Ich will aufn Nato- Arm, fordert der kleine Schützenpanzer ...

Skizze zum Thema Abendstimmung

von  alter79

Eine Religion ohne Gott ist wie ein Krieg ohne Waffen.

Ein Krieg ohne Waffen ist ein warm gewordenes Sahneeis, dass mir von Orwells Rotoren verblasen schräg auf die ’gute’ Hose tropft.


Da hast du aber Glück, dass es kein Schoko ist, Junge. Das sieht nämlich dann echt Scheiße aus!“ Freut sich ein Flaschensammler, die picklige Fresse halb im Abfallkorb.

Das sieht auch so scheiße aus!“

Und schon rattert Orwell in Shit- Storm- Manier und macht auf beleidigt.

Ganz unschuldig bist du aber daran nun wirklich nicht!“ Sage ich. Wozu er in Hochtönen kreischt, sich bei Munk über mich zu beschweren.

Komm“, beruhige ich ihn, „ist ja nichts weiter passiert – und auf dem Rüdi ist Weinfest. Da sind bestimmt ein paar schicke Frauen: lass und hin!?“

Nur wenn du zahlst.

Abgemacht!“


Schon von Weitem sehe ich Rauch. Rieche die Reinheit des Feuers. Neben dem einige Leute verstümmelt liegen. Ihre Körper seltsam verdreht. Fragmente. Die von Gliedmaßen entblößt. Wie Heu auf einer Wiese zum trockenen. Am Himmel Wolken mit Trauerband. Aus denen Blitze zucken. Schüsse fallen. ’Hoch auf dem gelben Wagen’ höre ich. Und sehe den Schwager vorn. Einen Typen wie Saladin, im Kampf um die redliche Religion. Hoch gewachsen. Schlang. AK 47. Über schwarzem Umhang. PLO- Tuch aus Baumwollmischgewebe in Violett/Weiß von El Batul zum Sonderpreis während einer Ramadan Aktion gekauft.


Das Flugzeug ist abgeschossen worden!“ Fordert er in irgendwelche Kameras hinein die Welt zum Tanz. Die Russen, die Amis und die Mutti. Die gleich den World- Gamer raushängen lässt. Während ich an 9/11 denke. An meine persönliche Messlatte von Wahr und Unwahr. Zu der auch die Mondlandung gehört. NSA, Facebook, die Medienmafia und zig andere Honks.


Ich will fremde Träume träumen. Denke dabei an Munk. An grünes Gras im schottischen Hochland, Blumen - um darin Falter zu sein. Wie Munk an einer schmuddeligen Straße auf der Erde hockt. Die Fixe leer, eine Tüte in hohler Hand. An gesunde Hochlandrinder. Denen fett die Milch aus dem Titt tropft, dass man einen Kaffeepott drunter halten möchte.
Munk. Wie er sich auf der Suche nach einem Schuss durch die Stadt der Penner schleppt. Blütenbestäuber. Die auf den farbenprächtigen Pflanzen unter den Bäumen und im Dickicht von Gebüsch wachsen.
Dann erneut die Öde von Munks Schritten am dunklen Nordwald. Das Bemühen um Haltung, wenn er hockt und seine Notdurft in die Gosse wirft.
Dann wieder Ich in Tag und Nacht. Dieses Doppeleben im Wechsel von Irrsinn und Normalität. Abends tot. Bewusstlos morgens. Der hohe Berg. Die engen Kurven. Das weite Tal. Die Gletscher kalt. Mit krummen Rücken. Langsamkeit. Mein Du. Dein Ich. Und im Hirn nichts weiter als der Seele Suche. Eine Pumpe mit 50 Milligramm Dopamin. Munks Erfolgsrezept. Und meine Bewährungsprobe. Damit ich mich frei in der Natur ’Raubtier Mensch’ bewegen kann. Ein einziges Elend. Das. “wenn ich das Wimmeln der kleinen Welt zwischen Halmen, die unzähligen, unergründlichen Gestalten der Würmchen, der Mücken näher an meinem Herzen fühle und fühle die Gegenwart des Allmächtigen […] dann sehne ich mich oft und denke: Ach könntest du das wieder ausdrücken, könntest du dem Papier das einhauchen, was so voll, so warm in dir lebt“ lässt Goethe Werther sagen.


Zu allem Unglück kann der Mensch nicht glücklich sein. Und was er Glück nennt, redet er sich ein. Ja -, neben der Prostitution war er auf den Gebieten des Drogenhandels und des Glückspiels aktiv. Munk. Geht die Straße lang, will irgendwohin. Öffentlich bekannt wurde er als Betreiber des Bel Amore. Bel Ami. In aller Munde General Clausewitz. Und steht am Himmel hoch die Sonne, ist der Mond gar nicht mehr weit. Mach hoch das Bein, Luft muss rein. Munks Lieblingslied. Trifft er ein Mädchen. Trifft einen Mann. Geht gerne auch mal andersrum ran. Und alle wollen einzig fröhlich sein. Nur die Zeitung stellte ihn andersherum in den Focus, sein Bild in der Bild, als er den Puff ’Clausewitz’ schließen musste, weil es Hinweise gab, dass die Stasi das Bordell zu ihren Zwecken nutzte. Was kann das wohl für ein Zweck gewesen sein? - Die Herren Politiker trinken ein Bier, ein Gläschen Wein. Küssen sich und samen ein. Die Nacht geht hin, der Tag danach wird Eisbärfein. Munk zuckte lediglich mit den Schultern, wenn ihn die Journaille mit den Bezeichnungen Bordellkönig und King of Puff bezeichnete. So blieb es ein schmaler Pfad, bis an das Ende der Welt. Wo man erst sitzt, dann in die Tiefe fällt. Darüber denkt was kommen wird und was wird sein. Im Schluss der Oper wird er mit der eigenen Krawatte erdrosselt. Stürzt. Fällt. Und liegt. Und in den tiefen Schichten hockt der Teufel. Und was der wollte will er immer. Es wird einzig die absolute Trennung sein. Dann kommt es wie es kommen muss. Wächst ein Kind. Die Jugend fliegt nur so dahin. Dann ist es Zeit, der eine geht, der andere bleibt. Und ob der oder jener überlebt weiß nicht mal all die Wut, der Hass, die Traurigkeit. Hinterher sagt man Asyl im Paradies, wie man aus Schlagern weiß.



Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 harzgebirgler (02.03.23, 18:48)
schlächter auf dem feldherrnhügel
stutzt der jugend ihre flügel
eiskalt oft für immer
gnadenreich eh nimmer.

herzliche abendgrüße vom harzer

 alter79 meinte dazu am 02.03.23 um 21:31:
wie recht du hast
lgr.
M.

„Das Grauen läßt sich ertragen, solange man sich einfach duckt – aber es tötet, wenn man darüber nachdenkt.“ —  Erich Maria Remarque, buch Im Westen nichts Neues

Quelle: https://beruhmte-zitate.de/werk/im-westen-nichts-neues-211/
Agnete (66)
(02.03.23, 21:59)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 alter79 antwortete darauf am 03.03.23 um 06:52:
ich glaube,  Remarque überragte scholz und co  um eine welt

lgr. M
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram