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von  Mondscheinsonate

Es wundert mich, was so reflektiert wird in letzter Zeit, lauter Themen, die eigentlich längst durchgelebt sein müssten, sozusagen ad acta sein sollten. Mich würden, dies als Mensch im mittleren Alter, die Sicht der Alten zu Themen des Älterwerdens, zu Kirschkernsäckchen, E-Rädern, Hüft-OPs und Prostatabeschwerden interessieren, denn durch diese "hohle Gasse" muss auch ich wandern. Es ist nämlich so, den Jungen bringt man alles bei, nur nicht das Altwerden und das empfinde ich als schweren Fehler, den Umgang mit den ersten Falten, grauen Haaren, das Wegsterben der eigenen Eltern, Freunde, Bekannte, es ist ein neuer Lebensabschnitt und über den würde ich gerne einiges erfahren, nicht über sexuelle Befindlichkeiten, Angst vor Hitler, Teil 758 und Liebe - obwohl die, das denke ich, erlebt ein jeder im Alter anders. Manche suchen krampfhaft danach, andere leben mittlerweile wie Brüderchen und Schwesterchen, empfinden das als gut. 

Warum macht es manchen so Schwierigkeiten über Gebrechlichkeit und Langsamkeit zu schreiben? Über Einsamkeit und Tod? Das ist doch interessanter als Teenagerprobleme oder 30+ - Anmassungen. Das zeigt Reife, die würde ich gerne lesen. Wahrlich und ehrlich.


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Kommentare zu diesem Text


 Citronella (26.09.24, 19:26)
Um dann anschließend verhöhnt, beleidigt und mit Schmähgedichten versehen zu werden? Nein, danke! Ich glaube, da wirst du nach dem gestrigen Tag nichts mehr erwarten können. :ermm:

 Mondscheinsonate meinte dazu am 26.09.24 um 19:34:
Geh bitte, das ist Kindergarten! Da mache ich nicht mit.

 niemand antwortete darauf am 26.09.24 um 19:48:
@ Mondschein
Dir nehme ich es sogar ab, dass es Dich interessieren tät.
Aber ich kann mich noch an die Userin Rosalinde erinnern. Alles was sie so schrieb wurde hier mit Hohn, Hetze und Häme vesehen.
Und sie schrieb zum Teil wirklich gute Gedichte. Aus ihren Gedichten konnte man sehr viel über Alter/Altern etc. erfahren, wenn man, ja wenn man nur nicht so viel Hass zu sähen bereit war. Wie sich einige hier über sie ausgelassen haben, das war beschämend. Grade die große Clique hier. Das war der schiere Aufstand der Gutmenschen über eine alte Dame aus dem Osten, weit über 80 Jahre alt.
LG Irene

 Mondscheinsonate schrieb daraufhin am 26.09.24 um 19:55:
Gut, die mochte ich auch nicht, sie war teilweise sehr gemein in ihren Aussagen, auch gegen eiskimo. Also, ja, Gedichte schreiben konnte die Dame gut! Keine Frage. Aber, dieses "Ich habe keine Probleme"-Ding ist unglaubwürdig. Spüre ich schon Auswirkungen.

 Redux äußerte darauf am 26.09.24 um 20:00:
Rosalinde hat wirklich gute Gedichte geschrieben. 
Aber im mindestens gleichen Maße Hass und Zwietracht gesät.
Und es ist pure Polemik, wenn hier von großer Clique und Gutmenschen berichtet wird. 
Das schmeckt schon wieder arg nach Verschwörungstheorie.
Ich kann es nicht mehr hören oder lesen.

Antwort geändert am 26.09.2024 um 20:01 Uhr

 niemand ergänzte dazu am 26.09.24 um 20:05:
Dann hör doch einfach weg. Ihr ward ja alle dermaßen  gut
zu ihr, dass ich nur lachen kann. Und Dein blödes "Verschwörungstheorie" kannste auch behalten. Das kann ich nämlich nicht mehr hören. Ich habe Dich nicht angesprochen, sondern die
Mondschein. Also.

 Redux meinte dazu am 26.09.24 um 20:11:
Dann habe ich dich angesprochen. 
Wenn's dir nicht passt, auch gut.
Dein selbst ernanntes " Opfer" ist doch schon vor Jahren als Caty rausgeflogen. War KV da auch schon so böse?

 Mondscheinsonate meinte dazu am 26.09.24 um 20:18:
Na, Irene, die konnte es echt. Aber, ich meine die Menschen hier und jetzt. Potenzgeprotze und Sexgequatsche (Graec, nix für Ungut) hör und lese ich von den Jungen genug. Mich interessieren innere Prozesse im Zusammenhang mit dem Älterwerden schon sehr.

 niemand meinte dazu am 26.09.24 um 20:24:
Ich kann Dein Interesse verstehen, bin aber skeptisch, ob jemand seine Erfahrungen auf andere quasi übertragen kann, auch nicht als Ratschläge. Da muss man selber durch, da hilft nix ;)  und jeder hat seinen eigenen Gang. Ich möchte meine für mich behalten, aber das sieht wohl jeder anders. Theorie ist Theorie und Praxis ist eine andere
Galaxis. Vielleicht findest Du aber jemanden, der sich das antun möchte. Die Thematik dabei wäre schon breit.
LG Irene

 Mondscheinsonate meinte dazu am 26.09.24 um 20:29:
Könnte ein jeder verpacken, weg von der Ich-Form?

 Klemm meinte dazu am 26.09.24 um 20:29:
niemand, ich glaube, niemandem hier ist das berührende Element in Rosalindes Gedichten entgangen.

 Subordination meinte dazu am 26.09.24 um 22:56:
Nicht nur Rosalinde ist vermutlich ein gutes Beispiel, wie man auch mit über 80 für alte Problemen immer noch keine Lösung hat. 

Das ist sehr bitter, weil die Zeit und vor allen Dingen die Energie immer knapper wird.

Die meisten arrangieren sich dann mit sich, andere leiden bis zum Ende.

Nachdem ihre lange Sperrung durch den Webmaster beendet wurde, hat sie sich leider nicht mehr gemeldet.

 Klemm (26.09.24, 20:46)
Ich möchte zu bedenken geben, dass das individuelle Älterwerden ist nicht unabhängig vom Alterskonzept einer Gesellschaft denkbar ist und wie man sich dazu verhält. Falten z.B. müssten überhaupt keine Rolle spielen, gäbe es nicht ein führendes Schönheitskonzept usw.usf.

Ich gebe dir darin recht, dass es inspirierender ist, einen authentischen Text über das eigene Erleben bzw. Erleiden zu lesen, als eine generalisierende Darstellung in Sachprosa. Auch diesen muss aber eine Dekonstruktion der sozialen und emotionalen Konzepte zugrunde liegen. Sonst wird Kitsch, Gejammer oder seichte Heiterkeit draus, Schuldzuweisungen, zu einfache Gut-Böse-Erzählungen, die generalisierende Ebene schleicht sich hintenrum rein und macht ihn seicht.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 26.09.24 um 20:49:
Daher meinte ich ja, Es wäre eine Herausforderung.

 Quoth (26.09.24, 21:30)
Du verkennst, in wie hohem Maße im Alter die Erinnerungsarbeit uns beschäftigt, und die führt eben in Zeiten der Kindheit, der Jugend usw. zurück. Dort finden wir dann die Großmütter und Großväter, an deren Alterungskunst (oder deren Mangel) wir uns zu orientieren vermögen. Aber warum sollte ich hier Leser mit Prostatabeschwerden langweilen (ich habe zum Glück keine)? Oder die Vorzüge eines E-bikes anpreisen (ich brauche zum Glück keins)? Oder mich über eine misslungene Hüft-OP beklagen (ich hatte zum Glück keine - klopf auf Holz)? Auch Deine Erinnerungstexte gehören mit zu Deinen stärkeren. An ihnen siehst Du, dass Du die "hohle Gasse" bereits betreten hast!

 Graeculus meinte dazu am 26.09.24 um 22:44:
Ja, auch Mondscheinsonate schreibt gerne über ihre Vergangenheit.
Davon einmal abgesehen, haben alte Leute die Neigung/Schwäche, ihre Erfahrungen sowie ihr Nachdenken darüber an die jüngere Generation weiterzugeben ... die das natürlich gar nicht hören, sondern eigene Erfahrungen sammeln möchte.
Nun, diese alten Leute sind mir dennoch lieber als diejenigen, die von ihren Hämorrhoiden und ihren Operationen erzählen.
Daß dies junge Leute interessiert hätte, habe ich noch nicht festgestellt.
Peinlich. Da bin  ich doch lieber der Opa, der Ratschläge gibt, die keiner hören will.

Auch hätte ich gedacht, daß ich relativ häufig übers Altwerden und Sterben schreibe.

Man kann das alles wohl aus verschiedenen Perspektiven sehen.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 27.09.24 um 06:00:
Dass ihr mich nicht verstanden habt, war klar. Mir ging es eher um die Zerbrechlichkeit. Philip Roth schrieb ein berührendes Buch über das Sterben seines Vaters und seine eigene Zerbrechlichkeit (Herzinfarkt). Ich habe selten so ein berührendes Werk gelesen.
Im Übrigen, dass Menschen allgemein gerne an Erinnerungen denken und aufschreiben, das ist normal. Das macht nicht nur "Mondscheinsonate". Ich schrieb bereits, es ist eine Kunst zu reflektieren, sudern über "Ich bin jetzt so alt und werde bald sterben"-Selbstmitleidtexte will keiner lesen. Auch keine "Ich brauch Windeln"-Texte, es geht um innere Prozesse, die sich bereits im Außen spiegeln. Dies dezent erzählt.

Antwort geändert am 27.09.2024 um 07:23 Uhr

 Quoth meinte dazu am 27.09.24 um 10:11:
Dass Du Dich an bekannten großen Autoren orientierst und einen von ihnen (Thomas Bernhard) auch schon gut nachgeahmt hast, ist völlig legitim und auch anregend für uns andere Prosaschreiber. Aber große Autoren uns als Maßstab aufzudrücken, bringt nichts; nähmen wir es ernst, würden wir mit Schreiben aufhören, weil wir nun einmal keine Philip Roths sind (und auch keinen Herzinfarkt hatten).

Ich möchte aber nicht versäumen, auf die reimend und reimfrei dichtende Fraktion des Forums hinzuweisen, die das Thema Alter auf erfrischend humorvolle Art bearbeitet - z.B. Pfeiffer mit seinem köstlichen Verswerk  Ins Loch gefallen. Solltest Du Dir unbedingt zu Gemüte führen, falls Du etwa planst, vorzeitig in Rente zu gehen ... :)

 Mondscheinsonate meinte dazu am 27.09.24 um 12:00:
Wo steht, dass ihr die Qualität erreichen müsst? "Die Art", sonst nix. Aber mir war sofort klar, dass die Platzhirsche auf Angriff gehen, denn sie sind weder alt, noch gebrechlich,... 
Frauen und Männer reden wirklich sehr oft aneinander vorbei.

 Subordination meinte dazu am 27.09.24 um 12:27:
Mondscheinsonate, du möchtest in KeinVerlag große Literatur lesen, aber hier gibt es keine großen Literaten. Nicht einmal Bestseller-Autoren.

Ein großer Autor schreibt über jedes Thema so, daß man das Werk nicht weglegen kann.

Auch übers Altern oder einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall oder eine Knie-OP. Oder wie man in den Spiegel sieht, während man älter wird.

Normale Autoren oder Menschen von nebenan schreiben von angenehmen Erlebnissen, die unangenehmen machen sie mit sich aus.

 Citronella meinte dazu am 27.09.24 um 12:39:
Und dann stell dir vor, eine alte Autorin würde darüber schreiben, wie und warum sich ihre politischen Ansichten im Laufe ihres Lebens verändert hätten und warum sie heute vieles ganz anders und klarer sieht als vor fünfzig Jahren …

 Mondscheinsonate meinte dazu am 27.09.24 um 16:56:
Ja, aber Ansichten sollen und müssen sich ändern, das ist richtig so. Mir geht es eher um das - pathetische Verblühen.

 Subordination meinte dazu am 27.09.24 um 17:07:
Mondscheinsonate:

Mir geht es eher um das - pathetische Verblühen.
Das widerspricht der Aussage in deinem Text, Mondscheinsonate.

 Quoth meinte dazu am 27.09.24 um 17:31:
Und dann stell dir vor, eine alte Autorin würde darüber schreiben, wie und warum sich ihre politischen Ansichten im Laufe ihres Lebens verändert hätten und warum sie heute vieles ganz anders und klarer sieht als vor fünfzig Jahren …
                                                                     Citronella
Könnte ein lehrreiches Stück Zeitgeistprosa ergeben!

 Citronella meinte dazu am 27.09.24 um 18:14:
Ach Quoth, das wäre eigentlich ganz schnell abgehandelt. Sieht man von den Studienjahren als Ausnahmesituation ab, ging es mir wie Elon Musk:


 Quoth meinte dazu am 27.09.24 um 18:34:
Eine nicht sehr originelle Variante des angeblichen Churchillzitats: 

"Wer mit 20 Jahren nicht Sozialist ist, der hat kein Herz, wer es mit 40 Jahren noch ist, hat kein Hirn." 

 Citronella meinte dazu am 27.09.24 um 18:41:
Das trifft auf diese Zeichnung nur bedingt zu. Der wesentliche und auf Dauer katastrophale Aspekt ist doch, dass sich LINKS immer weiter verschoben hat und somit alle Anderen automatisch nach RECHTS eingeordnet werden. Ich dachte, das sei deutlich zu erkennen.

 Klemm meinte dazu am 27.09.24 um 18:50:
Da lobe ich mir Gerhart Baum, bei dem mit 92 Jahren Herz und Hirn noch immer im Einklang funktionieren!

 Subordination (26.09.24, 22:50)
Mondscheinsonate, gestern auf einem Kongreß und beschwipst (vermutlich guter Stimmung), heute deine Bitte, übers Älterwerden zu berichten. 

Ich hatte eher mit einem Text gerechnet, der zB heißt: "Vielleicht ein Bier zu viel, aber viel erlebt ..." 

Zum Thema: Falls du ein Bluthochdruck-Patient bist, geht es sehr schnell bergab. Ich war im Grunde mit 52 auf einmal ein alter Mann.

Falls du niedrigen Blutdruck hast, kannst du tatsächlich erst 

im mittleren Alter
sein.

Ansonsten verändert sich nicht wirklich viel: wer mit 30 kreativ ist, ist es auch mit 80 noch.

Wer mit 30 lieber auf der sicher Seite steht, wird als Rentner (wenn er dann endlich Zeit hat) kein Entdecker.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 27.09.24 um 06:02:

Wer mit 30 lieber auf der sicher Seite steht, wird als Rentner (wenn er dann endlich Zeit hat) kein Entdecker.


  
Bist da ganz sicher?

 Subordination meinte dazu am 27.09.24 um 08:17:
Grundsätzlich betrachtet: ja.

 Subordination meinte dazu am 27.09.24 um 12:35:
Mondscheinsonate, liest du deine Texte der letzten Jahren, kannst du erkennen, ob du ein Entdecker bist. 

Falls das zu persönlich ist, lies die Texte, die über Jahre geschrieben wurden, eines anderen.

 Klemm (27.09.24, 19:27)
Mich würde insbesondere Folgendes interessieren: wie sind die Älteren damals mit der Gedächtnisverschlechterung ihrer Eltern umgegangen und wie gehen sie heute selbst damit um?

 Mondscheinsonate meinte dazu am 27.09.24 um 20:15:
Sie ärgern sich. Papa sagt immer: "Jetzt bin ich alt!", dies böse.

 Subordination meinte dazu am 27.09.24 um 22:24:
Klemm, wer sagt, daß sich bei Älteren das Gedächtnis verschlechtert?

Es gibt nicht wenige, die sind bis zum Tod gesund, wachen aber einfach nicht mehr auf.

 Regina (27.09.24, 21:15)
Bei mir gibt es keinen Text auf Bestellung, nicht einmal gegen Vorauskasse. Nicht, weil ich dir einen Gefallen abschlagen will, sondern weil ich das nicht kann, Auftragswerke zu verfassen.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 27.09.24 um 21:15:
Verlangt auch niemand.

 Subordination meinte dazu am 27.09.24 um 22:22:
Regina, ich biete dir einen Millionär.

Kann aber nicht garantieren, ob er dich liebt.

Auch nicht, ob du ihn liebst.
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