Schlaubergers Lebensmotto

Glosse zum Thema Glaube

von  loslosch

Ex malis eligere minima oportet (Cicero, 106 v. Chr. bis 43 v. Chr.; De officiis). Von (mehreren) Übeln soll man das kleinste (die kleinsten) wählen.

Es stimmt ja. Eigentlich keiner Erwähnung wert. Andererseits: Die populärwissenschaftliche Theologie wirbt mit dieser Haltung für den Glauben an ein höheres Wesen. Gibt es nämlich keinen Allmächtigen, bleibt das aller Ehren werte Leben für den Verstorbenen ohne Bedeutung. Er fühlt und spürt nichts mehr. Im anderen Fall öffnen sich die paradiesischen Pforten. Soweit das Ergebnis einer opportunistischen, zugleich auch naiven Einstellung. Als ob die göttliche Urkraft diese scheinmoralische Gesinnung nicht von der ersten Sekunde an durchschauen würde.

Schon Albert Einstein verurteilte diese Geisteshaltung, als er schrieb, ein Mensch würde in armseliger Weise handeln, wenn er seine Lebensführung auf die Furcht vor einer Bestrafung oder in Erwartung einer Belohnung nach dem Tod ausrichten würde. - Mit Gott lässt sich schlecht taktieren. Entweder ist er eine menschliche Projektion oder er ist allwissend.

Ob Manfred Lütz (geb. 1954), der katholische Theologe und Arzt, diese Position teilt?

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Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(27.12.16)
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 loslosch meinte dazu am 27.12.16:
nicht zu empfehlen für herzpatienten!

 TrekanBelluvitsh (27.12.16)
Wenigstens ist die Auswahl groß, denn Von (mehreren) Übeln gibt es ja genug. Darum: lebensnah.

 loslosch antwortete darauf am 27.12.16:
ja, geeignet für die lebenspraxis, aber nicht zur rechtfertigung des glaubens.

 niemand (27.12.16)
Hmm ... hat man denn eine Wahl, wenn einen das Üble/die Übel
anfällt/anfallen? LG Irene

 loslosch schrieb daraufhin am 27.12.16:
manchmal nicht, aber oft genug schon. man sollte das prinzip nur nicht für glaubensfragen missbrauchen. lo

 Augustus (27.12.16)
die Amerikaner scheinen davon Gebrauch gemacht zu haben

 loslosch äußerte darauf am 27.12.16:
die sippe clinton mag schon was besonderes sein. aber trump trompetet schon vor seinem amtsantritt.

brecht hat wieder konjunktur: „Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Schlächter selber“.
elvis1951 (70)
(29.12.16)
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 loslosch ergänzte dazu am 29.12.16:
der ganz große griff in die weltpolitik: syrien, ukraine. der hallotri aus den usa will sich aus beidem raushalten. hier scheint er je das kleinere übel zu wählen. nicht so bei der 2-staaten-theorie in palästina, beim umweltschutz und und und ...
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