Vorurteile sitzen tief und sind selten endgültig überwunden
Erzählung zum Thema Vorurteile
von EkkehartMittelberg
Kommentare zu diesem Text
Vielleicht haben die Metzgerinnen ja nur deshalb Körbe verteilt, damit die deutschen Gäste viel Wurst einkaufen konnten.
Ein interessanter Erfahrungsbericht aus längst vergangener Zeit und dennoch zeitlos.
Liebe Grüße, Dirk
Ein interessanter Erfahrungsbericht aus längst vergangener Zeit und dennoch zeitlos.
Liebe Grüße, Dirk
Lieber Didi,
die Metzgerinnen wären mir viel sympathischer gewesen, wenn ich deinen Kommentar damals schon gekannt hätte.
Liebe Grüße
Ekki
die Metzgerinnen wären mir viel sympathischer gewesen, wenn ich deinen Kommentar damals schon gekannt hätte.
Liebe Grüße
Ekki
Graeculus (69)
(24.08.17)
(24.08.17)
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Ich finde bei deinem Kommentar den Hinweis besonders bemerkenswert, dass eigenes Schuld (Kollaboration) zur Verdrängung und Kälte führen kann.
Ich war nur wenig später als du in Leningrad und habe mich ebenfalls darüber gewundert, keinen Fall von Deutschfeindlichkeit erlebt zu haben.
Vielleicht ist Stalins Motto tatsächlich die Erklärung. wie auch immer: Ich habe die Russen für ihre Unvoreingenommenheit gegenüber den Deutschen bewundert.
Ich war nur wenig später als du in Leningrad und habe mich ebenfalls darüber gewundert, keinen Fall von Deutschfeindlichkeit erlebt zu haben.
Vielleicht ist Stalins Motto tatsächlich die Erklärung. wie auch immer: Ich habe die Russen für ihre Unvoreingenommenheit gegenüber den Deutschen bewundert.
Graeculus (69) schrieb daraufhin am 24.08.17:
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LottaManguetti (59)
(24.08.17)
(24.08.17)
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Gracie especiale, Lotta. Du hast meine Erzählung in einen wunderschönen Kontext von Erzählern gestellt, die sich alle kritisch mit dem Vorurteil befasst haben.
Liebe Grüße
Ekki
Liebe Grüße
Ekki
LottaManguetti (59) ergänzte dazu am 24.08.17:
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Mich würde interessieren, ob, deiner Meinung nach die "Korb"-Damen von 1958 eher zu einer gebildeten bürgerlichen Schicht gehörten. Für den Arzt kann man das ja auf jeden Fall annehmen. Der ältere Franzose hatte, womöglich sogar als junger Soldat, schon den WK I erlebt.
Worauf will ich heraus?
Im WKII sind mehr Franzosen/Zivilisten durch Kampfhandlungen und durch alliierte Bomben umgekommen, als durch deutsche Repressalien - in Italien wüteten Wehrmacht, SS, SD etc. sehr viel schlimmer.
Allerdings wurden durch die Niederlage von 1940 die Brüche in der französischen Gesellschaft überdeutlich und auch das Selbstbild der Franzosen nahm Schaden. 1944 stand das Land kurz vor dem Bürgerkrieg. Dies wurde - vereinfacht gesprochen - alles überwunden, durch den Mythos der Résistance, bzw. der Behauptung, dass bis auf ein paar Vicchy-Kollaborateure, alle Franzosen im Widerstand waren. Das benötigte umgekehrt natürlich das Bild des bösen Deutschen (1944 starben mehr Franzosen durch die Hand von Franzosen, als durch Deutsche!).
Für solche Legenden sind bürgerlich-gebildete Kreise nicht selten ja anfälliger. Und wenn der "Geldschenker" tatsächlich ein Soldat im WKI war, nun, nach 1918 gab es in Frankreich eine starke Friedensbewegung, die nicht von langhaarigen Bombenlegern, sondern von Veteranen getragen wurde. Vielleicht hatte er das ja verinnerlicht.
Aber all das sind natürlich nur Vermutungen meinerseits.
Kann man sich vor Vorurteilen verschließen? Nein, das kann niemand. Aber wer sie auslebt, ist dann auch dafür verantwortlich. Natürlich gibt es Pegida überall, in jedem Land. Und überall sind es...
Worauf will ich heraus?
Im WKII sind mehr Franzosen/Zivilisten durch Kampfhandlungen und durch alliierte Bomben umgekommen, als durch deutsche Repressalien - in Italien wüteten Wehrmacht, SS, SD etc. sehr viel schlimmer.
Allerdings wurden durch die Niederlage von 1940 die Brüche in der französischen Gesellschaft überdeutlich und auch das Selbstbild der Franzosen nahm Schaden. 1944 stand das Land kurz vor dem Bürgerkrieg. Dies wurde - vereinfacht gesprochen - alles überwunden, durch den Mythos der Résistance, bzw. der Behauptung, dass bis auf ein paar Vicchy-Kollaborateure, alle Franzosen im Widerstand waren. Das benötigte umgekehrt natürlich das Bild des bösen Deutschen (1944 starben mehr Franzosen durch die Hand von Franzosen, als durch Deutsche!).
Für solche Legenden sind bürgerlich-gebildete Kreise nicht selten ja anfälliger. Und wenn der "Geldschenker" tatsächlich ein Soldat im WKI war, nun, nach 1918 gab es in Frankreich eine starke Friedensbewegung, die nicht von langhaarigen Bombenlegern, sondern von Veteranen getragen wurde. Vielleicht hatte er das ja verinnerlicht.
Aber all das sind natürlich nur Vermutungen meinerseits.
Kann man sich vor Vorurteilen verschließen? Nein, das kann niemand. Aber wer sie auslebt, ist dann auch dafür verantwortlich. Natürlich gibt es Pegida überall, in jedem Land. Und überall sind es...
Deine Vermutungen zu den Korb-Damen und zu dem Geldgeber könnten zutreffen. Ich kann leider nur spekulieren.
Deine Kenntnisse der jüngeren französischenGeschichte haben mir verblüffend verdeutlicht, dass sich das Bild vom bösen Deutschen mit soziologischer Logik entwickeln musste. Danke!
Deine Kenntnisse der jüngeren französischenGeschichte haben mir verblüffend verdeutlicht, dass sich das Bild vom bösen Deutschen mit soziologischer Logik entwickeln musste. Danke!
als junger student hab ich erlebt, wie 1961 deutsche urlauber an der franz. riviera die 1. strophe der nationalhymne sangen. den franzosen war das - für mich unverständlich - fast egal. klar, das war ein gebiet der ehemaligen vichy-region.
Danke, auch dieser Kommentar trägt dazu bei, dass man das Verhalten von Franzosen nach dem Zweiten Weltkrieg wohl nur historisch verstehen kann.
W ir hatten in Mechernich eine Verbindung zu Nyons in Südfrankreich. Auch die Schulen nahmen daran teil. Bei meinen Besuchen dort habe ich glücklicherweise Deine so wortgewaltig geschilderten Erlebnisse nicht teilen müssen. LG
Danke, Armin, ich verstehe dich gut. Freilich habe ich selbst aus den Ereignissen viel gelernt. LG
Vorurteile leiten unser Leben, sie sind immens wichtig, sonst könnten wir überhaupt keine Entscheidungen treffen. Du schreibst von spezifischen negativen Vorurteilen, die Nationalität betreffend, nicht von Vorurteilen im Allgemeinen, aber diesen Eindruck erweckst Du zunächst, das ist irreführend.
P.S.: "Tanz- halle"?
P.S.: "Tanz- halle"?
Teichhüpfer (56) meinte dazu am 24.08.17:
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Hallo Dieter, erklärst du mir bitte mal, wieso wir der Vorurteile bedürfen, um Entscheidungen treffen zu können.
Die Vorurteile zur Nationalität bestätigen meine allgemeinen Eingangssätze. Ich sehe keinen Grund, das zu ändern.
@ Teichhüpfer:Vielleicht passt mein Bild von der Ackerwinde zu deiner Aussage.
Die Vorurteile zur Nationalität bestätigen meine allgemeinen Eingangssätze. Ich sehe keinen Grund, das zu ändern.
@ Teichhüpfer:Vielleicht passt mein Bild von der Ackerwinde zu deiner Aussage.
Teichhüpfer (56) meinte dazu am 24.08.17:
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Sweet_Intuition (34)
(24.08.17)
(24.08.17)
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Merci, Stefanie, ja, wir Deutsche haben während des zweiten Weltkriegs viele rassistische Vorurteile verbreitet und werden uns als verständliche Folge davon noch lange mit Vorurteilen auseinandersetzen müssen, die gegen Deutsche gerichtet sind.
Liebe Grüße
Ekki
Liebe Grüße
Ekki
An EkkehartMittelberg:
Das können ja ganz banale Dinge sein, wie, ob ich ins Freibad oder zum Badesee gehe, ob ich Obst und Gemüse auf Markt oder im Discounter kaufe oder welche Politiker ich am 24.9. wähle.
Das können ja ganz banale Dinge sein, wie, ob ich ins Freibad oder zum Badesee gehe, ob ich Obst und Gemüse auf Markt oder im Discounter kaufe oder welche Politiker ich am 24.9. wähle.
Sätzer (77)
(25.08.17)
(25.08.17)
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Danke, du erinnerst zu Recht an die Vorurteile in der Politik. Kein Volk hat darunter so gelitten wie die Juden.
LG
Ekki
LG
Ekki
Agneta (62)
(26.08.17)
(26.08.17)
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Merci Monika, auch ich denke, dass es wichtig ist, sich im politischen Spektrum nach allen Seiten von Vorteilen frei zu halten.
LG
Ekki
LG
Ekki
auf gutem weg ist, wer differenziert,
weil der ihn selten in die irre führt.
herzliche abendgrüße
henning
weil der ihn selten in die irre führt.
herzliche abendgrüße
henning
Wie wahr, Henning.
Danke und herzliche Grüße zurück
Danke und herzliche Grüße zurück