Uns schwingt die Schaukel durch den Schmerz

Gedicht zum Thema Sehnsucht

von  GastIltis


Nach einem Gedichtanfang von
Rainer Maria Rilke


Uns schwingt die Schaukel durch den Schmerz
hinauf, hinauf bis in den Äther.
Die Ohnmacht reißt uns niederwärts,
bis irgendwann, doch viel, viel später,

man uns erweckt in andern Sphären
und träumend wachen lässt und schwingen,
versucht, uns schaukelnd zu erklären,
wie orphisch schön die Welt mag klingen.

Es schwingt die Schaukel bis zum Äther,
die Hymnen singen unser Leid.
Und unsre Sehnsucht ist ein steter
Versuch geteilter Einsamkeit.




Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: plotzn, TassoTuwas, AchterZwerg, Tula, franky, AZU20.
Hinauf!

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Kommentare zu diesem Text


 franky (12.03.22, 06:29)
Hi lieber Gast
 
Großartig, wie Du Sehnsucht beschreiben kannst.
 
Morgengrüße von Franky

 GastIltis meinte dazu am 12.03.22 um 14:42:
Danke Franky,

was heißt beschreiben? Sehnsucht ist immer gelebt. Ich weiß gar nicht, ob es anders möglich ist.
Ähnlich ist es mit Trauer und Schmerz. Aber wem sage ich das?

Sehr herzliche Grüße von Gil.

 AchterZwerg (12.03.22, 07:27)
Rilkesk bis in Versenden und eine außergewöhnlich poetische Art, dem Schmerz seinen ewigen Platz im Auf und Ab des Lebens zu gewähren.

Liebe Grüße
der8.

 GastIltis antwortete darauf am 12.03.22 um 14:52:
Lieber Achter,

bisher kannte ich nur kafkaesk. Ist rilkesk eine Wortschöpfung von dir? Kannte ich jedenfalls nicht, klingt aber gut! Ja, deine Zeilen haben überhaupt etwas sehr Feines. Nur beim Begriff „Versenden“ musste ich zunächst stutzen: Wohin denn? Kannst du mir das verzeihen?

Herzlichen Dank und viele Grüße von Gil.

 AchterZwerg schrieb daraufhin am 12.03.22 um 18:05:
Huch, da fehlt ein "die!"
Ist wahrscheinlich von Malik verschluckt worden. Vorsätzlich! ;)

 plotzn (12.03.22, 09:58)
Lieber Gil,

das ganze Gedicht und besonders die letzte Strophe nimmt mir alle Waffen für einen hinterhältigen Angriff aus der Hand. Es belibt mir nur ein "wunderschön" zu hauchen.

Sei herzlich gegrüßt
Stefan

 GastIltis äußerte darauf am 12.03.22 um 15:03:
Danke lieber Stefan,

das freut mich. Du bist ja während des Schreibens wohl nicht mit dem Auto gefahren. Und dann schon gar nicht in Frankreich. Denk daran: In Frankreich muss seit Sommer 2012 in jedem Fahrzeug ein Alkohol-Testgerät mitgeführt werden. Da hilft dann auch kein gehauchtes „magnifique!“

Sei herzlich gegrüßt von Gil.

 AZU20 (12.03.22, 11:45)
Ausnehmend gut gelungen. LG
Agnete (66) ergänzte dazu am 12.03.22 um 13:15:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 GastIltis meinte dazu am 12.03.22 um 15:12:
Hallo Armin, danke sehr. Dein „Ausnehmend“ werde ich mir auf den Kalender schreiben.
LG von Gil.

Hallo Agnete,

zum körperlichen Schmerz käme es sicher erst, wenn eines der Trageseile zum Reißen käme. Dann spielte bei der angepeilten Entfernung bis zum Äther der seelische wohl auch keine Rolle mehr.
Aber das ist ja nicht unsere Intention.
Herzlich grüßt dich Gil.

 TassoTuwas (13.03.22, 10:35)
Lieber Gasti,
wenn mir etwas schwer über die Lippen kommt, lass ich andere für mich reden. In diesem Fall Eugene O'Neill:
"Fast ein Poet"
Herzliche Grüße  
TT

 GastIltis meinte dazu am 13.03.22 um 12:14:
Danke Tasso,

lieber wäre mir folgende Formulierung gewesen:
„wenn mir etwas schwer über die Lippen kommt, lass ich andere für mich reden. In diesem Fall TassoTuwas:
"Was da auch steht"

Herzliche Grüße
E O'N.

(Gut, EON Edis ist mein Stromlieferant, passt also nicht ganz, immerhin habe ich seinen Lebenslauf gelesen, kam eine gewisse Carlotta vor, nun wird mir Verschiedenes unklarer.)
Übrigens: Wenn ich andere für mich sprechen lasse, wähle ich meist Charles Bukowski aus. Warum? Da fällt es nicht auf, wenn die Zitate von mir sind! Beispiel? Obwohl eine Frau oft noch nicht einmal ahnt, was man sagen will, weiß sie vom Gegenteil schon vorher viel mehr.“

Ich hoffe, du bist jetzt nicht verwirrter als ich. Aber die richtigen Grüße bekommst du.
Herzlich Gil.
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