Le Temps Perdu
Gedicht zum Thema Erschöpfung/ Müdigkeit
von AchterZwerg
Kommentare zu diesem Text
Schon die drei ersten Zeilen treffen einen viral, die Selbstzweifel sind quasi entknotet.
Sehr starker Tobak, Dein Text!
zeitvergessene Grüße
Eiskimo
Sehr starker Tobak, Dein Text!
zeitvergessene Grüße
Eiskimo
Danke schön, Eiskimo.
Das Gedicht soll zudem ein wenig an die tragische Gestalt des großen französischen Schriftstellers Marcel Proust erinnern ("Auf der Suche nach der verlorenen Zeit.")
Dir, als Quasi-Franzosen, sagt der bestimmt etwas.
Das Gedicht soll zudem ein wenig an die tragische Gestalt des großen französischen Schriftstellers Marcel Proust erinnern ("Auf der Suche nach der verlorenen Zeit.")
Dir, als Quasi-Franzosen, sagt der bestimmt etwas.
Mir sagt der sehr viel, aber er brauchte dabei deutlich mehr Worte als Du.
Nochmals: Ein starker Text!
Eiskimo
Nochmals: Ein starker Text!
Eiskimo
Das stimmt. Für seine Suche allein sieben Bände.
Ich frag mich gerade, ob das dasselbe "abhanden" wie das in diesem wundertraurigen Lied von Hermann van Veen ist
Hallo Dancer,
habe mich leider noch nie näher mit dem beschäftigt.
Es scheint sich jedoch extrem zu lohnen!
Danke.
habe mich leider noch nie näher mit dem beschäftigt.
Es scheint sich jedoch extrem zu lohnen!
Danke.
Wie wahr mein Zwergi, denn
es kann nur "Ihn" betreffen und nie "Sie"
wie man weiß Frauenmünder ermüden nie
:D !
Dank und Gruß
TT
es kann nur "Ihn" betreffen und nie "Sie"
wie man weiß Frauenmünder ermüden nie
:D !
Dank und Gruß
TT
Da ist was dran, Tasso.
Umso mehr sollte es dich freuen, dass ich mich grundsätzlich recht kurz fasse *hüstel).
Kann natürlich sein, dass dies mit meiner zwergischen Gestalt zu tun hat ...
Umso mehr sollte es dich freuen, dass ich mich grundsätzlich recht kurz fasse *hüstel).
Kann natürlich sein, dass dies mit meiner zwergischen Gestalt zu tun hat ...
Liebe Heidrun,
in deinem Gedicht erinnerst du an den berühmten französischen Schriftsteller und Sozialkritiker Marcel Proust (1871-1922). Du hast mit wenigen Versen auf das Hauptwerk des Ich-Erzählers, den siebenbändigen Roman „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ (Le temps perdu) Bezug genommen.
Seine Biografie reflektiert ein Leben in der Zeit zwischen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts in Paris mit Blick auf die reiche Gesellschaft und politische Situation. Proust, der biosexuell veranlagt war, sein Studium abbrach und erst nachdem er sich für eine Zeitlang von dem gesellschaftlichen Leben zurückzog, sein Hauptwerk konzentriert und umfangreich bearbeitete, zu Berühmtheit gelangte.
Dir ist ein respektables Gedicht gelungen!
Herzliche Grüße
Sigi
in deinem Gedicht erinnerst du an den berühmten französischen Schriftsteller und Sozialkritiker Marcel Proust (1871-1922). Du hast mit wenigen Versen auf das Hauptwerk des Ich-Erzählers, den siebenbändigen Roman „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ (Le temps perdu) Bezug genommen.
Seine Biografie reflektiert ein Leben in der Zeit zwischen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts in Paris mit Blick auf die reiche Gesellschaft und politische Situation. Proust, der biosexuell veranlagt war, sein Studium abbrach und erst nachdem er sich für eine Zeitlang von dem gesellschaftlichen Leben zurückzog, sein Hauptwerk konzentriert und umfangreich bearbeitete, zu Berühmtheit gelangte.
Dir ist ein respektables Gedicht gelungen!
Herzliche Grüße
Sigi
Danke schön, liebe Sigi!
Ganz besonders für den kurzen Abriss seines exzentrischen Lebens. Ich glaube, Proust hat die meisten seiner Bücher im Bett geschrieben.
Herzliche Grüße
Heidrun
Ganz besonders für den kurzen Abriss seines exzentrischen Lebens. Ich glaube, Proust hat die meisten seiner Bücher im Bett geschrieben.
Herzliche Grüße
Heidrun
Vielleicht kam er sich abhanden und machte sich deshalb auf die Suche nach der verlorenen Zeit - und das so gründlich, dass er uns Lesern erhaltener ist als viele, die sich nie abhanden kamen. Danke für die Erinnerung an ihn! Gruß Quoth
Das stimmt, Quoth!
Noch dazu schrieb er in einer derartig eleganten, ausgefeilten Sprache, wie sie heute kaum noch zu entdecken ist.
Leider.
Noch dazu schrieb er in einer derartig eleganten, ausgefeilten Sprache, wie sie heute kaum noch zu entdecken ist.
Leider.
Agnete (66)
(11.06.23, 18:45)
(11.06.23, 18:45)
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Herzlichen Dank für deinen Kommentar, Agnete.
Vielleicht wäre (inhaltlich) eine weitere Verdichtung möglich.
Mir fehlte dann aber etwas im Gedicht, ein I-Tüpfelchen sozusagen.
Freundliche Grüße
der8.
Vielleicht wäre (inhaltlich) eine weitere Verdichtung möglich.
Mir fehlte dann aber etwas im Gedicht, ein I-Tüpfelchen sozusagen.
Freundliche Grüße
der8.
Liebe Achte,
dies besondere Gedicht von Dir erinnert mich an einen mir bekannten Long Covid Gepeinigten. Vom Geschacksverlust und nur noch bitter, sauer und faul wahrnehmbar, bis zum Energieverlust von einer 50 Stunden körperliche Arbeit Woche auf nach max 200 m gehen erst einmal eine Pause machen sowie durch Depressionen die Kraft zum Aufstehen fehlt.
Ich hoffe Dir geht es gut:).
Liebe Grüsse Oops
dies besondere Gedicht von Dir erinnert mich an einen mir bekannten Long Covid Gepeinigten. Vom Geschacksverlust und nur noch bitter, sauer und faul wahrnehmbar, bis zum Energieverlust von einer 50 Stunden körperliche Arbeit Woche auf nach max 200 m gehen erst einmal eine Pause machen sowie durch Depressionen die Kraft zum Aufstehen fehlt.
Ich hoffe Dir geht es gut:).
Liebe Grüsse Oops
Hallo Oops,
natürlich lässt sich das Gedicht auf verschiedene Arten interpretieren und trifft in seiner Aussage auf das Leid vieler Menschen zu.
In diesem besonderen Fall habe ich jedoch eine Spur zu Proust gelegt (Titel). - Das ändert nichts daran, dass mir deine Lesart gut gefällt, die ich in sich als schlüssig empfinde.
Liebe Grüße
der8.
natürlich lässt sich das Gedicht auf verschiedene Arten interpretieren und trifft in seiner Aussage auf das Leid vieler Menschen zu.
In diesem besonderen Fall habe ich jedoch eine Spur zu Proust gelegt (Titel). - Das ändert nichts daran, dass mir deine Lesart gut gefällt, die ich in sich als schlüssig empfinde.
Liebe Grüße
der8.
Die verlorene Zeit
Vor dem Tor zur Fabrik
Hält der Arbeiter plötzlich an
Das schöne Wetter hat ihn am Rock gezupft
Und als er sich umwendet
Und die Sonne betrachtet
Die rot leuchtet und blendet
Lächelnd im bleigrauen Himmel
Zwinkert er ihr vertraulich zu
Sag Kamerad Sonne
Meinst nicht auch du
Man sollte sich verdammt bedenken
Einen solchen Tag
Dem Chef zu schenken?
Jacques Prévert, Übersetzung Kurt Kusenberg
Gutes Gedicht, der Titel allerdings führt mich eher zu Prévert als zu Proust, was jedoch gemäß dem Motto "Besser wäre es gewesen." auch nicht verkehrt sein dürfte. 👋😂
Ciao, Frank
Vor dem Tor zur Fabrik
Hält der Arbeiter plötzlich an
Das schöne Wetter hat ihn am Rock gezupft
Und als er sich umwendet
Und die Sonne betrachtet
Die rot leuchtet und blendet
Lächelnd im bleigrauen Himmel
Zwinkert er ihr vertraulich zu
Sag Kamerad Sonne
Meinst nicht auch du
Man sollte sich verdammt bedenken
Einen solchen Tag
Dem Chef zu schenken?
Jacques Prévert, Übersetzung Kurt Kusenberg
Gutes Gedicht, der Titel allerdings führt mich eher zu Prévert als zu Proust, was jedoch gemäß dem Motto "Besser wäre es gewesen." auch nicht verkehrt sein dürfte. 👋😂
Ciao, Frank
Ja, solch ein Chef kann einem schon den ganzen Tag verderben ... zuweilen lässt sich der hilfreich-berüchtigte gelbe Zettel allerdings schon online einfordern ...
Schade, einige Texte werden einfach zu früh zum Tagespony gekürt, so wie dieser heute, dann scheint alles gesagt, gewürdigt, bzw. kritisiert zu sein, weil der Abstand fehlt, in solch einem Fall wäre es natürlich nicht verkehrt, ihn öfter als nur einmal zu striegeln. 👋😉
Ciao, Frank
Ciao, Frank
Lieber Frank,
das Tagespony ist mir leider komplett entgangen - habe mich allerdings etwas gewundert, dass Ekki das Gedicht plötzlich hervorgekramt hatte.
Galoppierende Grüße
das Tagespony ist mir leider komplett entgangen - habe mich allerdings etwas gewundert, dass Ekki das Gedicht plötzlich hervorgekramt hatte.
Galoppierende Grüße
Eins fällt mir dazu dann aber doch noch ein:
Als sie einander acht Jahre kannten
(und man darf sagen: sie kannten sich gut),
kam ihre Liebe plötzlich abhanden.
Wie andern Leuten ein Stock oder Hut.
Sie waren traurig, betrugen sich heiter,
versuchten Küsse, als ob nichts sei,
und sahen sich an und wußten nicht weiter.
Da weinte sie schließlich. Und er stand dabei.
Vom Fenster aus konnte man Schiffen winken.
Er sagte, es wäre schon Viertel nach Vier
und Zeit, irgendwo Kaffee zu trinken.
Nebenan übte ein Mensch Klavier.
Sie gingen ins kleinste Cafe am Ort
und rührten in ihren Tassen.
Am Abend saßen sie immer noch dort.
Sie saßen allein, und sie sprachen kein Wort
und konnten es einfach nicht fassen.
Sachliche Romanze
Als sie einander acht Jahre kannten
(und man darf sagen: sie kannten sich gut),
kam ihre Liebe plötzlich abhanden.
Wie andern Leuten ein Stock oder Hut.
Sie waren traurig, betrugen sich heiter,
versuchten Küsse, als ob nichts sei,
und sahen sich an und wußten nicht weiter.
Da weinte sie schließlich. Und er stand dabei.
Vom Fenster aus konnte man Schiffen winken.
Er sagte, es wäre schon Viertel nach Vier
und Zeit, irgendwo Kaffee zu trinken.
Nebenan übte ein Mensch Klavier.
Sie gingen ins kleinste Cafe am Ort
und rührten in ihren Tassen.
Am Abend saßen sie immer noch dort.
Sie saßen allein, und sie sprachen kein Wort
und konnten es einfach nicht fassen.
Erich Kästner
👋😉
Ralfi, mein Lieber,
ich zähle mich zu den treuen Kästnerfans. Insofern machst du mir mit der Erinnerung an dieses schöne Gedicht eine große Freude!
ich zähle mich zu den treuen Kästnerfans. Insofern machst du mir mit der Erinnerung an dieses schöne Gedicht eine große Freude!
Hallo Piccola,
ein heroischer Kampf um die Erinnerung. Wie konnte ich dieses schöne Gedicht nur übersehen.
Herzliche Grüße
Ekki
ein heroischer Kampf um die Erinnerung. Wie konnte ich dieses schöne Gedicht nur übersehen.
Herzliche Grüße
Ekki
Lieber Ekki,
das wird wohl daran liegen, dass du dir zuweilen eine schöpferische Pause gönnst, was so verkehrt nicht sein kann ...
Ich vermisse dich aber jedes Mal!
Piccola
das wird wohl daran liegen, dass du dir zuweilen eine schöpferische Pause gönnst, was so verkehrt nicht sein kann ...
Ich vermisse dich aber jedes Mal!
Piccola
Einst war ihm das Leben passiert
dann kam er sich selber abhanden
und hatte sich kaum mehr vermisstBeislgrüße
Tja, Beisl,
mir ist im Laufe der Jahre aufgefallen, wie viele Menschen sich unterwegs abhanden kommen. Und damit meine ich nicht vordringlich die, welchen einen sozialen Abstieg hinlegen.
Natürlich macht jeder Mensch eine Entwicklung durch und bleibt nicht ewig der/die Ché Guevara der Vorstadt. Manche wenden sich aber vollständig ab ... das ist traurig mitanzusehen.
mir ist im Laufe der Jahre aufgefallen, wie viele Menschen sich unterwegs abhanden kommen. Und damit meine ich nicht vordringlich die, welchen einen sozialen Abstieg hinlegen.
Natürlich macht jeder Mensch eine Entwicklung durch und bleibt nicht ewig der/die Ché Guevara der Vorstadt. Manche wenden sich aber vollständig ab ... das ist traurig mitanzusehen.