Ein paar Worte an P.

Monolog zum Thema Feigheit

von  eiskimo

Владимир Владимирович Путин


Was soll ich sagen? Du erlebst in Deinem streng abgeschirmten Befehlsbunker ja wohl gerade das Hochgefühl des ganz großen Vollstreckers, den Triumph, es all den verweichlichten West-Politikern gezeigt zu haben, und das krachend!
Ja, so schreibt ein Mann Geschichte. Coole Nummer, jedenfalls!

Nicht ganz so cool finde ich allerdings, Владимир, dass inzwischen etliche Leute dabei sterben, auch von Deinen eigenen Jungs. Klar, das wirst Du einkalkuliert haben bei Deiner vaterländischen Mission.

In Deiner Fernsehansprache hast Du ja die historische Pflicht zum aufopferungsvollen Kampf ausführlich dargelegt.

Doch wenn Du mich fragst, Владимир, ist das zu wenig, Es sind ja nur Worte. Wenn Du wirklich Eier hast, lässt Du dem jetzt auch Taten folgen.

Was eine echte Großtat wäre: Du übernimmst es, Владимир, den Müttern und Vätern der heldenhaft Gefallenen die Todesnachricht zu überbringen. Nein, keine vorgedruckte Feldpostkarte, keiner Deiner Lakaien, der da diese brutale Pflicht erledigt – Du selber wirst es tun.

Schließlich hast Du ja das Ende der Demütigungen beschlossen und den Einsatzbefehl gegeben - also musst Du Deinem Volk jetzt auch Stütze und Trostspender sein. Ganz konkret, in den Familien, Auge in Auge.

Du wirst es tun, Владимир, weil Du den Kampf nicht nur predigen, sondern selber aktiv begleiten willst. Das zeichnet den wahren Feldherren aus. Du wirst – und das ist der Preis Deiner Mission – an vielen Wohnungstüren schellen müssen. Es könnten Hunderte sein.

So, wie ich Dich bisher im Fernsehen erlebt habe, so männlich-stark und unbeirrbar, wirst Du, Владимир, das bringen. Es wird gewiss nicht leicht sein.

Ich hoffe, Du enttäuschst mich nicht. Du stehst sozusagen in der Schuld. Denn da, wo bitterlich geheult wird, da ist die wahre Front.
PS:
Solltest Du aber kneifen, dann gibt es unter Ehrenmännrn nur eine Konsequenz: Stopp den Scheiß



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Kommentare zu diesem Text


 Tula (27.02.22, 00:26)
Hallo eiskimo
ich frage mich, ob Putin schon immer so Putin war wie jetzt. Mich beschleicht eine Ahnung: wie man gern sagt, der Mensch wächst mit seinen Aufgaben, so scheint es bei Diktatoren vergleichsweise nicht viel anders sein. Sie wachsen mit ihrem Wahnsinn.

LG
Tula

 eiskimo meinte dazu am 27.02.22 um 00:59:
Das sehe ich auch so. Nur den Stillstand verwalten, das reicht nicht. Wenn sie dann auch noch Druckmittel in die Hand bekommen.....
Ich denke an die, die für diesen Wahnsinn(gen) jetzt Gesundheit und Leben lassen.
LG
Eiskimo

 Fridolin antwortete darauf am 27.02.22 um 06:26:
Schade, dass Du nur einem schreibst ...
Schade auch, dass Ihr Euch von der Leimrute "Wahnsinn" fangen lasst, der doch nur die Ausrede für das Versagen der Diplomaten ist.

Antwort geändert am 27.02.2022 um 06:27 Uhr

 eiskimo schrieb daraufhin am 27.02.22 um 09:22:
Dann nenne mir doch bitte den anderen Aggressor, der gerade mit massiven Truppeneinsatz ein benachbaftes Land überfällt - dem schreibe ich denselben Text.
Die Realität ist Krieg mit zahllosen Opfern, mit Vertreibung, Flucht, neuem Hass, der schon den nächsten Waffengang schürt...
Clara (37) äußerte darauf am 27.02.22 um 12:24:
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 Fridolin ergänzte dazu am 27.02.22 um 16:42:
Diplomaten, die nun wirklich alles versuchten, den Frieden zu bewahren
Was haben sie denn getan, um Russland das Gefühl der Bedrohung zu nehmen? Außer neuen Bedrohungen habe ich nichts gelesen in der letzten Zeit. Wie soll das funktionieren, Bedrohungen mit Bedrohungen zu lindern?

Es hat die historische Chance gegeben, Russland in die Nato zu integrieren; warum hat man sie nicht genutzt, oder wenigstens im Gespräch gehalten?
Es entsprach halt nicht den Interessen der USA-Regierung, die, nebenbei, nach eigenen Angaben 5 Milliarden Dollar ausgegeben haben, um die Ukraine zu destabilisieren.
Das ist keine Rechtfertigung dieses Kriegs, sondern der Versuch zu zeigen, dass das Problem größer ist. Es geht nicht um das Versagen eines Einzelnen, das Ganze hat System und kann durchaus noch größer werden. Gute Diplomaten, die noch etwas anderes im Kopf haben als die Ausweitung der Sanktionsspirale brauchen wir dringender denn je.

 eiskimo meinte dazu am 27.02.22 um 17:15:
Was Russland bedroht, ist die Überlegenheit unserer staatlichen Grundordnung: Freiheit, Rechtssicherheit, Aufstiegschancen, soziale Absicherung, Wohlstand ...
An dem, was wir haben, erkennen die Menschen dort, was bei ihnen alles fehlt bzw. was theoretisch möglich wäre - in einem besseren System als Putins Oligarchie.
Solllen wir die auch bei uns nicht selbstverständlichen Errungenschaften etwa verleugnen oder gar aufgeben, nur um diesem Herren "das Gefühl der Bedrohung" zu nehmen?
Und wolltest Du mir nicht noch den zweiten Aggressor nennen, dem ich meinen Text widmen könnte?
Was Du über die Machenschaften der USA erzählst "um die Ukraine zu destabilisieren", kann ich - gelinde gesagt - nicht nachvollziehen.

Antwort geändert am 27.02.2022 um 17:17 Uhr
Clara (37) meinte dazu am 27.02.22 um 18:31:
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 Terminator meinte dazu am 28.02.22 um 00:14:
Was Du über die Machenschaften der USA erzählst "um die Ukraine zu destabilisieren", kann ich - gelinde gesagt - nicht nachvollziehen.
Wenn man von sich selbst zugibt, uniformiert oder ignorant zu sein, sagt man dann "gelinde gesagt"?



Und Clara, besorg dir eine Tastatur mit Umlauten!
Clara (37) meinte dazu am 28.02.22 um 06:21:
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 Fridolin meinte dazu am 28.02.22 um 08:06:
@eiskimo, clara
Was mich stört in dieser Debatte (und nicht nur da), ist vor allem die Personalisierung auf Putin. Zu einem Konflikt gehören, rein von der Logik her, immer mindestens zwei.
Das zweite, was mich bewegt, ist die Frage: Wie soll die Geschichte weitergehen?
Meine Lebenserfahrung hat mich gelehrt, dass ich immer schlechte Karten habe, wenn ich die Schuld nur bei dem/n anderen sehe. Wenn ich Fehler bei mir sehe, kann ich sie relativ leicht ändern, und damit habe ich auch in der Regel einen guten Einstieg in Verhandlungen.
Und wenn Du, eiskimo, nach den "Machenschaften der USA" (Deine Wortwahl) fragst, würde ich empfehlen, im Internet bei den Nachdenkseiten nachzuschlagen, u.a. Stichwort V.Nuland, Unterstaatssekretärin. Hier in Details zu gehen, würde den Rahmen sprengen. Aber vielleicht erinnerst Du Dich auch, wie der Krieg im Irak begründet wurde, und welche Wüsten in Libyen und in Afghanistan hinterlassen wurden, und diese Liste ließe sich problemlos verlängern. Welche Rolle haben die USA bei der Beseitigung von V. Allende und der Etablierung Pinochets gespielt? Was hat Guantanamo mit Menschenrechten zu tun? Ist es wirklich so abwegig, sich da bedroht zu fühlen, wenn diese Macht mir immer näher auf den Pelz rückt?
Kriege anzufangen ist offenbar leicht, aber sie zu einem guten Ende bringen? Das scheint mir jetzt die wichtigste Frage zu sein.

 eiskimo meinte dazu am 28.02.22 um 08:12:
@terminator
Da tobt ein Krieg, der 1000fach Leid und Elend schafft. Hier auf Wortklaubereien und Tastatur-Problemchen abzulenken, das passt einfach nicht.
Und damit genug!

Antwort geändert am 28.02.2022 um 08:13 Uhr

 eiskimo meinte dazu am 28.02.22 um 08:19:
@Fridolin
Ich schätze Deine edle Gesinnung und wünschte, sie würde links und rechts aller Fronten geteilt. Wird sie aber nicht.
Deinen beiden Sätzen am Ende schließe ich mich voll und ganz an.
Clara (37) meinte dazu am 28.02.22 um 09:03:
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 Fridolin meinte dazu am 28.02.22 um 12:20:
@clara
selber schuld das Mädchen, warum war sein Röckchen zu kurz.
Schönes Beispiel, wie unsinnig Sanktionen doch oft sind.

@eiskimo

Ich schätze Deine edle Gesinnung und wünschte, sie würde links und rechts aller Fronten geteilt. Wird sie aber nicht.
Ich glaube nicht, dass meine Gesinnung edler ist als Deine. Dass sie so wenig geteilt wird, das schmerzt in der Tat, und ist der Grund, warum ich glaube, sie schreiben zu müssen.

 Terminator meinte dazu am 02.03.22 um 01:18:
Ich wollte darauf ablenken, dass du Fridolins Kommentar genauer liest, eiskimo. Ich hoffe, seine weiteren Ausführungen haben deine Ignoranz bezüglich der "Machenschaften" etwas geringer werden lassen. Die Nachdenkseiten können auch nicht schaden. Dass die Sache komplexe Verwicklungen hat, entlastet Putin nicht von seiner Schuld. Er ist nun eindeutig zum Kriegsverbrecher geworden.

 eiskimo meinte dazu am 02.03.22 um 08:01:
Darf ich daran erinnern, was eigentlich Thema war: Die Aufforderung an Putin, sich doch mannhaft dem zu stellen, was er akut anrichtet, nämlich Leben zerstören. Und dass er persönlich als Urheber dieses Leids zu den Betroffenen geht, Auge in Auge.
Ich habe es bewusst zugespitzt auf diese dramatische Konfrontation, um die wahre "Stärke" dieses Kriegsherren zu entlarven.
Das ist mein bescheidener Beitrag hier, und ob die Geschichte andere Missetäter dieser Art schon kannte , und ob ich diesbezüglich ignorant bin, ist nicht Thema. Ich sehe es deswegen auch als Ablenkung, fast so, als sollte mein Adressat aus der Schusslinie genommen werden.
Clara (37)
(27.02.22, 07:41)
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 eiskimo meinte dazu am 27.02.22 um 09:03:
Danke, vor allem für Deine erste Zeile!
Welches politische Ziel kann es rechtfertigen, junge Leute zu derartigen "militärischen Operationen" zu zwingen?

 lugarex meinte dazu am 27.02.22 um 09:15:
Ich glaube, dass müsste man fragen der "Beiden"...
Clara (37) meinte dazu am 27.02.22 um 10:27:
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 eiskimo meinte dazu am 27.02.22 um 18:10:
Das sehe ich auch so, und ich erkenne da auch nichts anderes als einen verbrecherischen Akt.
LG
Eiskimo

 loslosch (27.02.22, 09:31)
Sie planten von langer hand eine minimalinvasive militärische operation. doch was ist daraus geworden,

sehr geehrter herr Dr. Putin?
Clara (37) meinte dazu am 27.02.22 um 10:24:
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 EkkehartMittelberg (27.02.22, 11:29)
Hallo Eiskimo,
deine Worte gelten jedem Einzelnen, der in diesem Krieg fällt und leidet.
LG
Ekki

 eiskimo meinte dazu am 27.02.22 um 17:30:
... und dem, der den Befehl zum Losschlagen gab. Er möge doch bitte auch sich selber antun, was er anderen antut.
Ich musste einmal eine Todesnachricht überbringen - und  war beileibe nicht Verursacher - das geht mir heute noch nach.
LG
Eiskimo

 diestelzie (27.02.22, 12:03)
Ich fürchte, deine Worte werden diesen Mann mit seiner ausgeprägten narzistischen Persönlichkeitsstörung nicht erreichen. Ich bin hier ausnahmsweise für töten statt reden.

Liebe Grüße 
Kerstin

 eiskimo meinte dazu am 27.02.22 um 17:24:
Harte Worte. Putin wird wissen, warum er für sich extreme Sicherheitsvorkehrungen beansprucht.
Im Übrigen habe ich allergrößten Respekt vor den Menschen in Russland, die sich trauen, jetzt diesen Überfall zu kritisieren.
Liebe Grüße
Eiskimo

 Regina (27.02.22, 12:12)
Du glaubst doch nicht im Ernst, dass er das liest.
Agnete (66)
(27.02.22, 12:27)
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 Fridolin meinte dazu am 27.02.22 um 16:46:
Hier kann ich mich Dir nur anschließen.
Bitte mehr davon.
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