Verborgene Geschenke

Glosse zum Thema Kirche/ Klerus

von  loslosch

Beneficium accipere libertatem est vendere (Publilius Syrus, 1. Jh. v. Chr.; Sententiae). Eine Wohltat annehmen bedeutet Freiheit preiszugeben.

Ein Klassiker, der die Folgen von Bestechung umschreibt. Bestechung lauert sogar an Orten, wo die wenigsten sie vermuten würden: Am Taufbecken der "christlichen" Kirchen, wo das Würmchen, gern auch der einjährige Strampler, unter Orgelklängen die Taufe empfängt. Kaum einem Elternpaar ist dabei bewusst, dass es dem Täufling Rechtsfolgen aufbürdet. Alles geschieht mit rechten Dingen; denn das neu gewonnene Kirchenmitglied kann sich gegen eine "geringe" Gebühr, in NRW derzeit 30 €, ggfs. gebührenfrei bei Nachweis einer Bedürftigkeit, schon mit 14 Jahren der Pflicht zur Zahlung von Kirchensteuern entziehen und aus der Gemeinschaft austreten, in die es ohne Wissen und Mitwirkung eingetreten (worden) war.

Und worin besteht nun die Bestechung? Die strahlend-glücklichen Eltern kamen in den Genuss einer würdevollen Zeremonie ohne nennenswerte Eigenkosten, die der nachfolgenden Familienfeier einen prächtigen Rahmen verlieh.

Gereimt auf Italienisch: Chi dono prende libertà vende.


Anmerkung von loslosch:

Geschenke zulasten Dritter.

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Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(30.12.16)
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 loslosch meinte dazu am 30.12.16:
interessant. vllt. ist gemeint, dass die beim erwischtwerden ganz cool bleiben. aus 2010 fand ich:

 aus der SZ.
Graeculus (69) antwortete darauf am 30.12.16:
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 loslosch schrieb daraufhin am 30.12.16:
meine interpretation: die bestechung wirkt dort wie eine schmerztablette, ihre wirkung verebbt!
Graeculus (69) äußerte darauf am 30.12.16:
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 niemand (30.12.16)
@ Loslosch
Bestechen lassen sich letztlich doch nur die Raffkes.
Denen ist alles recht, wenn es nur kostenfrei ist.
Und wem will und sollte man das in die Schuhe schieben, wie in genanntem Falle, doch nur den Eltern. Jemand der noch anderes im Kopf hat als Raffen, läßt sich auf solche Geschenke garnicht ein. Man sollte die "Schuld" nicht immer bei anderen suchen,
die eigene Nase liegt so nah. LG Irene

 loslosch ergänzte dazu am 30.12.16:
das deckt sich haargenau mit meiner einschätzung. ja, diese "strahlend-glücklichen" eltern. lo

 TrekanBelluvitsh (30.12.16)
Eine Wohltat annehmen bedeutet Freiheit preiszugeben.
Ich höre sofort auf, meine Nachbarn zu grüßen, damit ich ihre Freiheit nicht beschneide.

 loslosch meinte dazu am 30.12.16:
vllt. sollten sie als erste grüßen.

 Augustus (30.12.16)
das hat man davon wenn man in der Kirche ist. Sie macht den Glauben an Gott kostenpflichtig

 loslosch meinte dazu am 30.12.16:
wahrlich, ich sage euch: wenn jesus das gesehen hätte!

 niemand meinte dazu am 31.12.16:
Ich lese hier, dass man sich über Kostenpflichtigkeit mokiert.
Nun, die Kirche ist ja auch nur ein Verein und wieso sollte sie keinen Mitgliedsbeitrag erheben von denen, die diesem Verein angehören wollen? Jeder Sportverein etc. verlangt es ohne, dass eine Kritik auf dem Fuße folgt. Die Kirche, als Verein hat ja nicht wenige soziale Aufgaben, auch wenn man diese mildtätig nennt, bezahlt müssen sie werden. Sie ist ja kein Dukatenscheisser.
Und nicht wenige in der Gesellschaft nehmen die Kirche im Bezug
auf diese Aufgaben in Anspruch. Tja, umsunst ist nichtmal die Kunst. Und warum sollten kirchliche Mitarbeiter umsunst
der Menscheheit dienen, der Menschheit die selber keinen Handgriff umsunst machen möchte? LG niemand

 Augustus meinte dazu am 31.12.16:
Nach der Verfassung ist die Kirche sicherlich ein Verein und kann Mitgliedsbeiträge verlangen, wie Parteien es tun.

Aber es ist trotzdem irgendwie paradox, wie losloch’s Ausspruch besagt: "wenn jesus das gesehen hätte!" dass der Glaube an Jesus kostenflichtig geworden ist.

Über Spenden würde ich mich nicht mokieren, aber über Pflichtbeiträge, wenn man in die Kirche eintritt, das ist was anderes!

Ave

 loslosch meinte dazu am 31.12.16:
die kirchensteuerpflicht ist weltweit fast ein unikat. mir fällt gerade noch österreich ein. wie kann ein säugling potentiell zahlungspflichtiges kirchenmitglied werden! se Christo vedesse!

augustus und loslosch haben recht.
(Antwort korrigiert am 31.12.2016)
Festil (59)
(31.12.16)
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 loslosch meinte dazu am 31.12.16:
durchstechereien waren bei dem knaben (fast) an der tagesordnung.
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