Amouren

Gedicht zum Thema Begegnung

von  AchterZwerg


Als dann das Abendrot

den Sieg davongetragen hatte

und Lust aufkam

vom schweren Wein zu trinken

wies uns der Rausch den Weg

vom Ich zum Du


Obgleich wir uns innig umarmten

dachten wir eigene Dinge und starrten

ins Dunkel der Jalousien:

Nur Trug

Ennui und Wehmut

nur Lüge nur Lethargie


Die ärmliche Neige schmeckt brackig

sumpft flach im Glas aus Kristall

so schläfrig dein Blick


Warum erneut ein Scheitern bejammern

wenn selbst die Nacht niemals klagt

wiewohl sie täglich verstirbt




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Kommentare zu diesem Text


 Beislschmidt (19.07.23, 19:02)
Im abgeklärten Stimmungstief ist manches spontane Date auch ein Schuss in den Ofen. Aber es gibt auch andere, da flattern die Jalousien und wackeln die Wände im Sternenregen. Ich hoffe, du weißt was ich meine. Sehr gerne gelesen.
Beislgrüße

 AchterZwerg meinte dazu am 20.07.23 um 06:08:
Wem sagst du das!
Dieses Gedicht ist gottlob nicht autobiographisch, eher durch Remmis Dauerdepression beeinflusst. :D

Herzlichst
der8.
Teolein (70)
(19.07.23, 19:16)
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 AchterZwerg antwortete darauf am 20.07.23 um 06:10:
Na gut, Theo.
Aber erst noch neu tapezieren; du weißt ja, dass ich Nichtraucherin bin! ;)

Bis die Tage
Teolein (70) schrieb daraufhin am 20.07.23 um 07:28:
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 DanceWith1Life (19.07.23, 19:42)

 AchterZwerg äußerte darauf am 20.07.23 um 06:12:
Ach ja ... <3

Dahinschmelzende Grüße
der8.

 Saira (19.07.23, 20:26)
Liebe Heidrun,

ein "Wow" für diese beiden Strophen:


Die ärmliche Neige schmeckt brackig
sumpft flach im Glas aus Kristall
so schläfrig dein Blick


Warum erneut ein Scheitern bejammern
wenn selbst die Nacht niemals klagt
wiewohl sie täglich verstirbt


Beim Lesen deines Gedichtes sind Ennui und Lethargie beinahe greifbar.

Klasse!

Herzlichst
Sigi

 AchterZwerg ergänzte dazu am 20.07.23 um 06:16:
Danke schön Sigi,
die mag ich auch am liebsten.

Beim Schreiben kann ich mich ganz gut in die jeweiligen Situationen hineinversetzen und heule innerlich mit.

So sind sie, die Sentimentalen ... :D

 EkkehartMittelberg (19.07.23, 23:17)
Hallo Piccdola,

sind dekadent die Amouren,
kommt die Kunst auf Touren.

Liebe Grüße
Ekki

 AchterZwerg meinte dazu am 20.07.23 um 06:20:
Lieber Ekki,

das erhoffe ich mir auch für die Zukunft.
Amourentechnisch hats zwar etwas nachgelassen, aber die Erinnerungen bleiben. Selbst wenn sie mit dem real Erlebten rein gar nix mehr zu tun haben.

Schöne Grüße
Piccola

 Tula (20.07.23, 01:26)
Hallo lieber 8er
Und ich dachte, bei den Zwergen wackeln jede Nacht die Wände  :D
LG
Tula

 AchterZwerg meinte dazu am 20.07.23 um 06:22:
In letzter Zeit achte ich mehr darauf, ob der Ventilator noch läuft, Tula. Aber wem sage ich das ... :(

Herzliche Grüße
der8.

 Janna (20.07.23, 06:16)
Die letzten beiden Strophen schlagen dem Fass sozusagen den Boden aus. Starkes Gedicht mit schönen Metaphern, gefällt mir sehr!

Liebe Grüße

Janna

 AchterZwerg meinte dazu am 20.07.23 um 06:29:
Danke schön, Janna,
bin selber recht zufrieden, was durchaus nicht immer der Fall ist. :(
Bei mir ist es so, dass ich mich unter schwierigen äußeren Bedingungen (Hitzewelle) so richtig in eine Trauer fallen lassen kann, auch wenn die nicht selbst erlebt wird.

Liebe Grüße
der8.

 AnneSeltmann meinte dazu am 20.07.23 um 16:39:
En starkes Werk!

 AchterZwerg meinte dazu am 20.07.23 um 16:51:
Ja,
Glück gehabt. :) ;)

 Quoth (20.07.23, 22:25)
Für mich schildert Dein Gedicht den klassischen Fall von Abspaltung der Sexualität. Traurig, aber jede(r) hat's wohl schon erlebt und ist beim sog. Daten Normalität.

 AchterZwerg meinte dazu am 21.07.23 um 07:37:
Lieber Quoth,
ich bin mir bis heute nicht ganz sicher, ob man sie zuweilen nicht sogar abspalten sollte ...
Keine Ahnung. :(

 Quoth meinte dazu am 21.07.23 um 09:24:
Vorsicht, der Preis kann hoch sein - siehe den Schluss Deines Textes: Depression bis hin zur Suizidalität.

 AchterZwerg meinte dazu am 21.07.23 um 12:07:
Weiß nicht so recht.
Bin ja in einer Zeit spätsozialisiert worden, als man sogar  Frauen das Recht auf sog. freie Sexualität zugesprochen hat.
Gelitten habe ich darunter eher nicht. 8-)

 Quoth meinte dazu am 22.07.23 um 12:12:
Warum auch unter einer erweiterten Freiheit leiden? Leiden schafft allenfalls, was wir draus machen.

 Quoth meinte dazu am 22.07.23 um 12:12:
Warum auch unter einer erweiterten Freiheit leiden? Leiden schafft allenfalls, was wir draus machen.

 Quoth (20.07.23, 22:25)
Für mich schildert Dein Gedicht den klassischen Fall von Abspaltung der Sexualität. Traurig, aber jede(r) hat's wohl schon erlebt und ist beim sog. Daten Normalität.

 Perry (23.07.23, 08:49)
Hallo AchterZwerg,
vielleicht wäre statt "schwerer Wein" ein leichter Sekt besser gewesen. ;)
Ansonsten folgt hoffentlich auf die Nacht wieder ein besserer Tag. 
Starke Wortbilder und LG
Manfred

 lugarex meinte dazu am 08.08.23 um 11:00:
schliesse mich zum Vorredner...

Neue Woche -- neue Kraft
zu der schweren Fracht
bis es kracht
in kommender Nacht

elgö luga
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