Warten

Expressionistisches Gedicht zum Thema Beziehung

von  DerHerrSchädel

Warten, Warten ohne Unterlassen.
Schauen, Schauen, kommt dort wer?
Schritte, Schritte draußen auf den Gassen.
Omen einer Wiederkehr?

Rauschen, Toben donnernder Kaskaden.
Hämmern bis der Kopf vibriert.
Fingernägel kratzen an den Waden.
Blut fließt, Teppich ruiniert.

Reisen, Reisen mit dir in die Ferne.
Delhi, Tundra, Samarkand.
Weltall, Sonne, Mond und alle Sterne
Legte ich in deine Hand.

Spinnen spinnen Netze an den Wänden.
Spitze Beine auf der Haut.
Spielen Fangen auf den kalten Händen.
Wer hat dir so sehr vertraut?

Warten musst du, ewig weiter warten.
Anderes nur relativ.
Hoffnung, Sehnsucht, Bitten aller Arten:
Nur um Antwort, einen Brief.


(April 2012)

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Kommentare zu diesem Text


 WortGewaltig (29.07.14)
Magst mit Fingern fühlen du die Sterne,
Fange ich sie mit der Hand!

hier stolper ich ein wenig.

wie rauh sind doch die Sterne
ich leg sie trotzdem in deine Hand

immer noch nicht perfekt aber ein klein wenig fliessender.

Ansonsten wieder ein klasse Gedicht.
janna (66) meinte dazu am 29.07.14:
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 niemand antwortete darauf am 29.07.14:
Ich finde auch, dass dieses Gedicht gut fließt und stolpere
beim Lesen an keiner Stelle, aber seltsam sind sie schon
die persönlichen Lesarten, denn neuerdings zeigte ich meinem Mann ein Gedicht, dessen Fluss voll korrekt war
und er behauptete an einer Stelle das Gegenteil -
sein Vorschlag hingegen war holprig
Mit herzlichen Grüßen, Irene

 WortGewaltig schrieb daraufhin am 29.07.14:
Hallo Janna, in meinen Ohren klingt es wohl anders. Ich mag einen anderen fluß als angenehmer empfinden. Darauf spielte ich auch an. Was ich dabei empfinde wenn ich es lese. Das Gedicht ist ein gutes, das steht bei der Betrachtung übrigens ausser Frage.
Niemand, das scheint es so öfter zu geben. Das macht ja auch einen gewissen Reiz des Schreiben aus das man mit etwas geschriebenem so unterschiedliche Reaktionen bekommt. Manchmal auch völlig an der Intention vorbei. Es gibt eben immer mehr als nur zwei Seiten. Es gibt so viele unterschiedliche Sicht- und Lesarten wie es Menschen gibt.
janna (66) äußerte darauf am 29.07.14:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 DerHerrSchädel ergänzte dazu am 29.07.14:
Ich bin beeindruckt von soviel Einsatz so früher Stunde!

@Wortgewaltig: Ich stimme meinen Unterstützerinnen zu, dass metrisch alles in Ordnung ist. Das du holperst, liegt vielleicht mehr an den Worten, die sich nichts ganz harmonisch zusammenfügen.

Schau mir den Vers noch mal an.

 EkkehartMittelberg (29.07.14)
Ein in jeder Hinsicht gelungenes Gedicht.
Die originelle Metapher von den Spinnen fällt besonders positiv aus dem Rahmen.

 DerHerrSchädel meinte dazu am 30.07.14:
Herzlichen Dank für die anerkennenden Worte.

Viele Grüße

DerHerrSchädel
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