Die US-Open mit tiefen Einblicken

Satire zum Thema Betrug

von  eiskimo

Als die amerikanische Hymne verklungen und die den Tenniscourt verhüllende „Stars and Stripes“ eingerollt war, kam im Super-Bowl echter Rasen zum Vorschein und dieser hatte tatsächlich vier mit Wimpeln markierte Löcher – Hommage an den Tyrannen, ER kennt ja nur Golf.

Man wartete auch geduldig, bis ER in seiner speziell gesicherten Loge Platz genommen hatte, seine Lakaien und Bodyguards wie immer dicht um IHN herum, und dann durften die beiden Sport-Komparsen endlich die Arena betreten, mit gut vierzig Minuten Verspätung – Tyrann und Tross lassen sich halt nicht in irgendeinen Zeitplan drängen.

Die beiden Finalisten – ihre Namen interessieren hier nicht - haben dann tatsächlich zur Erheiterung des Tyrannen ein paar schwungvolle Golf-Bewegungen simuliert, bis sie das Zeichen bekamen: Enough, boys - MAGA-Man guckt längst wieder auf die für ihn montierten FOX-Monitore.

Dort lief in Endlos-Schleife SEIN Einzug in diesen Sport-Tempel, vormals noch Arthur-Ashe-Stadium genannt. Doch da dessen Namensgeber schwarz und ein bisschen woke war, hatte man die Location kurzerhand in Jimmy Connors umgetauft .- kleine Retouche. Auch alle an der Übertragung beteiligten Sender retouchierten brav mit. Keine Bilder mit MAGA-ignorierenden Reaktionen, nein, sie zeigten nur begeistert klatschende Vorzeige-Amerikaner, bevorzugt Kinder mit MAGA-Käppi oder hübsche Frauen aus der C-Promi-Riege, dazu unterlegt künstlicher Jubel für jeden Schwenk auf IHN.

Dann waren die Golf-Attrappen diskret weggeräumt, und die Akteure durften tatsächlich Tennis spielen.

Ausgemacht war, dass sie aber nach jedem Spiel kurz vor MAGA-Man niederknieten und auf
 SEIN Daumenzeichen warteten. Immerhin: der Tyrann hatte bei Ankündigung seines Kommens gönnerhaft signalisiert, dass ER in „Daumen hoch-Stimmung“ wäre. Die Boys sollten bloß nicht allzu lange Ballwechsel vorführen – schließlich gehöre IHM die Show.

ROLEX als dankbarer Hauptsponsor der US-Open konnte diese kleine Maßgabe natürlich allen Beteiligten rechtzeitig vermitteln. Dass ER zwischendurch immer mal gelangweilt seine Loge verließ,wurde gekonnt ausgeblendet. Ach so - wer am Ende das Finale gewann, wurde lediglich als kleiner Untertext eingeblendet. Denn ER unterzeichnete gerade amüsiert Baseball-Kappen, die ER in sportlicher Lässigkeit ins johlende Publikum warf. Begeisterung total.

So wurde diese US Open ein rundum großartiges Event – really great! - ein schlagender Beweis, wie perfekt sich doch Sport und große Politik ergänzen können.






Anmerkung von eiskimo:

Ich entschuldige mich bei den beiden großartigen Tennisspielern, dass ich sie hier in meinem Text über das Finale etwas herabgewürdigt habe - es geschah, um IHN mit seinem Despotenkult ins rechte Licht zu rücken.

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Kommentare zu diesem Text


 Jack (08.09.25, 10:13)
Alcaraz hat im ganzen Turnier nur einen einzigen Satz verloren. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

 eiskimo meinte dazu am 08.09.25 um 11:10:
Doch. Denn richtig viel verloren hat der Sport.

 Graeculus (08.09.25, 16:22)
Tiefe Einblicke?
Vorbei die Zeit, da Harald Schmidt sagte: "Tennis ist für mich, wenn sich Anna Kurnikowa nach dem Ball bückt."

 eiskimo antwortete darauf am 08.09.25 um 18:26:
Der ist gut! Kannte ich noch nicht...
Gestern aber war nur Herrentennis.
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