Eine unglaubliche Erfahrung

Erzählung zum Thema Glaube

von  Bluebird

Illustration zum Text
(von Bluebird)
In diese Zeit hinein fiel mein Besuch bei Elke und Peter, einem jungen Ehepaar, die ich im Jahr zuvor bei einem Schachturnier kennengelernt hatte und von denen ich schon mehrfach eingeladen worden war.
    Vielleicht aus Trägheit, oder auch aus anderen Gründen, hatte ich einen Besuch immer wieder aufgeschoben. Aber jetzt zu Beginn des Frühlings schwang ich mich auf mein Fahrrad und fuhr ans andere Ende der Stadt.
    Ich hatte Glück, denn Elke war zuhause und empfing mich mit freudigen Worten: „Das ist ja eine Überraschung! Komm rein! Der Peter kommt auch gleich nach Hause.“
    Als jener tatsächlich wenig später von der Arbeit kam, verbrachten wir einen unterhaltsamen und interessanten Abend miteinander. Er verging wie im Fluge und endete mit einer faustdicken Überraschung!

Irgendwann im Laufe des Abends hatte ich von meiner Beschäftigung mit den esoterischen Dingen zu erzählen begonnen. Während Peter sich etwas reserviert verhielt, hörte Elke erkennbar interessiert zu.
    Plötzlich sagte sie: „Bleibst du über Nacht hier? Du könntest  im Wohnzimmer auf dem Sofa schlafen!“ Ich war schon etwas erstaunt und blickte hinüber zu Peter. Der nickte zustimmend. „Ja, gerne!“, entgegnete ich, obwohl ich eigentlich keine Übernachtung eingeplant hatte.
    „Klasse!“, meinte Elke, „dann kann ich dir nämlich später noch etwas zeigen, was dich bestimmt interessieren wird!“ Dabei lächelte sie mich recht geheimnisvoll an! Und auch Peter lächelte: "Du wirst dich wundern. So viel kann ich dir versprechen!"
   
Etwa gegen 23 Uhr zog sich Peter ins Schlafzimmer zurück, da er am nächsten Morgen früh zur Arbeit musste. Elke und ich blieben im Wohnzimmer sitzen.  "So", sagte sie, "dann komme ich am besten mal gleich zur Sache. "
    Sie stand auf, ging zum Wohnzimmerschrank und holte einen Bogen Papier und ein kleines Tischchen hervor. Damit ging sie dann rüber zum Esstisch, breitete den Bogen Papier aus und stellte das kleine Tischchen oben drauf. Lächelnd winkte sie mich herbei. Was hatte sie vor? Ich war wirklich gespannt!

Als wir kurz darauf  nebeneinander am Esstisch saßen, sah ich, dass an einem Beinchen des kleinen Tischchens ein leicht überstehender Schreibstift mit der Spitze nach unten befestigt war. Der Sinn dieser Konstruktion war mir allerdings völlig schleierhaft.
    „Und“, fragte ich, „was geschieht nun?“ Sie lachte und meinte: “Was hältst du davon, wenn wir mit meinem verstorbenen Onkel Kontakt aufnehmen?“
    Vermutlich werde ich in diesem Moment nicht gerade mein intelligentestes Gesicht gemacht haben. Ungläubig und gedehnt fragte ich nach: „Mit deinem verstorbenen Onkel Kontakt aufnehmen? Das soll funktionieren?“ Sie lachte erneut: „Ja, ganz sicher! Du wirst staunen! Also, bist du dabei?“
    Meine Neugier war stärker als meine Skepsis und so nickte ich: "Ich bin dabei." "Gut", sagte sie, "dann lass uns beginnen!“

Eine halbe Stunde später war ich um eine unglaubliche Erfahrung reicher. Nach mehrmaligen Rufen Elkes nach dem des verstorbenen Onkels hatte sich plötzlich das kleine Tischchen - unsere rechten Hände lagen regungslos obenauf -  in Bewegung gesetzt und auf dem Bogen Papier waren zwei deutlich lesbare Worte sichtbar geworden: Hallo_Elke!
    „Er ist da!“, hatte Elke jubelnd ausgerufen. „Siehst du, ich habe es dir doch gesagt!“
     Nun entstand zwischen Elke und ihrem „Onkel“ ein lebhaftes Frage- und Antwortspiel. Sie stellte Fragen in den Raum hinein und es entstanden mithilfe des kleinen Schreibtischchens gut lesbare, sinnvolle  Antworten auf den Papierbogen.
    Während der ganzen Zeit saß ich still neben ihr und verfolgte fasziniert dieses merkwürdige Geschehen. Hier geschah etwas, was mit den normalen Naturgesetzen ganz offensichtlich nicht in Einklang zu bringen war. Es hätte eigentlich nicht funktionieren dürfen.
 
Als wir schließlich die Sitzung beendet hatten , lächelte Elke mich triumphierend an: „Und, was sagst du nun?“
  Was hätte ich schon sagen sollen? Die Tatsachen sprachen für sich. Ich lächelte zurück und sagte anerkennend:
„Ganz erstaunlich! Diese Überraschung ist dir wirklich gelungen!“
   Ich war tief beeindruckt und hatte das Gefühl, dass ich Zeuge von etwas wirklich Außergewöhnlichem geworden war. Für eine kurze Zeit hatte ich erlebt, dass die Grenzen unserer dreidimensionalen Welt überschreitbar waren und sich dahinter eine unsichtbare, aber offensichtlich belebte Welt öffnete.

   Wie hätte ich in diesem Moment ahnen können, dass ich soeben einen Riesenschritt  in Richtung eines furchtbaren Abgrundes gemacht hatte?



Anmerkung von Bluebird:

Folge 7  meiner autobiografischen und wahren Geschichte  aus dem Jahre 1985

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Frühere bzw. ältere Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(28.07.13)
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 Bluebird meinte dazu am 28.07.13:
Nicht mehr lange -D

 Bluebird antwortete darauf am 11.11.21:
Hast du eigentlich mal meine Geschichte ganz durchgelesen, Graeculus?

 Bluebird schrieb daraufhin am 23.11.21 um 09:42:
Dies war wirklich ein Wendepunkt in meinem Leben.  Das erste Mal im Leben hatte ich für mich den unumstößlichen Beweis, dass es "Übernatürliches" und eine unsichtbar-belebte Welt gab.
   Vor einer Wochr gab es im Deutschlandradio Kultur diesbezüglich übrigens eine interessante Sendung:  Spiritismus- wahr oder eingebildet
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