Streiktage sind keine Shoppingtage

Satire zum Thema Konsum

von  eiskimo

Die großen Discounter, an der Spitze Aldi und Lidl, haben mit Empörung die Behauptung zurückgewiesen, sie arbeiteten mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di zusammen und hätten ein Interesse an einer Ausweitung der Warnstreiks.

Sie begrüßten zwar, dass die von Ver.di vertretenen Beschäftigten bald wieder über deutlich mehr Kaufkraft verfügten und sich dann auch endlich wieder ausreichend gut würden ernähren können.
Es müsse aber reiner Zufall gewesen sein, dass an den jüngsten Streiktagen besonders viel Andrang in ihren Läden geherrscht habe.  Es seien sicher nicht die Streikenden selbst gewesen, die in Scharen zum Einkauf strömten. So etwas verbiete sich ja wohl. Eher wären es Streikopfer gewesen, die da vielleicht ihre erzwungene Freizeit füllen wollten.  Denkbar wäre aber auch, dass derartige Streiktage die Kunden generell zum Kauf animierten – diese fürchteten einfach ein Übergreifen der Streiks auch auf die gesamte Versorgungslage und schritten deshalb zu sogenannten Hamsterkäufen.

Verlängerte Öffnungszeiten für Streiktage seien im Übrigen nicht geplant. Auch gebe es keine speziellen Sonderangebote , um aus einem Streiktag etwa einen Shoppingtag zu machen.



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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (03.03.23, 16:57)
Tatsächlich war ich heute morgen ebenfalls im Supermarkt und es schien mir für die Uhrzeit tatsächlich voller als sonst. Nur: Wie sind die Angestellten dorthin gelangt?

 eiskimo meinte dazu am 03.03.23 um 17:09:
Bei uns war es schon am Vormittag brechend voll.... Trotz der hohen Spritpreise wird wohl dann das Auto genommen.

 Dieter_Rotmund antwortete darauf am 03.03.23 um 17:15:
Ich war per pedes dort. Was man von den Angestellten natürlich nicht unbedingt verlangen kann...

 AchterZwerg (04.03.23, 06:50)
Ja, ein paar Sonderangebote mit passender Aufschrift wären schon dienlich. Ein Beispiel:
"Streikend, froh bei Lidl shoppen
und hernach mit Heike poppen"

Oder so.

Was ich aber wirklich (!) astrein finde, ist, dass sich Friday for future mit Verdi solidarisiert. Bin ganz stolz - auf beide!  <3 <3

 lugarex schrieb daraufhin am 04.03.23 um 07:16:

Was hätte Giuseppe zu denen FFF wohl gesagt? Etwa:"Va, pensiero, sull'ali dorate..." oder gar "flieht fliegt fort"?
Hätte er geahnt, wie populär er werde "verdi"?


 eiskimo äußerte darauf am 04.03.23 um 07:58:
@Achter Zwerg
Mit Heike geht es wohl einfacher als bei den frisch Solidarisierten. Habe mir das angeschaut. Die fremdeln doch noch sehr. Gestandene Busfahrer neben kecken Gymnasiastinnen. Da ist nicht nur ein Altersunterschied. Aber beim Thema Verkehrswende geht es nicht ohne guten ÖPNV, das stimmt natürlich.
@lugarex
Veni, vidi, verdi... sag ich ja immer

 Regina (04.03.23, 11:03)
Die Stadt dann voller Fußgänger. Das ist ja verkaufstechnisch ineffizient, weil die zu wenig wegschleppen.
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