Popstar mit politischem Drive

Ansprache zum Thema Weltgeschehen

von  eiskimo

Vor genau siebzig Jahren, am 2. Oktober 1951, wurde Gordon Matthew Thomas Sumner geboren, eher bekannt unter seinem Künstlernamen Sting.
Im Alter von 34 Jahren startete der Brite,  Ex-Frontman bei The Police, seine fulminante Solokarriere. Das geschah zeitgleich mit dem Aufstieg eines Michail Gorbatschows zum Chef der KPDSU in der damaligen Sowjetunion.
Als Gorbatschow 1986 seine Glasnost- und Perestroikapolitik ankündigte, war Stings Song „Russians“ gerade zu einem weltweiten Hit geworden.
…..
We share the same biology
Regardless of ideology
What might save us, me an you
Is, if the Russians love their children too
…….
Bemerkenswert an diesem Song war nicht nur die dezidierte politische Botschaft, die Sting darin  formulierte – nämlich eine Absage an den Kalten Krieg und das atomare Wettrüsten der USA bzw. UDSSR – sondern auch, dass er  musikalisch den Brückenschlag hin zum Osten unternahm, indem er die symphonische Suite „Leutnant Kijé“ des  russischen Komponisten  Sergej Prokofiev in seine Komposition mit einbezog.
„Russians“ wurde damit eine geradezu romantische Begleitmelodie zur einsetzenden politischen Entspannung .
Dass Sting dann musikalisch durchstartete und mit seinen Songs, in denen sich moderner Jazz, Rock, Funk und Reggae mischten, die Popmusik in den 1980er und 1990er Jahren stark beeinflusste, soll hier gar nicht weiter ausgeführt werden.
Vielmehr sei daran erinnert, dass der Vater von sechs Kindern sich auch weiter politisch und sozial engagierte: Für Amnesty International, für die Aidshilfe, für Erdbebenopfer, und dass er eine eigenen Rainforest-Foundation ins Leben rief. Immerhin.
Dies hier nur als bescheidene Würdigung an seinem 70. Geburtstag. Und als Appell an uns alle, die große Politik nicht nur den Politikern zu überlassen.
Congratulation, Sting!

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Kommentare zu diesem Text


 Regina (02.10.21)
Mit Interesse gelesen, wie du Musik und Zeitgeschehen zueinander in Bezug setzt. Als Dreingabe Charity-Aktivitäten eines Künstlers. Überflüssig: der letzte Satz, da Sting viel Geld mit seiner Kunst verdient hat, und wir haben nichts. >Und ist ein neues Thema.

 eiskimo meinte dazu am 02.10.21:
Ja, die sogenannte Charity der Promis - da bin ich auch sehr gespalten. Ist sie "business" oder ehrliches Engagement?
Ich hoffe mal naiv, dass dadurch unterm Strich die Welt etwas besser wird.

 FrankReich antwortete darauf am 02.10.21:
Sting ist Lehrer, bei ihm dürfte das soziale Engagement in den Genen liegen, außerdem hat er sechs Kinder und dass er ein Familienmensch ist, geht nicht zuletzt aus den Hommagen an seine Eltern hervor, ich persönlich schätze ihn schon als "ehrliche Haut" ein.

Ciao, Frank

 tueichler (02.10.21)
Kein großartiger literarischer Text. Aber eine großartige Homage an einen Ausnahmekünstler, den ich live zu erleben, schon einmal die Freude hatte.

Klasse geschrieben!

 eiskimo schrieb daraufhin am 02.10.21:
Danke!
Der Mann ist jetzt 70... Die Bühne hält offenbar jung. Und sich da ganz vorne zu behaupten, gelingt auch nicht vielen.
LG
Eiskimo

 toltec-head (02.10.21)
Heutzutage werden Popstars gleich direkt Annalena Baerbock oder Robert Habeck.

 AchterZwerg (03.10.21)
Da hommiere ich gern mit. :)
Ein Ausnahmetalent, das seine Einnahmen auf anständige Weise umverteilt.

 AZU20 (04.10.21)
Sting- großartig. LG
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