Erneuerung durch Wandlung. Eine fabelhafte Erzählung zum Überleben kleiner Erzählformen
Erzählung zum Thema Wandel
von EkkehartMittelberg
Kommentare zu diesem Text
Schön, wenn die Sage überlebt. Warum auch immer. Ich habe als Kind Sagen verschlungen, dieses mystische , dieses Eintauchen in eine ganz alte Welt. Und Glauben darin finden. Ja, das ist einmalig für eine Kinderseele.
Das Märchen, es gab so Schöne. Den Glauben an ein happy end vermitteln, ja. Die Aufklärer...nein, die wollten doch nicht, dass am Ende alles gut wurde. Das ist Leben, nicht Märchen.
Die Fabel, ich glaube nicht, dass sie innovativer werden muß. Weil, leider, für die meisten heute schon nicht mehr zu entschlüsseln. Mit etwas noch komplizierterem möchte sich doh keiner mehr beschäftigen.
Alle drei haben etwas gemeinsam - Sage, Märchen und Fabel sollen vorgekaut verstanden werden. Die meisten nicht verstehend, dass das "slow food" ist und unten was dabei rauskommt (rauskommen soll). Nein, es geht nicht um den erhobenen Zeigefinger, die Inhalte sind es, die verstanden werden müssen. Damit Denkfaulheit überwunden wird. Ah, was frommer Wunsch.
Egal, ich liebe deine kleinen Erzählformen und wünsche ihnen ganz viel Leben und Überleben. Fabelhafte Grüße von Su
Das Märchen, es gab so Schöne. Den Glauben an ein happy end vermitteln, ja. Die Aufklärer...nein, die wollten doch nicht, dass am Ende alles gut wurde. Das ist Leben, nicht Märchen.
Die Fabel, ich glaube nicht, dass sie innovativer werden muß. Weil, leider, für die meisten heute schon nicht mehr zu entschlüsseln. Mit etwas noch komplizierterem möchte sich doh keiner mehr beschäftigen.
Alle drei haben etwas gemeinsam - Sage, Märchen und Fabel sollen vorgekaut verstanden werden. Die meisten nicht verstehend, dass das "slow food" ist und unten was dabei rauskommt (rauskommen soll). Nein, es geht nicht um den erhobenen Zeigefinger, die Inhalte sind es, die verstanden werden müssen. Damit Denkfaulheit überwunden wird. Ah, was frommer Wunsch.
Egal, ich liebe deine kleinen Erzählformen und wünsche ihnen ganz viel Leben und Überleben. Fabelhafte Grüße von Su
Grazie, Su.
"Nein, es geht nicht um den erhobenen Zeigefinger, die Inhalte sind es, die verstanden werden müssen. Damit Denkfaulheit überwunden wird. Ah, was frommer Wunsch."
Aus diesem Grunde muss die traditionelle Fabel, die die Aufklärung seit der Antike kaum verändert hatte, überwunden werden. Ihre Figuren waren zu einfach gestrickt nach dem Motto: faul die Grille, fleißig die Ameise und in der Lehre sieht die Grille wegen ihrer Faulheit schlecht aus. Solche Fabeln unterstützen Trägheit des Denkens und werden heute wohl als langweilig empfunden. Man kann auch Fabeln schreiben, deren Schluss nicht aufdringlich moralisiert und den Leser überrascht.
Ich bin aber, was das Überleben der kleinen Erzählformen angeht, optimistisch wie du.
Liebe Grüße
Ekki
"Nein, es geht nicht um den erhobenen Zeigefinger, die Inhalte sind es, die verstanden werden müssen. Damit Denkfaulheit überwunden wird. Ah, was frommer Wunsch."
Aus diesem Grunde muss die traditionelle Fabel, die die Aufklärung seit der Antike kaum verändert hatte, überwunden werden. Ihre Figuren waren zu einfach gestrickt nach dem Motto: faul die Grille, fleißig die Ameise und in der Lehre sieht die Grille wegen ihrer Faulheit schlecht aus. Solche Fabeln unterstützen Trägheit des Denkens und werden heute wohl als langweilig empfunden. Man kann auch Fabeln schreiben, deren Schluss nicht aufdringlich moralisiert und den Leser überrascht.
Ich bin aber, was das Überleben der kleinen Erzählformen angeht, optimistisch wie du.
Liebe Grüße
Ekki
Nimbus (38)
(11.02.14)
(11.02.14)
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Vielen Dank für deine Bereitschaft zum Mitdenken, Heike. Die zentrale Frage ist, warum Märchen, Mythen und Fabeln in der Mediengesellschaft keine Konjunktur haben? Ich denke, sie sind willkommen, wenn und insofern sie Wunder thematisieren. Aber anders als in der Romantik will man heute das Wunder als Sensation, bestenfalls als gehobenes entertainment. Aber es fehlt die Bereitschaft, daran zu glauben. Und so schwimmen die kleinen Formen amüsant im Meer der human interest stories mit.
LG
Ekki
LG
Ekki
LancealostDream (49)
(11.02.14)
(11.02.14)
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Merci, Lance. Du hast Recht, wenn du von "Nischenpublikum" sprichst. Aber ihre zentrale Stellung unter den Erzählformen werden die kleinen Formen wohl nicht zurückerobern, da sie nicht mit dem Nervenkitzel dienen können, den Kriminalgeschichten und selbst moderne love stories bieten.
LG
Ekki
LG
Ekki
chichi† (80)
(11.02.14)
(11.02.14)
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Grazie, liebe Gerda, ich hoffe, dass meine Fantasie den realen Umgang mit den kleinen Erzählformen richtig spiegelt.
LG
Ekki
LG
Ekki
Koka† (46)
(11.02.14)
(11.02.14)
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Merci, John, es ist schwierig, der "geilen Oberflächlichkeit" der Medien entgegenzuwirken. Das Beste scheint mir zu sein, es erst gar nicht zu versuchen, weil nur so originelle Texte entstehen können, die sich durch Andersartigkeit abheben.
LG
Ekki
LG
Ekki
Hallo Ekki,
schön, wie du unser Augenmerk auf diese Erzählformen richtest.
Mir ist es nicht bang um die Drei, die Moderne hat schon viele Sterbensglöcklein geläutet.
Herzliche Grüße TT
schön, wie du unser Augenmerk auf diese Erzählformen richtest.
Mir ist es nicht bang um die Drei, die Moderne hat schon viele Sterbensglöcklein geläutet.
Herzliche Grüße TT
Gracias, Tasso, es stimmt, sie werden nicht sterben. Aber um es mit dem ollen Marx zu erklären, die Produktionsverhältnisse einer Wegwerfgesellschaft begünstigen Erzählformen, die zum Verweilen im Wunderbaren und Gehimnisvollen einladen, nicht.
Herzliche Grüße
Ekki
Herzliche Grüße
Ekki
Ich denke, diese Erzählformen haben wirklich noch Chancen, wie Du es so toll dargestellt hast. Vielleicht wirklich nur ein wenig neue Gewänder. LG
Vielen Dank, Armin, chancenlos sind sie nicht, wenn ihre Autoren bereit sind, die Möglichkeiten des Wandels auszuloten.
LG
Ekki
LG
Ekki
Sehr schön, liest sich wunderbar, lieber Ekki!
Ob man nun Sagen-, Märchen- und/oder FabelliebhaberIn ist, wird man dem Inhalt gerne und mit zunehmender Spannung folgen, ihn nachklingen lassen und zu dem Resümee kommen, dass der Wandel der Sage längst eingeleitet, bestens eingeleitet ist, indem die stereotypen Rollen der Tiere von differenzierten Protagonisten mit facettenreichen Perspektiven, von Sage, Märchen und Fabel übernommen wurden. So schließt sich der Kreis. Eine runde Sache, Ekki !
Liebe Grüße,
mona
Ob man nun Sagen-, Märchen- und/oder FabelliebhaberIn ist, wird man dem Inhalt gerne und mit zunehmender Spannung folgen, ihn nachklingen lassen und zu dem Resümee kommen, dass der Wandel der Sage längst eingeleitet, bestens eingeleitet ist, indem die stereotypen Rollen der Tiere von differenzierten Protagonisten mit facettenreichen Perspektiven, von Sage, Märchen und Fabel übernommen wurden. So schließt sich der Kreis. Eine runde Sache, Ekki !
Liebe Grüße,
mona
Grazie, Mona,"facettenreiche Perspektiven", das ist das Zauberwort. Ich habe hier zum Beispiel einige Fabeln eingestellt, die ganz unterschiedlich gedeutet wurden. Das wäre bei einer einlinigen klassischen Fabel nicht möglich gewesen.
Liebe Grüße
Ekki
Liebe Grüße
Ekki
mathis (48)
(11.02.14)
(11.02.14)
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Vielen Dank, Mathis. Es kommt auf die Betrachtung an, ob man zu dem Schluss kommt, dass Volksmärchen und Volkssagen mit dem Beginn ihrer Niederschreibung gestorben seien. Die Gebrüder Grimm haben die Volksmärchen mit ihrer Verschriftlichung erst recht populär gemacht und versucht, die schlichte Erzählweise der mündlichen Überlieferung zu bewahren. Wenn man jedoch die mündliche Überlieferung zum entscheidenden Kriterium des Märchens macht, hast du Recht.
Im Gegensatz zu den Volksmächen ist bei den Kunstmärchen zum Beispiel von Hauff, Andersen und Oscar Wilde der künstleriche Gestaltungswille ihrer Autoren stärker zu spüren und lässt sich auch nachzuweisen.
Im Gegensatz zu den Volksmächen ist bei den Kunstmärchen zum Beispiel von Hauff, Andersen und Oscar Wilde der künstleriche Gestaltungswille ihrer Autoren stärker zu spüren und lässt sich auch nachzuweisen.
Zweifler (62)
(11.02.14)
(11.02.14)
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Vielen Dank, Zweifler insbesondere dafür, dass du auf bereits erschienene Fabeln von mir verweist. Ich hoffe mit ihnen gezeigt zu haben, dass sich die traditionelle Erzählform der Aufklärung überwinden lässt, nach der man die Tiere eindeutig bestimmten Tugenden zuordnen kann und nach der die Lehre mit dem "plakativ erhobenen Zeigefinger" erteilt wird.
wa Bash (47)
(11.02.14)
(11.02.14)
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Lieber wa Bash, ich danke dir sehr für deinen Kommentar, den du mit den Worten einleitest: ".. ich weiß nicht, ob dies so stimmt." Also, was stimmt und was stimmt nicht? Es stimmt, dass es eine weitläufige Verwandtschaft zwischen Märchen und Fantasieromanen gibt. Was beide verbindet, ist die Freude am märchenhaften Fabulieren. Was sie unterscheidet sind einige Strukturelemente, angefangen von dem kunstvollen Aufbau der Fantasieromane mit ihren Ort- und Zeitwechseln, mit herausgearbeiteten Charakteren statt Typen, mit der trotz allem Fantastischen stärkeren Handlungskausalität, mit Kunstgriffen, wie z.B. Vorausdeutungen und Rückwendungen, mit zusammengefasst einer weitaus komplexeren, kunstvoll stilisierten Welt, im Vergleich zu der Märchen bewusst einfach gestaltet sind. Es stimmt, dass das Märchen lebt, insofern es Ausschreibungen zur Neugestaltung dieser Kunstform gibt. Es stimmt nicht, dass die Fabel reißenden Absatz im Kinderbuchbereich findet. Man lasse sich nicht durch die tatsächlich viel verkauften Tiergeschichten täuschen, denen die streng strukturierte Form der Fabel fehlt.
Eine amüsante Geschichte. Indes muss man sich um das Überleben der ersten beiden wirklich keine Sorgen machen. Vor allem, weil wir gerne vergessen, dass viele Sagen zuvor politische Programm waren.
Die Geschichte von Romulus und Remus mag für uns eine Sage sein, für sie Römer war sie zu ihrer Zeit aber real, eben weil sie ihrem politischen Selbstverständnis diente. Sie war schon damals ein Schwindel. Sinnbildlich dafür steht die kapitolinische Wölfin. Sie ist nämlich nicht ein Kunstwerk! Die Wölfin selbst ist etruskisch und die beiden Kinder unter ihr sind erst später eingefügt worden.
Sagen, Mythen und Legenden sind eben sehr wandelbar. Und verändert wurden sie schon immer und zwar aus dem einfachen Grund, um sie dem Geschmack des Publikums anzupassen.
Märchen? Natürlich! Ich sage nur: Star Wars! Krieg der Sterne ist ein Märchen in Reinkultur.
Die Fabel hat das Problem, dass sie von Anfang an und schon immer politisch war. Das konnte sie nie ablegen, weil es auch für den einfachsten Geist sichtbar ist und blieb. Und für das Politische gibt es heute halt jede Menge andere Formen. Neben dem Kabarett könnte sie vielleicht noch bestehen, aber gegen die Schwämme von sogenannten "Sachbüchern" - ich denke hier an die unsagbaren Werke eine Henryk M. Broder, die lauen Propagandaschrischten des Cheflobbyisten der deutschen Wirftschaft Hans-Olaf Henkel oder das Pseudewissenschaftliche Gefasel eine Thilo Sarazin, dessen Vorfahren dereinst als Einwandere nach Deutschland kamen - hat die Fabel tatsächlich kaum noch Chancen. Am ehesten überlebt sie wohl noch im Film. Ich denke hier z.B. an den Zeichentrickfilm 'Bärenbrüder'.
Die Geschichte von Romulus und Remus mag für uns eine Sage sein, für sie Römer war sie zu ihrer Zeit aber real, eben weil sie ihrem politischen Selbstverständnis diente. Sie war schon damals ein Schwindel. Sinnbildlich dafür steht die kapitolinische Wölfin. Sie ist nämlich nicht ein Kunstwerk! Die Wölfin selbst ist etruskisch und die beiden Kinder unter ihr sind erst später eingefügt worden.
Sagen, Mythen und Legenden sind eben sehr wandelbar. Und verändert wurden sie schon immer und zwar aus dem einfachen Grund, um sie dem Geschmack des Publikums anzupassen.
Märchen? Natürlich! Ich sage nur: Star Wars! Krieg der Sterne ist ein Märchen in Reinkultur.
Die Fabel hat das Problem, dass sie von Anfang an und schon immer politisch war. Das konnte sie nie ablegen, weil es auch für den einfachsten Geist sichtbar ist und blieb. Und für das Politische gibt es heute halt jede Menge andere Formen. Neben dem Kabarett könnte sie vielleicht noch bestehen, aber gegen die Schwämme von sogenannten "Sachbüchern" - ich denke hier an die unsagbaren Werke eine Henryk M. Broder, die lauen Propagandaschrischten des Cheflobbyisten der deutschen Wirftschaft Hans-Olaf Henkel oder das Pseudewissenschaftliche Gefasel eine Thilo Sarazin, dessen Vorfahren dereinst als Einwandere nach Deutschland kamen - hat die Fabel tatsächlich kaum noch Chancen. Am ehesten überlebt sie wohl noch im Film. Ich denke hier z.B. an den Zeichentrickfilm 'Bärenbrüder'.
Lieber Trekan, diesmal ist es nicht leicht für mich, auf deinen anregenden Kommentar zu antworten, weil du mit der Begrifflichkeit der Erzählformen großzügiger umgehst als ich.
Du hast Recht, dass viele Mythen einen politischen Kern haben. Das ist auch der Grund, weshalb sie so lange überleben. Der römische Geschichtssschreiber Livius zum Beispiel hat viele Mythen überliefert, um mit ihnen den Gedanken des Imperium Romanum zu festigen. Ich hatte auf die Volkssagen mit ihren Feeen, Kobolden und Riesen abgehoben, die eher das Bedürfnis nach Übernatürlichem bedienen und die Mythen nur aus Chronistenpflicht erwähnt, weil man sich um ihren Bestand tatsächlich keine Sorgen machen muss.
Legenden sind Geschichten über Heilige und nur in sehr engen Grenzen wandelbar. Sie dienen der Festigung des Glaubens und müssen sich gerade deswegen treu bleiben.
Star Wars würde ich dem Genre des Fantasieromans zuordnen, der märchenhafte Züge hat, aber kein Märchen ist.
Dein im Mittelalter spielender Roman "Kobor der Dieb" trägt auch märchenhafte Züge, ist aber vom Genre her ein Fantasieroman.
Es stimmt, dass die Fabel von Anfang an politisch war. Sie ist in der griechischen Sklavenhalter-Gesellschaft entstanden und enthält versteckte Kritik an den Herrschenden. In der Folge der Aufklärung verlor sie ihren emanzipativen Drive und wurde mit dem Lob bürgerlicher Tugenden herrschaftsstabilisierend.
Du hast Recht, dass viele Mythen einen politischen Kern haben. Das ist auch der Grund, weshalb sie so lange überleben. Der römische Geschichtssschreiber Livius zum Beispiel hat viele Mythen überliefert, um mit ihnen den Gedanken des Imperium Romanum zu festigen. Ich hatte auf die Volkssagen mit ihren Feeen, Kobolden und Riesen abgehoben, die eher das Bedürfnis nach Übernatürlichem bedienen und die Mythen nur aus Chronistenpflicht erwähnt, weil man sich um ihren Bestand tatsächlich keine Sorgen machen muss.
Legenden sind Geschichten über Heilige und nur in sehr engen Grenzen wandelbar. Sie dienen der Festigung des Glaubens und müssen sich gerade deswegen treu bleiben.
Star Wars würde ich dem Genre des Fantasieromans zuordnen, der märchenhafte Züge hat, aber kein Märchen ist.
Dein im Mittelalter spielender Roman "Kobor der Dieb" trägt auch märchenhafte Züge, ist aber vom Genre her ein Fantasieroman.
Es stimmt, dass die Fabel von Anfang an politisch war. Sie ist in der griechischen Sklavenhalter-Gesellschaft entstanden und enthält versteckte Kritik an den Herrschenden. In der Folge der Aufklärung verlor sie ihren emanzipativen Drive und wurde mit dem Lob bürgerlicher Tugenden herrschaftsstabilisierend.
"Ich hatte auf die Volkssagen mit ihren Feeen, Kobolden und Riesen abgehoben, die eher das Bedürfnis nach Übernatürlichem bedienen und die Mythen nur aus Chronistenpflicht erwähnt, weil man sich um ihren Bestand tatsächlich keine Sorgen machen muss."
Zufälligerweise habe ich zu diesem Thema gerade ein Buch gelesen, in dem es um den Robin-Hood-Mythos geht (J.C. Holt; Robin Hood; Düsseldorf, Wien, New York 1991). Vor allem hat der Autor gut nachvollziehbar dargelegt, dass der Mythos sich ständig seinem Publikum anpasst, ja, seine Gestalt vielleicht sogar mehr über eben dieses Publikum und dessen Zeit aussagt, als über einen möglichen historischen Hintergrund.
Grundsätzlich betrachtet sollte man eines jedoch - wieder: meiner Meinung nach - nicht unbeachtet lassen: Alles - Mythen, Legenden, Märchen, Fabeln etc. - halten sich nur, wenn es auch 'gute Geschichten' sind!
(Antwort korrigiert am 12.02.2014)
Danke für den Hinweis auf den Robin-Hood-Mythos.
Deinem letzten Satz, der nur scheinbar selbstverständlich ist, pflichte ich gerne bei.
Deinem letzten Satz, der nur scheinbar selbstverständlich ist, pflichte ich gerne bei.
Ich glaube, das Problem ist hausgemacht. Schon die Grimms haben begonnen ihre gesammelten Märchen "weichzuspülen", haben ihnen die Härte genommen, sie feingeschliffen. Ähnliches ist mit den Sagen, Fabeln, Legenden, etc. geschehen. Es ist an uns Lesern, die "wahren" Texte zu finden und zu lesen. Ich betrachte Deine gelungene Erzählung als Anregung dazu, lieber Ekkehart.
Herzliche Grüße
Viktor
Herzliche Grüße
Viktor
Grazie, Viktor, du triffst mit den "wahren" Texten mal wieder den Nagel auf den Kopf. Die Frage ist, welche das sein könnten. Welche lohnt es sich weiterzuschreiben, umzuschreiben? Ich denke, es sind jene, in denen von Anfang an emanzipatives Potential steckt. Ich gebe mal ein paar Beispiele:
Märchen: "Von einem, der auszog das Gruseln zu lernen", nicht "Armut und Demut führen zum Himmel"
Die Mythen über Prometheus, Sisyphus, Orpheus und Eurydike, Ikarus
Fabeln: fast alle von La Fontaine und James Thurber
Herzliche Grüße
Ekki
Märchen: "Von einem, der auszog das Gruseln zu lernen", nicht "Armut und Demut führen zum Himmel"
Die Mythen über Prometheus, Sisyphus, Orpheus und Eurydike, Ikarus
Fabeln: fast alle von La Fontaine und James Thurber
Herzliche Grüße
Ekki
Fabeln, Märchen und Sagen (Mythen, Legenden...) - all das wird Bestand haben, weil es durch Menschen, durch ihr Suchen, durch ihre Sehnsucht nach Erkenntnis, nach Erklärung und auch nach Romantisierung geprägt ist.
Die Bedürfnisse der menschen habe sich nicht wirklich verändert. Heute werden Märchen nicht mehr in Büchern aufgeschrieben oder gar erzählt, sondern im Fernsehen gezeigt.
Was aber bleibt, ist das Ausdenken und das Weitervermitteln, das MIT- TEILEN, etwas zutiefst menschliches.
Deine Erzählung, lieber Ekki, über das Aufeinandertreffen der DREI ist wahrlich fabelhaft!
L.G.
Ira
Die Bedürfnisse der menschen habe sich nicht wirklich verändert. Heute werden Märchen nicht mehr in Büchern aufgeschrieben oder gar erzählt, sondern im Fernsehen gezeigt.
Was aber bleibt, ist das Ausdenken und das Weitervermitteln, das MIT- TEILEN, etwas zutiefst menschliches.
Deine Erzählung, lieber Ekki, über das Aufeinandertreffen der DREI ist wahrlich fabelhaft!
L.G.
Ira
Merci, Ira, ich freue mich, dass du noch einmal die entscheidenden Stichwörter aufgegriffen hast. Aufklärung und Romantik finden beide in den Kleinen Formen reichlich Nahrung, und beide sollten in ihrer polaren Spannung bei der Weiterführung dieser Erzählformen erhalten bleiben.
LG
Ekki
LG
Ekki
MarieM (55)
(11.02.14)
(11.02.14)
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Grazie, Marie, du hast es bemerkt, dass mir die Innovation der Fabel besonders am Herzen liegt. Ja, sie wird nicht aufgeben.
Man merkt es an deinen Gedichten, dass du Märchen, Sagen und Fabeln um dich hast. So wird dir der Stoff nie ausgehen, und so werden sich Geheimnis und ratio ausbalancieren.
Liebe Grüße
Ekki
Man merkt es an deinen Gedichten, dass du Märchen, Sagen und Fabeln um dich hast. So wird dir der Stoff nie ausgehen, und so werden sich Geheimnis und ratio ausbalancieren.
Liebe Grüße
Ekki
Dieter Wal (58)
(12.02.14)
(12.02.14)
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Merci für dein Lob, Dieter. Ich schätze es, weil du achtsam damit umgehst.
Ich bin neugierig auf deine Fabel, schon wegen der viel versprechenden Kombination von Maulwurf und Löwenzahn.
Ich bin neugierig auf deine Fabel, schon wegen der viel versprechenden Kombination von Maulwurf und Löwenzahn.
Dieter Wal (58) meinte dazu am 12.02.14:
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Ich habe deine entzückende Fabel mit Genuss und Freude gelesen und gerne kommentiert, Dieter.
Pocahontas (54)
(12.02.14)
(12.02.14)
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Grazie, Sigi. Deine Sicht auf die schöne neue Welt ist relativ pessimistisch. Ist sie zu pessimistisch? Aldous Huxley klassifiziert die Gsellschaft seiner "Brave New World" in Alpha Plus-Typen bis hin zu den Epsilons, die genormt sind, Mülleimer zu leeren und dies zufrieden tun. Von Kunst, die auch Schmerzen und Leid spiegelt, versteht nur der aus dem Rahmen fallende Sigmund Freud etwas. Diese Prognose ist noch pessimistischer.
Liebe Grüße
Ekki
Liebe Grüße
Ekki