Warum Naturalisten so schwer von Lenkungen zu überzeugen sind

Essay zum Thema Zufall

von  Bluebird

Illustration zum Text
(von Bluebird)
Ich könnte nun noch jede Menge Berichte über die unglaublichsten "Zufälle" anfügen, einen eingefleischten Naturalisten wird dies - so meine Erfahrung - in den seltensten Fällen überzeugen. Dazu am Ende des Abschnitts noch ein bezeichnendes Erlebnis.

Vorher möchte ich aber noch kurz auf die Frage eingehen, warum Naturalisten sich oft so beharrlich weigern die Möglichkeit einer (göttliche) Lenkung einzuräumen. Obwohl - objektiv gesehen - doch Einiges dafür spricht.
    Meiner Überzeugung nach spielen hier psychologische Gründe eine wichtige Rolle. Natürlich sieht der Naturalist auch, dass es sehr unwahrscheinliche Zufälle gibt, die - theoretisch - durchaus mit einer Lenkung interpretiert werden könnten. Aber sein Weltbild ist so in sich geschlossen, dass für ihn nur "natürliche" Erklärungen für ihn in Frage kommen. Alles andere bleibt außen vor.
    Und psychologisch gesehen ist das auch durchaus verständlich. Denn würde er die Möglichkeit einer Lenkung in Betracht ziehen, geriete sein naturalistisches Weltbild augenblicklich ins Wanken ... würde er vom Status eines Naturalisten in den Status eines Agnostikers überwechseln. Und dies macht ihm Angst, weil er instinktiv spürt, dass sein bisheriges Leben dann nicht so weiterlaufen könnte.

So weit meine Hobby-Analyse, jetzt aber zu der versprochenen Geschichte, die ich 1985 mit Jürgen, einem guten Freund und bekennenden Naturalisten, erlebte:  hier

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Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(15.07.16)
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 Bluebird meinte dazu am 16.07.16:
Welche atheistischen Variante favoretisierst du denn?

 FRP (15.07.16)
Ich habe einen Freund, der versteht sich auf Lenkungen: Er arbeitet bei BMW. Er meint, Religionen wären eine schlechte Lenk-Hilfe
David_Sternmann (34)
(15.07.16)
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 LotharAtzert antwortete darauf am 15.07.16:
" ... wir alle reisen auf Pfaden des Irrtums."
Das, lieber David, kannst Du nicht mit letzter Sicherheit wissen, sonst wärst Du ein Wissender und hättest zumindest Dich selbst widerlegt;-)))
Es ist ratsam, bei solchen Aussagen nur für sich selbst zu sprechen.
Gruß
Lothar
David_Sternmann (34) schrieb daraufhin am 15.07.16:
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 LotharAtzert äußerte darauf am 15.07.16:
"weil es einen richtigen nicht gibt."
- Doch!
Wenn Du von Frankfurt nach München willst, gibt es definitiv einen richtigen Zug.
Aber ich will hier garnicht Bluebirds Position verteidigen, will nur sagen, daß es auch einen Pfad des Nichtirrens geben kann, schließlich kenne ich nur wenige Pfade und das gilt für uns alle. Wir können diesen Pfad nicht ausschließen, bloß weil wir ihn nicht erkennen können ... oder aus Gründen der Gewohnheiten nicht sehen wollen.
Für mich persönlich ist der Buddhadharma dieser "wahre" (statt richtige, was sich nur auf Richtung bezieht) Weg, aber, wie gesagt, ist in Ordnung, wenn das ein anderer anders sieht. ...

 Bluebird ergänzte dazu am 16.07.16:
Ja, das stimmt ... wer beispielsweise behauptet, dass es keine erkennbare Wahrheit gäbe, macht eine Aussage mit einem erkennbaren (absoluten) Wahrheitsanspruch ... und wähnt sich logischerweise nicht auf dem "Pfad des Irrtums"

In diesem Sinne denke ich auch, dass: "Ich persönlich bin überzeugt davon, dass die (letze) Wahrheit nicht erkennbar sein wird!" bei Davids Kommentaräßerung wohl richtiger wäre
David_Sternmann (34) meinte dazu am 16.07.16:
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Dieter Wal (58) meinte dazu am 16.07.16:
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 Bluebird meinte dazu am 16.07.16:
In meinen seit nunmehr über zwei Jahren ( oder mehr) andauernden (online- ) Diskussionen mit Atheisten, Skeptiker, Naturalisten usw. bin ich zu der Ansicht gelangt, dass - kurz , knapp und präzise - mein Anliegen oider meine Überzeugung, mein Argument vorzutragen die beste Methode ist.

Dies wirkt dann oft überheblich, besserwisserisch und dogmatisch und fördert entsprechende Reaktionen

In der Tat ist es aber wirklich so, dass ich recht "tolerant" im Sinne von: "dem anderen seine Meinung und Überzeugung lassen" bin ... aber ich möchte zumindest in meinen Ausführungen verstanden werden ...deshalb : "Präzise, klar und "deutlich"!
David_Sternmann (34) meinte dazu am 16.07.16:
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 LotharAtzert meinte dazu am 17.07.16:
Schön, daß mal wieder über ein paar Tage hinweg diskutiert wurde. so etwas findet viel zu selten statt. Dabei lernen wir uns nur so etwas kennen und , wenn’s besonders gut läuft, sogar verstehen.
Die Toleranz empfinde ich auch als etwas Verdächtiges. Was den Pfad betrifft: Gedanken auf Gedanken türmen - auch da hast Du, David, vollkommen recht. doch gerade da setzt ja der Buddhadharma an mit seinen Achtsamkeitsmeditationen und - vor allem im Zen - durch Koans, welche den Intellekt aushebeln, auch wenn diese Praxis heute nicht mehr ganz zeitgemäß ist.
Bluebird, Dieter, David, ich danke Euch.

 Bluebird meinte dazu am 17.07.16:
Wenn man diskutiert (über abstrakte Themen) gibt es diesen Punkt, diesen Anker nicht. Es könnte ewig weiter gehen und man erreicht nie ein Ziel. Ist irgendwie unbefriedigend, Gedanken auf Gedanken zu türmen. Jeder kennt das von verquatschten Abenden.

Ich hätte da noch eine Anmerkung ... natürlich ist online-Schreiben ein reduziertes Medium der Vermittlung, weil das "Sinnliche" quasi nicht stattfindet ... dies ist beispielsweise beim Briefeschreiben aber auch der Fall, und dies kann sehr ergiebig sein ... ( gut, da kommt das persönliche Kennen meist hinzu)

Ich glaube nicht, dass das "Gedankentürmen" automatisch zu einem Gequatsche verkommen muss ... das ausgereifte Argument, vielleicht auch eine schlüssige Argumentatioskette kann sehr wohl zielführend sein - meiner Ansicht nach ...

Da mir aber schon bewusst ist, dass das einzelne Argument wohl kaum einen Sinneswandel bewirken kann, habe ich diese Artikelserie auch ein Plädoyer genannt. Erst in der Summe der (sorgfältig ausgesuchten ) Argumente und Argumentationsketten, unterstützenden Beispielen usw, erschließt sich- vielleicht - das Wahrheitsangebot des Autoren
Dieter Wal (58) meinte dazu am 17.07.16:
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David_Sternmann (34) meinte dazu am 17.07.16:
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David_Sternmann (34) meinte dazu am 17.07.16:
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 LotharAtzert meinte dazu am 17.07.16:
"Mich wundert, welchen Stellenwert die Religion doch hat, selbst in unseren ’aufgeklärten’ Zeiten, weit weg vom Neandertaler"
- da wird mein Jagdinstinkt wieder wach: wieso wundert dich das? Was, außer "Rückbindung an das Ursprüngliche" könnte in unseren grauen Tagen noch interessant sein?

- Folge 11 - die 11 ist übrigens der Wassermann, der Ursprung, die Ursache aller Wirkung.
(Antwort korrigiert am 17.07.2016)
David_Sternmann (34) meinte dazu am 17.07.16:
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Dieter Wal (58) meinte dazu am 18.07.16:
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Dieter Wal (58) meinte dazu am 18.07.16:
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David_Sternmann (34) meinte dazu am 18.07.16:
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David_Sternmann (34) meinte dazu am 18.07.16:
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