Im Hofe wächst ein Feigenbaum

Gedicht zum Thema Romantik

von  GastIltis


(nach einer Zeile von Friedrich Hölderlins
Andenken“)

Im Hofe wächst ein Feigenbaum.
Zum Saitenspiel lass uns mit Tänzen
den goldgefärbten Liebestraum
verwandeln und mit Feigenkränzen

entschlummern und verspielt im Reigen,
im Zauber wiegen, uns betören,
und uns mit Blättern oder Zweigen,
verdeckt geschmückt beseelt erhören.

Die Nacht, als Vollmondnacht, als helle,
vergeht, obwohl sonst alles ruht,
erst langsam und dann viel zu schnelle
und scheint im Traum so rot wie Blut.

Im Hofe wächst ein Feigenbaum.
Die Feigen reifen wie die Tränen,
und bricht ein neuer Tag sich Raum,
verbleibt die Zeit voll grauer Strähnen.



Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: AZU20, EkkehartMittelberg, Habakuk, Hilde, TassoTuwas,  tueichler, wa Bash.
Lieblingstext von:  EkkehartMittelberg, Hilde,  tueichler.
Vielen herzlichen Dank!

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (28.05.18)
Die Zeilenvorlage kenne ich nicht. Aber das ich richtig klassisch romantisch - und gelungen.

 GastIltis meinte dazu am 28.05.18:
Danke Trekan, im Original, den Titel hatte ich ja genannt, lautet die Zeile in Strophe zwei: „Im Hofe aber wächset ein Feigenbaum.“ Passt natürlich in das wunderbare Gedicht Hölderlins; ich habe es etwas angepasst, das Gedicht hat mich schon zu zwei weiteren Zeilen inspiriert, die ich so bemerkenswert fand, dass ich an ihnen nicht vorbeigekommen bin. „ Geh aber nun und grüße“ und „ zu hören viel von Tagen“. Es gibt Zeilen, die verzaubern.
Viele Grüße von Gil.

 tueichler (28.05.18)
Die Geschichte einer ganzen Nacht in 4 Versen sehr schön und klangvoll verdichtet. Grosse romantische Poesie!

Gefällt mir sehr gut,

Tom

 GastIltis antwortete darauf am 28.05.18:
Hallo Tom, das mit der einen Nacht war mir ursprünglich gar nicht so bewusst. Schön, dass es dir gefällt. Ob man es als große Poesie sehen kann, vermag ich nicht zu beurteilen. Es war einfach ein Versuch, mich des Themas anzunehmen. Manchmal überkommt es mich eben. Danke + viele Grüße von Gil.

 EkkehartMittelberg (28.05.18)
Ein goldgefärbter Liebestraum ist ohne Tränen nicht zu haben und dennoch ist das Andenken unzerstörbar.
Liebe Grüße
Ekki

 GastIltis schrieb daraufhin am 29.05.18:
Ach Ekki, ich mag sie, deine wunderbaren Zusammenfassungen. Schick mir doch mal ein paar vorab zu, damit ich Gedichte danach schreiben kann. Wäre mir echt ein Vergnügen. Herzlich Gil.
Sin (53)
(28.05.18)
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 GastIltis äußerte darauf am 29.05.18:
Danke Rothaut, nun ist es nicht gerade mein Hof und dass die Garonne vorbeifließt, tut auch nichts gegen die Sache, und dass ich im „Vorüberfluge“, um mich des Titels und einiger Attribute eines Gedichtes von Hermann Conradi zu bedienen, mich wie „im Traum – im Wahn … des Nichtseins farblose Wahrheitslüge“ bemächtige, spricht nur dafür, dass uns die Fittiche der Fantasie, wohin sie uns auch immer treiben, nicht verlassen oder sich vernichtend von uns zurückziehen. Wie stets gehabt. LG von Gil.

 TassoTuwas (29.05.18)
Hallo Gil,
ein Gedicht aus dem Leben.
Egal wie schlank du bist, hinten kommt das dicke Ende
LG TT

 GastIltis ergänzte dazu am 29.05.18:
Klar bin ich schlank, Tasso. Ich muss auch nicht kämpfen. Dennoch: das, was du zuletzt schreibst, bleibt uns nicht erspart. Zunächst aber doch! Oder? LG von Gil. ( + Dank )

 Habakuk (29.05.18)
Hölderlin ist gegen dich ein Sch..., na, du weißt schon.

H.

 GastIltis meinte dazu am 29.05.18:
Hallo hbq, vermutet habe ich es schon lange. Endlich teilt es mir mal einer mit.
Danke dafür!
LG von Gil.

 AZU20 (30.05.18)
Ja, wirklich sehr romantisch. LG

 GastIltis meinte dazu am 11.06.18:
Hallo Armin, danke für deinen Beitrag. Das Schloss und die Stadt Gotha haben mich einige Tage von KV fern gehalten. Fast wäre ich dem Webmaster begegnet. Schade, auf der A71 habe ich die Autobahnabfaht Artern leider verpasst. Aber schön war es dennoch. LG von Gil.
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