monika

 eiskimo meinte dazu am 07.04.18:
Zu farblos gewesen, das ist dieZeile, die mich piekt.. Was haben wir uns nicht alles verkniffen, nicht gesagt oder gezeigt. Farbe bekennen, das ist für mich die schwierige Essenz Deines so harmlos klingenden Textes.
lG
eiskimo
Agneta (62) antwortete darauf am 08.04.18:
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 eiskimo schrieb daraufhin am 08.04.18:
Ja, der Eiskomi(ker) trifft schon mal den Punkt. Oder war es der Eiskimono? Ich nehme es mit Humor...
In der Sache sind wir einer Meinung, ein schöner Text!
lG
Eiskimo

 Isaban äußerte darauf am 21.04.18:
Hallo zusammen!

@ Moja:

Vielen Dank, liebe Monika,
es freut mich außerordentlich, dass dir der Text gefällt.


Liebe Grüße

Sabine

@ eiskimo:

So ist es. Lieber bunt als unsichtbar, lieber mal einen Korb kassiert, als dauerhaft Flatline gefühlt. Lieber das Großgeblümte als das ewige kleine Schwarze oder das gut angepasste Mauergraue! Vielen Dank für die Rückmeldung.

Mittelharmlose Grüße

Sabine

@ Agneta:

Tausend Dank!
Ja, das sollte so sein; Leben, Werden und Wehen sollten sich bildlich bebend erheben, um alsbald genau so bildlich ins Grab zu sinken. Ich bin ein Spielkind, ich weiß. :D Freut mich, dass du mitspielen mochtest.

Liebe Grüße

Sabine



@ eiskimo again:

Zu der Sache: Merci beaucoup!

Liebe Grüße

Sabine

 monalisa (15.04.18)
Hallo Sabine,
bemerkenswert ist hier die Zweiteilung, die sich auch rhythmisch bemerkbar macht, die ersten 4 Verse aufbauend 'erheben, bebend, Leben, Werden, Wehen, im 5 Vers wird der Umschwung (immer noch im Jambus) mit dem ins Grab Sinken eingeleitet, und es beginnt mit 'nicht zu ende gelesen' eine Nachlese, kritische Reflexionsphase und ein Verwerfen ('unangesehen verweht sie der wind' - im Gegensatz zum 1. Teil in konsequenter Kleinschreibung und einem daktylischen Versmaß.
Als Gedichtgedicht drängt sich au,f das auf den Schreib- und Leseprozeß zu übertragen, kann aber auf jede Art schöpferischer Tätigkeit, ja auf das Leben ganz allgemein projiziert werden - gefällt mir, vor allem auch durch den gestalterisch ausgeklügelten Anspruch 😉.

Liebe Grüße
mona

 Isaban ergänzte dazu am 21.04.18:
Ach Mona, du meine Freude!
Schon wieder eine solch wundervolle Interpretation - allerherzlichsten Dank!
Gerade bei diesem Gedicht freut es mich riesig, dass es nicht sang- und klanglos untergegangen ist.
Merci beaucoup und liebe Grüßee

Sabine
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