Der Mensch ist dem Menschen ein ...

Glosse zum Thema Mensch (-sein, -heit)

von  loslosch

Ab homine homini quoditianum periculum ... Nullum est malum frequentius, nullum pertinacius, nullum blandius (Seneca, um die Zeitenwende bis 65 n. Chr., Epistulae morales). Dem Menschen droht vom Menschen tägliche Gefahr. Kein Übel ist häufiger, keines hartnäckiger, keines verlockender.

Früher noch und schärfer von Cato dem Älteren (234 v. Chr. bis 149 v. Chr.) in Worte gefasst: Cum tibi praeponas animalia cuncta timere, unum praecipio: hominem plus esse timendum. Wenn du dir vornimmst (gesonnen bist), die Tiere allesamt zu fürchten, so nehme ich eines vorweg: Der Mensch ist noch mehr zu fürchten.

Am bekanntesten ist wohl: Homo homini lupus (Plautus, ~254 v. Chr. bis ~184 v. Chr., Asinaria; auch schon bei den alten Griechen intoniert). Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf. Berühmt geworden durch die Wiedergabe bei Hobbes (1588 bis 1679). Er meint den Menschen im vorstaatlichen Naturzustand. Und er differenziert: Wölfe sind die Menschen nicht im persönlichen Umgang, sondern die Staaten in ihren Beziehungen untereinander.

Passt immer noch sehr gut.

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Kommentare zu diesem Text

AronManfeld (43)
(03.08.12)
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 loslosch meinte dazu am 03.08.12:
das ist gemein.

warum heute dieser mein text? er stand oben! am tag der sperrungen bei kv ist das alles wohl nicht ganz stimmig ... lo
MelodieDesWindes (36) antwortete darauf am 03.08.12:
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 loslosch schrieb daraufhin am 03.08.12:
... deontologisch ... Dystopien ...

harte brocken, die ich mir mit dem weltlexion erschließen konnte. beim schreiben dachte ich auch an den wundersamen "frieden" im kriegswinter 1914/15 an der westfront:  das schweigen der waffen. das von der obrigkeit diktierte, propagandistisch begleitete und gesteuerte massensterben. danke dir. lo
Gruszka (62)
(03.08.12)
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 FRP äußerte darauf am 03.08.12:
Aber der Wolf denkt das ja auch; nur das der Begriff "Wolf" dies mit umfasst. Der Begriff "Menscht" jedoch ist reine Täuschung, also Jagdwaffe. "Nichts Menschliches ist mir fremd. Du sollte3st weiter gehen, und sagen: ... ". Der Mensch ist ein furchtbares Tier.

 loslosch ergänzte dazu am 03.08.12:
mörder sind auch menschen, irene. wenn auch ganz besondere exemplare.

im einsamen wald denkt der eine schlecht über den anderen. und der andere denkt dito. handelt es sich sich um eine dame, denkt der "herr": die will bestimmt ... überfallen werden. lo

 EkkehartMittelberg (03.08.12)
Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf, sowohl in der Anarchie als auch gelenkt in staatlicher Ordnung. Die Frage ist nur, wann und in welcher Position und Rolle er sein Wolfsein verschärft. Offensichtlich ist, dass dies in Kriegen der Fall ist.
In der Rolle des Rezensenten zeigt er auch wölfische Züge, wenn es darum geht, Konkurrenten weg zu beißen.

 loslosch meinte dazu am 03.08.12:
des rezensenten wie der rezenesentin! ich kann gedanken lesen, ekki. man hört das zähnefletschen von gastleser(inne)n t.t. lo

 Matthias_B (02.09.12)
H. Dollinger führt die Beispiele zur Untermauerung dieser These im "Schwarzbuch der Weltgeschichte" an.

 loslosch meinte dazu am 02.09.12:
das buch kannte ich nur vom hörensagen. wohl nicht als plagiatsvorwurf zu verstehen.

für mich war bei der recherche zum text "neu", dass die individuen im schnitt weniger konfliktgeladen agieren als die staaten untereinander. aber ich hatte es vermutet.

 Matthias_B meinte dazu am 02.09.12:
Nein, das war im Sinne von "die Beispiele" gemeint, also alle wirklich relevanten und aussagekräftigen (z.B. die Eroberung Südamerikas), welche für die These "der Mensch ist dem Menschen ein Wolf" angeführt werden können.
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