Nach der Lesung

Skizze zum Thema Beobachtungen

von  Moja

Altberliner Gründerzeitvilla, schäbiger Charme
mit Kerzenschimmer im Erkerfenster

das Publikum ist zur Lesung geladen
begibt sich in Grüppchen

von den Stühlen zum Wein
in den Abend hinein

Könnt ihr noch? – fragt die Schweizer Autorin
und erntet Gelächter

während am Mehringdamm
der Mann mit Taschen und Tüten

an Straßencafés vorüberzieht
wo Leute sitzen, reden und trinken

keiner, an den sie noch denken werden
aber eine, die zuschaut und vielleicht hört:

  …der Geheimdienst muss die Schweine füttern….
redet er monoton vor sich hin

Wind trägt seine Stimme in die Bäume
kein schönes Geräusch

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Kommentare zu diesem Text

Jo-W. (83)
(01.06.21)
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 Moja meinte dazu am 02.06.21:
Dankeschön, lieber Jo!
Also hab ich Dich sozusagen ein bisschen mitgenommen in die Berliner Atmosphäre, wo solche wie ich ein dickes Fell mit Klettverschluss brauchen....:-)

Schönste Grüße,
Moja

 GastIltis (01.06.21)
Hallo Moja,
wäre ich Fußballtrainer, müsste ich sagen: „Nach der Lesung ist vor der Lesung!“
Bin ich aber nicht. Bin quasi im Vergleich dazu ein armes Schwein, das gefüttert wird. Nun nicht gerade vom Geheimdienst, das fehlte mir noch!, mehr von mir selber.
Weißt du, dass ich ein einziges Mal an einer Lesung teilgenommen habe? Und das in Kleinmachnow in einem Wachturm!
Sind wir fast wieder beim Geheimdienst. Gab aber kein Futter.
Gut so!
Herzlich Gil.

 IngeWrobel antwortete darauf am 01.06.21:
... ach ja! *soifz!* ...
Das waren noch Zeiten!
Da hätte es nach der Lesung noch besser weitergehen können, wenn uns der Wächter des Turms / Museums nicht rausgeschmissen hätte und ich von meinem Angetrauten von Dir losgerissen worden wäre... *nochmal soifz!*
In Erinnerungen schwelgend ~~~
Inge

 Moja schrieb daraufhin am 02.06.21:
Euch beiden vielen Dank, Gastilitis und Inge!
Musste unwillkürlich lachen, Ihr verbreitet so viel Stimmung -
und dann noch die Stichworte: Kleinmachnow, Wachturm, Lesung, Geheimdienst plus Schweine, welche auch immer...
Also wirklich

Herzliche Grüße,
Moja

 IngeWrobel (01.06.21)
Ich war dreimal in Berlin oder Umgebung und dabei immer zu mehreren Lesungen. (Die in Kleinmachnow = Berlin, die am nächsten Tag in Potsdam = Umgebung.)
Jede der Lesungen war individuell und interessant – unabhängig davon, ob ich selbst las oder "nur" zuhörte. Keine möchte ich missen, denn keine ließ mich deprimiert zurück.
Von einer dieser Reisen gibt es einen Bericht in meiner Kolumnen-Sammlung: 03.11.2009 "Berlin".
Jetzt, im Alter, immobil und gesundheitlich angeschlagen, bin ich froh und dankbar, diese Lesungen erlebt zu haben. Und natürlich schwärme ich unverändert für Berlin...
Danke für die Erinnerung daran durch Deinen Text, liebe Moja!
Inge ♥

 Moja äußerte darauf am 02.06.21:
Herzlichen Dank, liebe Inge,
für das Teilen der Erinnerungen an die schönen Erlebnisse und den Hinweis auf Deine Kolumne!

Echte Berliner Grüße an Dich,
Moja mit einem Lächeln

 AchterZwerg (02.06.21)
Ein rätselhaftes, anregendes Gedicht.
Ganz wie es sich "nach der Lesung" gehört.

Lächelnde Grüße
der8.

 Moja ergänzte dazu am 02.06.21:
Darüber muss ich schmunzeln, liebe Zwergin,
stimmt, oft entstand gerade nach solchen Lesungen ein Text.

Ich lächle zurück,
herzlichen Gruß,
Moja

 minimum (02.06.21)
Die Rituale des Wohlstands & die leise dazwischenbrabbelnde Stimme des Wahns - also eigentlich ein ganz normaler Tag in der Stadt :)

 Moja meinte dazu am 02.06.21:
Besser könnte ich es auch nicht formulieren, ja, der ganz normale tägliche Wahnsinn einer Großstadt, danke Dir sehr!
Moja grüßt

 harzgebirgler (02.06.21)
berlinern liest man besser die leviten
bei den meist doch unverschämten mieten!

lg
harzgebirgler

 Moja meinte dazu am 03.06.21:
Spielt man mit Banditen
ist's aus mit den Renditen...

in diesem Sinne herzlichen Gruß,
Moja

 Teichhüpfer meinte dazu am 21.06.21:
Yo, habe ich auch schon gehört. Das lyrisches Werk an sich, füllt ein ganzes Buch.

 Moja meinte dazu am 23.06.21:
Stimmt, lieber Teichhüpfer!
Danke Dir und lieben Gruß,
Moja

 Dieter_Rotmund (17.06.21)
Darf man nicht mehr "und" schreiben? Ist das rassistisch?

 Moja meinte dazu am 17.06.21:
Wie meinst Du das?
Ich verstehe die Frage nicht.

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 17.06.21:
Nun, wieso meidest Du in "Nach der Lesung" das "und" (2/3) wie der Teufel das Weihwasser?

 Moja meinte dazu am 17.06.21:
Jetzt habe ich wohl begriffen, Du bemängelst das Zeichen & für "und", kein Problem, für Dich habe ich sofort zwei eisgekühlte "und" übrig, mit Grüßen, Moja

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 17.06.21:
So ist es viel schöner.
Dir ist klar, dass es einen riesiegen Unterschied ausmacht, ob man & oder und verwendet?

 Moja meinte dazu am 17.06.21:
Stimmt, Dieter, Deinen Hinweis nehme ich gerne an.

 FrankReich (17.06.21)
Sein

Allerdings steckt auch
im Wahnsinn noch immerhin
eine Hälfte Sinn.

👋😉🤙

Ciao, Frank

 Moja meinte dazu am 17.06.21:
Vielleicht sogar mehr Sinn als in der vermeintlichen Realität.
Der Mann wird seine Gründe gehabt haben, um diesen Satz vor sich hin zu leiern.

Danke Dir,
kühle Grüße bei der Hitze,
Moja
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