Empirisch überprüfbare Egozentrik

Persiflage zum Thema Selbsterkenntnis

von  loslosch

Homo locum ornat, non hominem locus (Quelle nicht geklärt; vermutlich Mittelalter). Der Mensch ziert den Platz, nicht der Platz den Menschen. Oder: Wo ich sitze, ist oben.

Plumps! Ganz direkt und aufrichtig. Diese Sentenz könnte von einem Sachsen stammen. Die geborenen Alleinunterhalter schaffen es mit schier unglaublichem Selbstbewusstsein immer wieder, die Aufmerksamkeit der Tischrunde auf sich selbst, den Redner, den Sachsen, zu lenken. Zugleich erfährt der verhüllende Begriff des Lokus (schülersprachliche Erfindung für Abort, Platz der Notdurft; lat. locus necessitatis) hier eine neue, vertiefte Sinngebung.

Wo ich sitze, ist oben. Plumps.


Anmerkung von loslosch:

Ich bitte alle Sachsen und Sächsinnen um Vergebung.

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Kommentare zu diesem Text

AronManfeld (43)
(06.08.12)
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 Lluviagata meinte dazu am 06.08.12:
8)

 loslosch antwortete darauf am 06.08.12:
der spannungsbogen von romantisch bis profan triffts. das muss eine persiflage leisten.

dank an die toleranten rezensenten. lo

 Didi.Costaire (06.08.12)
Anders war es, abgesehen vom "Plumps!", als ein Niedersachse, der vorher aus niederen Motiven geldwerte Vorteile annahm, sich auf dem Präsidentensessel niedersetzte. Er befand sich nur für kurze Zeit oben, bevor er niedergemacht wurde. Nun wirkt er niedergeschlagen und niedergeschmettert.
Schöne Grüße, Dirk

 loslosch schrieb daraufhin am 06.08.12:
ich gucke parallel olympia.

es war kein sachse, sondern ein nieder-sachse, einer mit niederen instinkten. ein landsmann von dir(k) lo

 EkkehartMittelberg (06.08.12)
Die Throne (richtiger Plural?) blieben, die Platzhalter wechselten. Manchmal strahlte von einem Platzhalter Glanz auf den Thron ab, umgekehrt wohl nicht.
Die Sentenz scheint bei diesem Beispiel zu stimmen.

 loslosch äußerte darauf am 06.08.12:
umgekehrt auch gelegentlich, lieber ekki. mancher wächst mit seinen aufgaben.

die verunsicherung bei "Throne" kann einen hintergrund haben: "Dreißig Jahre nach der deutschen Reichsgründung von 1871 wurde auf der II. Orthographischen Konferenz von 1901 die deutsche Schriftsprache erstmals einheitlich geregelt. Eine wichtige Veränderung war die endgültige Abschaffung des th in Wörtern deutschen Ursprungs wie bei thun, Thür, Thal. Dass die th-Schreibung in Wörtern griechischen Ursprungs wie Thron und Theater beibehalten wurde, wurde oft dem persönlichen Einwirken des deutschen Kaisers Wilhelm II. zugeschrieben." (wiki.) thröne wäre ein logischer plural.

der bursche hatte auch einen thron im schlafzimmerschrank. am thron halten alle reformen fest. t.t. lo
(Antwort korrigiert am 06.08.2012)
magenta (65)
(06.08.12)
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 loslosch ergänzte dazu am 06.08.12:
die kann schon wieder unter uns weilen. um mich dürfte sie einen bogen machen. meint lo als spracherkenner.

hast du die arie auf caty gelesen? von wrobel. vllt. sitzt sie auf der stange oder dem dach im badischen und liest viktor von scheffels werke ... lo

 ZAlfred (06.08.12)
... es ist immer nur eine Frage der Definition. Das soll schon Bill Clinton zu nutzen gewusst haben : "... it depends on what the definition of 'is' is."

Eingedenk dieser schmuddeligen Angelegenheit möchte ich gerne einen Schritt weiter gehen:

Mancher, der einst ganz oben gesessen, säße heute besser ein.

 loslosch meinte dazu am 06.08.12:
wie sagte bill: I did not have sexual relations with that woman.

als er einmal sex definierte.

jetzt hast du einen faden für einen neuen, eigenständigen artikel. lo
Mühle (63) meinte dazu am 13.08.12:
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