Nicht ferne, aber doch verborgen ... und dann plötzlich ganz nah!

Essay zum Thema Glück

von  Bluebird

Illustration zum Text
(von Bluebird)

Und er hat aus einem Menschen das ganze Menschengeschlecht gemacht, damit sie auf dem ganzen Erdboden wohnen, und er hat festgesetzt, wie lange sie bestehen und in welchen Grenzen sie wohnen sollen,  dass sie Gott suchen sollen, ob sie ihn wohl fühlen und finden könnten;
  und fürwahr, er ist nicht ferne von einem jeden unter uns. Denn in ihm leben, weben und sind wir (Apostelgeschichte 17, 26-28)
Wird in diesen wenigen Sätzen des Apostels Paulus vielleicht unser ganzes Menschsein beschrieben? Von Gott geschaffen, um auf der Erde zu leben und zu weben, und den nicht weit entfernten Schöpfer zu suchen und zu finden?
 
Ich erinnere mich, dass ich – lange nachdem ich meinen Kinderglauben verloren hatte – einmal am frühen Heiligabend in eine evangelische Kirche gegangen bin.
  Damals, mit 19 Jahren, stand ich vor einem persönlichen Scherbenhaufen und vielleicht hoffte ich ja auf eine Ermutigung, ein Zeichen der Hoffnung, einem Fingerzeig von oben!
  Aber Fehlanzeige! Alles schien mir hohl und leer zu sein. Phrasenhafte Worte ohne wirkliche Substanz. Enttäuscht stand ich mitten in der Predigt auf  und verließ  demonstrativ die Kirche.  Vermutlich schloss ich an diesem Tage innerlich endgültig mit dem christlichen Glauben ab.
    Und so lebte und webte ich weiter vor mich hin, den nichtfernen Gott nur selten für Momente vielleicht erahnend.
 
Dann in meinem Schicksalsjahr 1985 – im Alter von 27 Jahren – geschahen dramatische Dinge. Erst ergab ich mich im faustischen Sinne der Magie, genauer der Esoterik und dem Spiritismus, dann - als ich nicht mehr ein noch aus wußte - wurde ich unter Zeichen und Wundern aus dieser teuflischen Falle errettet.
  Von einem auf den anderen Moment war Er, der Nichtferne aber meist doch Verborgene, ganz nah da!

Ich kann wirklich nicht meine damalige Verblüffung beschreiben. Und bis heute hat sich da an meinem Staunen nicht viel geändert. Auch nach fast 36 Jahren fasziniert und beglückt es mich, wenn ich wieder einmal die Nähe Gottes konkret erlebe.
    Wie das so mit der erlebten Nähe Gottes ist? Nun, hier mal vielleicht ein kleines Beispiel:  Boxenstopp eines Engels


Anmerkung von Bluebird:

Die im Text angedeutete Bekehrungsgeschichte zum Nachlesen:  hier

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Kommentare zu diesem Text

Graeculus (76)
(08.04.21)
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 LotharAtzert meinte dazu am 08.04.21:
Gut daß du es sagst, Graeculus. Ich wäre da nie drauf gekommen.
Dieter Wal (58) antwortete darauf am 08.04.21:
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Graeculus (76) schrieb daraufhin am 08.04.21:
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 Bluebird äußerte darauf am 08.04.21:
@Graeculus

Am Beispiel des Einzelnen wird - im besten Falle - ein größerer/tieferer/höherer Sinn offenbar!

Antwort geändert am 08.04.2021 um 16:38 Uhr
Graeculus (76) ergänzte dazu am 08.04.21:
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 Bluebird meinte dazu am 08.04.21:
Ja, und wie steht das mit den "Bekenntnissen" des Augustinus? Ein großer Kirchenleher, der mit seiner Schrift und an seinem Beispiel Grundlegendes darstellen wollte?
Und ist mein autobiografisches Beispiel nicht eines von Vielen? Alle mit der einen, gleichen Botschaft: "Ich bin ein durch die Gnade Gottes ein (in Christus) Erlöster und (danach) einen wundersamen Weg geführt und geleitet worden!"

Antwort geändert am 08.04.2021 um 17:55 Uhr
Graeculus (76) meinte dazu am 08.04.21:
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Graeculus (76) meinte dazu am 08.04.21:
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Graeculus (76) meinte dazu am 08.04.21:
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 Bluebird meinte dazu am 08.04.21:
Ich sprach von den "Bekenntnissen" des Augustinus, wo er sehr persönlich seinen Weg zum Glauben schildert.
Natürlich hat er auch Schriften theologischer-philosophischen Inhalts geschrieben ... habe ich auch.
Hier mal ein kleines Beispiel:  Essay
Graeculus (76) meinte dazu am 08.04.21:
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Graeculus (76) meinte dazu am 08.04.21:
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 Bluebird meinte dazu am 08.04.21:
Ok, dann mal etwas ganz ohne persönliche Wunder:  hier

Ich gebe gerne zu, dass ich schon ein wenig wunder-afin bin und auch gerne darüber schreibe. Vielelicht weil mich diese deutlich erfahrbare Nähe Gottes so beglückt und man daran das Wirken Gottes natürlich auch gut demonstrieren kann.
Dies heisst aber natürlich nicht, dass ich mich nicht auch mit anderen theologischen oder auch philosophischen Themen beschäftigt hätte. Dies -also eine Nicht-Beschäftigung mit anderen Themen - anzunehmen, wäre grundlegend falsch!

Antwort geändert am 08.04.2021 um 18:51 Uhr

 Bluebird meinte dazu am 08.04.21:
Ich erlaube mir noch einen theologisch-philosophischen Essay über das Gewissen beizufügen:  hier
Dieter Wal (58) meinte dazu am 08.04.21:
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Graeculus (76) meinte dazu am 08.04.21:
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Graeculus (76) meinte dazu am 08.04.21:
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Graeculus (76) meinte dazu am 08.04.21:
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 Bluebird meinte dazu am 08.04.21:
@Graeculus

Im Text spreche ich über die erfahrbare Nähe Gottes. Dies ist mein eigentliches großes Thema. Übrigens analog zu den "Bekenntnissen" des Augustinus, der ja ähnliches berichtet ... und nicht nur er.

Aber Augustinus und auch ich kannten/kennen die (scheinbare) Abwesenheit Gottes im Leben. Oder erinnere dich an Luther oder Wesley, ihr Ringen um einen gnädigen Gott.
Da kannst du jetzt denken: "Was für arme Irre!" oder "Der ganze Schwachsinn interessiert mich nicht!"

Aber wenn die Bibel Recht hat, steht man als Nichterlöster eines Tages vor Gottes Thron (siehe Offenbarung 20).
Ob dann vielleicht nicht doch die Reue kommen würde, dass man sich nicht beizeiten um einen "gnädigen Gott" bemüht hat?
Lassen wir es bei dieser hypothetischen Frage bewenden.

Wer noch etwas zu einem Ringen um einen "gnädigen Gott" lesen möchte, kann dies hier tun:  Text

 DanceWith1Life meinte dazu am 09.04.21:
oh weia,
was führt dich zu der Annahme, dass nur Bibelleser erlöst worden sind, stand da nicht "alle Menschen"?
ich meine sogar die, die ihn gekreuzigt haben, in seinen überlieferten Worten, soll er ja noch für sie gebetet haben.

Antwort geändert am 09.04.2021 um 06:38 Uhr
Dieter Wal (58) meinte dazu am 09.04.21:
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Dieter Wal (58) meinte dazu am 09.04.21:
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Graeculus (76) meinte dazu am 09.04.21:
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Dieter Wal (58) meinte dazu am 09.04.21:
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Graeculus (76) meinte dazu am 09.04.21:
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 Bluebird meinte dazu am 10.04.21:
Wenn man Bluebird deutlich auf die Mängel seiner Kenntnisse im Bereich seines eigenen, hier gesetzten Schwerpunktes (und das meinte ich mit 'One-trick-Pony') anspricht, bricht er die Kommunikation ab ... um einige Tage später genau an dem Punkt wieder weiterzumachen, als ob nichts gewesen wäre: "Wie Gott mich durch mein Leben leitet und einst vor Dämonen bewahrt hat."
Diesen Vorwurf empfinde ich wirklich als unverständlich. Ich habe in diesem Kommentarthread einige Beispiele meiner theologisch-philosophisch- essayistischen Aktivitäten verlinkt. Hier eine längere Artikelserie:  Die Geschichte des Christentums

Ich füge einen Text (von mir) über Augustinus an:  hier
Den anderen, mit seinem Gartenerlebnis "Nimm und lies!", finde ich gerade nicht .

Antwort geändert am 10.04.2021 um 09:17 Uhr

 Bluebird meinte dazu am 10.04.21:
So, Graeculus, und jetzt mal so unter uns "Betschwestern":

Dein "One-Pony-Trick", mich und mein Schreiben auf auf einen christlichen "Wunder- und Dämonenglaube" reduzieren zu wollen, löst in mir wieder mal das Goethsche Unbehagen aus: "Man fühlt die Absicht und ist verstimmt!"

Natürlich sind "christliche Wunder und dämonische Wirksamkeiten" schon so etwas wie Lieblingsthemen von mir, aber es ist die 100stel Spitze eines Eisberges. Das kannst du mir jetzt glauben oder auch nicht!

Antwort geändert am 10.04.2021 um 09:43 Uhr
Graeculus (76) meinte dazu am 10.04.21:
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 Bluebird meinte dazu am 10.04.21:
Na ja, gut!
Wie gesagt, ich schreibe hier auch theologisch-philosopisch-historisch - essayistisch, aber "Übernatürliches" ist sicherlich mit mein Lieblingsthema und wird es auch bleiben. Erinnere dich an Faust: "Das Wunder ist des Glaubens liebstes Kind!"

Beim Googeln dieses Zitats bin ich übrigens gerade auf einen Artikel des kürzlich verstorbenen und von mir sehr geschätzten - ich besitze mehrere Bücher von ihm - Theologen Hans Küng gestoßen:  hier

Antwort geändert am 10.04.2021 um 10:20 Uhr
Graeculus (76) meinte dazu am 10.04.21:
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 Bluebird meinte dazu am 10.04.21:
Ja, genau! Meine Vorliebe für das Erzählen christlicher Wunder und mein Aufkälren über dämonische Aktivitäten bedeutet natürlich nicht, dass dies das Wichtigste im christlichen Glauben wäre.
Im Zentrum des christlichen Glaubens steht Jesus Christus, sein Wirken auf Erden, seine Erlösungstat und seine himmlische Herrschaft.

Und auch wenn ich weiß, was Küng meint, so sollte allerdings dabei nicht vergessen werden, dass - laut Paulus - der christliche Glaube steht und fällt mit dem größten aller Wunder: ( in der Bluebirdschen Version)
Wenn aber Christus nicht auferweckt worden wäre, so wäre euer Glaube nichtig, so wäret ihr noch in euren Sünden.
Auch die, welche in Christus entschlafen sind, wären verloren.

Wenn wir (ohne dass er wirklich von den Toten auferstanden wäre) auf Jesus hoffen würden, so wären wir die elendesten unter allen Menschen (1. Korinther 15, 17-19)

Antwort geändert am 10.04.2021 um 16:24 Uhr
Dieter Wal (58) meinte dazu am 11.04.21:
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Dieter Wal (58) meinte dazu am 12.04.21:
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Graeculus (76) meinte dazu am 12.04.21:
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Dieter Wal (58) meinte dazu am 12.04.21:
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Dieter Wal (58)
(08.04.21)
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 Rudolf (08.04.21)
Manche Deiner Sätze sind wirklich geschraubt, da schließe ich mich den anderen Kommentatoren gerne an. Beispiel:
Ich erinnere mich, dass ich – lange nachdem ich meinen Kinderglauben verloren hatte – einmal am frühen Heiligabend mich in eine evangelische Kirche begeben habe.
Dieses zweimalige "mich" ist schon herzzereißend. Inhaltlich bin ich ganz bei Dir: Gott ist maximal einen Gedanken weit weg.

Kommentar geändert am 08.04.2021 um 15:27 Uhr

 LotharAtzert meinte dazu am 08.04.21:
Nein, er ist nicht einen Gedanken weit weg, er spricht durch euch und ihr merkt es nicht, weil das Ich es nicht anders ertragen könnte.

Aber "Ich" bin ja für euch nur ein Heide.

 Bluebird meinte dazu am 08.04.21:
@Lothar,

als buddhistisch geprägter "Gläubiger" hast du sicher ein Grundverständnis für das Einwirken des Transzendenten ins Zeitliche. Nur der Väter Glaube .. .aber lassen wir das !

 DanceWith1Life meinte dazu am 08.04.21:
drei Blinde vor dem Elefanten, ich spiel freiwillig den Dritten, sollen wir hier den Humor des "Göttlichen" herausfordern oder eher zu einem Ätzneutron.
Zu diesem "Aufsatz" ist ja bereits alles gesagt und dank Graeculus für den Nietzsche

Antwort geändert am 08.04.2021 um 17:11 Uhr
Graeculus (76) meinte dazu am 08.04.21:
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 DanceWith1Life meinte dazu am 08.04.21:
wenn man nur all die unterschiedlichen Perspektiven zusammensetzen könnte, man käme vielleicht dem, wie es wirklich ist, ein paar Millimeter näher, aber denkbar wäre das nicht.
Und schon gar nicht von "Wem".
Das tollkühne Universum in seinen fliegende "Kisten"
von Dance with One Life
Graeculus (76) meinte dazu am 08.04.21:
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 DanceWith1Life meinte dazu am 08.04.21:
so langsam nähern wir uns dem Punkt, was wäre es, ein Mensch zu sein.
@Birdy
falls du glaubst, dass ist das gleiche, was du sagen wolltest.
Ja und nein
Glaube und Sein ist nicht das Gleiche.
das glaub ich zumindest, lach

Antwort geändert am 08.04.2021 um 19:52 Uhr

 LotharAtzert meinte dazu am 08.04.21:
Perspektive ist Causa materialis, sonst nichts. Castaneda sprach vom Montagepunkt. Der wird einfach gesetzt, drumherum eine Welt aufgebaut und am Ende wieder alles aufgelöst. Eine saubere Sache. Nicht wie die Everestbesteiger, die ihren Müll überall hinterlassen. Bei den Hindus heißt der Punkt Bindu. Das Vajrayana spricht vom Bijamantra oder Samenlaut. Ich mach jetzt auch einen Punkt und bin wieder weg.
Glaube ist Causa formalis und Sein ist final.
Ich glaub mir kein Wort

 DanceWith1Life meinte dazu am 08.04.21:
danke, das sollte auch mal erwähnt werden
Dieter Wal (58)
(08.04.21)
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 loslosch (08.04.21)
lasst uns das thema schachlich erweitern:

leg bitte deine Rating Progress Chart vor und bilde deine gottesnähe/-ferne parallel ab. suche eine korrelation beider kurven und teile sie uns mit. (ich habe übrigens eine vermutung!)

 Bluebird meinte dazu am 08.04.21:
Kann nich ganz folgen ... willst du meine Elozahl wiisen? Aktuell 2200

 DanceWith1Life meinte dazu am 08.04.21:
oh Odyssee ich hör den Staub auf deinem Denken
Wenn alle Pfeile verschossen sind und die Klinge gebrochen ist, nimm deinen Geist und dein Herz und siege. (Zen Hui-neng - Meister der Schwertkunst)
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