Frühstück am Meer

Kurzprosa

von  BeBa

Ich habe ein kleines Zimmer genommen, nicht weit vom Strand. Wie damals, ohne Verpflegung. Gleich um die Ecke ist ein gemütliches Café mit herrlichem Blick aufs Meer. Dort kehre ich nach dem Aufstehen ein, bestelle mir mein Frühstück mit frisch gebackenen Brötchen und gekochtem Ei und genieße die Aussicht auf die See.
Jeden Morgen, wenn ich hier sitze, läuft sie unten am Strand entlang. Der Wind spielt mit ihrem langen Haar, rank und schlank bewegt sie sich in ihrem Rhythmus. Die Sportkleidung in Pastelltönen, von Beige über Mintgrün bis Hellblau.
Solche Farbtöne hat sie immer geliebt. Sie läuft vorbei, weiter und weiter, bis sich ihre Silhouette in der Ferne auflöst. In diesen Momenten spüre ich mit jedem Tag mehr, dass doch alles gut wird.
Als sie heute wieder vorbeiläuft, frage ich den Kellner, ob er diese Frau dort kennt. Er schaut hinüber.
„Welche Frau?“, fragt er.


Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 RainerMScholz (23.01.22, 00:33)
Das ist wirklich schlau konzipiert, denn der Leser ahnt ab der Hälfte des Textes, dass diese Traumfigur nicht wirklich existiert, aber sicher kann er erst am Ende sein.
Grüße,
R.
klausKuckuck (71) meinte dazu am 23.01.22 um 03:38:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 BeBa antwortete darauf am 24.01.22 um 11:22:
Ich danke euch für das Interesse an dem kurzen Text.

LG
BeBa

 AchterZwerg (23.01.22, 08:21)
Formal super gelöst! <3 
"Wie damals, ohne Verpflegung" weist schon auf (innere) Entbehrung hin, die nur im Außen befriedet werden kann. Doch selbst das Außen bietet nur ein Traumgespinst - nichts wird gut.

Respekt!

 BeBa schrieb daraufhin am 24.01.22 um 11:23:
Danke dir, 8er.

LG nach umme Ecke
BeBa
Jo-W. (83)
(23.01.22, 09:45)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Tula äußerte darauf am 23.01.22 um 10:27:
Moin BeBa
Sozusagen ein "Traum von Ipanema"; zunächst dachte ich in der Tat an den Song  8-)

LG
Tula
percaperca (39) ergänzte dazu am 23.01.22 um 10:48:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 BeBa meinte dazu am 24.01.22 um 11:31:
Hi Jo, Tula und perca,

danke auch euch für die Kommentare. Schön, dass der Text gut ankommt.

LG
BeBa

 Buchstabenkrieger (23.01.22, 10:46)
Hallo Beta,

"Ich habe ein kleines Zimmer genommen, nicht weit vom Strand. Wie damals, ohne Verpflegung."
--> Schon dieser Satz sagt mir, dass er längere Zeit allein ist.

Schnell wird mir klar, dass die Frau am Stand nicht real sein kann, dass sie womöglich mal real war.
So meine Interpretation.

Hat mir gut gefallen.

LG, Buchstabenkrieger 



 BeBa meinte dazu am 24.01.22 um 11:32:
Moin Buchstabenkrieger,

deine Interpretation deckt sich mit meiner. ;) 

Danke dir und LG
BeBa

 Quoth (23.01.22, 10:46)
Schöner Wachtraum von einer Verflossenen - die vielleicht inzwischen auch schon längst nicht mehr rank und schlank ist! Gruß Quoth

 BeBa meinte dazu am 24.01.22 um 11:33:
Moin Quoth,

danke dir, auch für deine Gedanken dazu.

LG
BeBa

 TassoTuwas (23.01.22, 11:00)
Das Beste womit ein Sonntag beginnen kann!
Ein gekonnter Bogenschlag von der Realität zur Traum -, bzw. Erinnerungswelt, schnörkellos und fein erzählt!
Herzliche Grüße
TT

 BeBa meinte dazu am 24.01.22 um 11:34:
Hallo TT,

danke dir, auch wenn der Sonntag leider schon rum ist. ;)

LG
BeBa

 Dieter_Rotmund (23.01.22, 14:54)
Der (wertneutrale) Fachbegriff , um den Inhalt zu beschreiben, heißt, glaube ich, Sentimentalismus.

 BeBa meinte dazu am 24.01.22 um 11:35:
Hallo Dieter,

könnte sein, aber mit diesen Fachbegriffen kenne ich mich nicht so aus. ;) 

LG
BeBa

 GastIltis (23.01.22, 19:13)
Hallo BeBa,
deine Bescheidenheit hat dich schon immer geehrt. Aber dass du neuerdings wenig aufmerksam bist, ist mir neu. Ich kenne das Café. Hast du das Schild „Hier werden Sie von Blinden und Sehschwachen bedient!“ übersehen?
LG von Gil.

 BeBa meinte dazu am 24.01.22 um 11:36:
Hm, was soll ich sagen? Musst du immer Recht haben? ;) 

Danke dir und LG
BeBa
wa Bash (47)
(23.01.22, 19:57)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 BeBa meinte dazu am 24.01.22 um 11:36:
Danke, wa Bash,

und LG dir,
BeBa

 Graeculus (23.01.22, 23:59)
Sehr schön erzählt. Ich zumindest habe nicht geahnt, worauf es hinausläuft.

Übrigens müßte man daraus gut ein Drabble machen können, falls Dich diese Form interessiert.

 BeBa meinte dazu am 24.01.22 um 11:37:
Hi Graeculus,

auch dir mein Dank. Drabble? Muss ich glatt mal googlen.

LG
BeBa

 FrankReich meinte dazu am 24.01.22 um 12:07:
Wenn es sich um einen Text von knapp unter oder über einhundert Worten gehandelt hätte, würde ich dem beipflichten, ihn aber um fast fünfzig Worte zu kürzen, bekäme ihm meiner Meinung nach nicht, nur um der Pointe willen sehe ich da überhaupt keinen Handlungsbedarf. 

Ciao, Frank

 Graeculus meinte dazu am 24.01.22 um 12:57:
Es gibt keine Notwendigkeit, daraus ein Drabble zu machen - lediglich die Möglichkeit: Die Geschichte ist kurz und steuert auf eine Pointe zu.

Man kann das Drabble allerdings auch als eine literarische Spielerei abtun.
Teolein (70)
(24.01.22, 11:25)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 BeBa meinte dazu am 24.01.22 um 11:37:
Das freut mich, Teo.

LG
BeBa

 BeBa meinte dazu am 24.01.22 um 12:44:
Es wurde aber auch Zeit! ;)
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram