Schweine schwitzen nicht

Die Welt ist kein Kuscheltier. Die allermeisten Menschen sind nicht deine Freunde. Was du siehst, ist nicht das, was ist.

Niemand kommt aus seinem Kopf heraus; was du da gebierst, ist vielleicht gar nicht von dir, hat einen anderen Vater oder viele.

Ein toter Hund liegt in der Küche. Mir knurrt der Magen vor Übermästung.

Nicht in Schönheit – in Dummheit sterben wir.

Was – meine Reaktion auf deine Scheiße nervt dich?!

Humor ist eine Gnade. Und Wurstschnappen ist nur für den Metzger lustig.

Ohne Lüge, Verrat und Korruption geht das Theater nicht; es sei denn, du willst der einsamste Mensch auf der Welt sein; aber dann meide jeden Spiegel.

So ein Anarchist bin ich, dass mir die Anarchie suspekt ist.

Uns gruselt vor uns selbst. Wenn wir uns sähen, wie wir sind, wir würden womöglich zurückschrecken.

Die stolzen fetten Arrivierten sehen zu, wie wir uns alle gegenseitig umbringen, Hungers fallen und unsere Zähne in die Erde graben mit einem Gebet ihres Gottes auf den Lippen.

Am Ende, ja, was bleibt am Ende übrig, nichts bleibt, Papier schwimmt auf den Wellen, in Stein gemeißelte Worte bedeckt der Sand, nichts bleibt, nur das Leben, dem wir Bedeutung beimaßen, und das, im Rückblick, so zerbrechlich erscheint, was uns anbelangt und wovon wir immer noch träumen.

© Rainer M. Scholz