Nonsens mit Frau Ernst. Ironie

Ansprache zum Thema Bewusstsein

von  EkkehartMittelberg

„Frau Ernst, gefällt Ihnen Ironie?“ - „Nicht, wenn ich vorgeführt werde.“ - „Warum? Sie können doch zurückschlagen?“- „ Ich könnte, aber ich kann nicht. Bevor mir eine gescheite Antwort eingefallen ist, hat man mir schon einen zweiten Stich versetzt.“ - „Was machen Sie dann, um nicht noch einen dritten Stich zu bekommen?“- „Ich schweige einfach. Dann ist das für den Iro langweilig. Ich gebe aber zu, es gibt so Machos, die hören gar nicht auf, wenn man sie lässt.- “Hmm. Was machen Sie dann? - „Wenn ich kann, gehe ich einfach weg. Aber einer hat mich mal im Internet auf dem Kieker gehabt. Ich war hilflos. Das war ganz schlimm. Als er merkte, dass ich die Polizei eingeschaltet habe, hat er aufgehört. Aber ich weiß, dass ich da Glück hatte, denn die Typen schrecken vor nichts zurück.“- „Wir sind vom Thema Ironie abgekommen. Wie finden Sie es denn, wenn sich einer selbst ironisiert?“ -  „Das finde ich klasse. Aber auch da gibt es wieder solche Feiglinge, die ihm seine eigene Ironie um die Ohren hauen. Also, ich kann auf Ironie verzichten.“



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Kommentare zu diesem Text


 Saira (28.11.24, 09:56)
Moin Ekki,
 
zunächst einmal zeigt dieser Austausch, wie Ironie in der Kommunikation sowohl als Schutzmechanismus als auch als potenzielle Waffe eingesetzt werden kann.
 
Interessant finde ich, dass Frau Ernst sich ihrer eigenen Schwäche bewusst wird, wenn sie mit Ironie konfrontiert wird. Sie hat Angst, sich bloßzustellen, und zieht es vor, zu schweigen und sich zurückzuziehen.
 
Liebe Grüße
Sigi

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 28.11.24 um 11:19:
Merci, Sigi, der weniger gebildete Teil der Bevölkerung verzichtet auf Ironie, weil er nicht gelernt hat, mit ihr umzugehen. Wahrscheinlich handelt es sich tatsächlich um Angst, sich bloßzustellen.

Liebe Grüße
Ekki

 AZU20 (28.11.24, 10:31)
Ich nicht, ehrlich gesagt. LG

 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 28.11.24 um 11:21:
Das ist klar, Armin, ich kann mir auch nicht vorstellen, dass dich Ironie in Bedrängnis brächte.

LG
Ekki
chuva (40)
(28.11.24, 10:45)
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 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 28.11.24 um 11:35:
Merci, chuva Die beiden kennen sich schon lange und Frau Ernst vertraut dem Interviewer, der herausfinden will, wie der Durchschnitt der Bevölkerung tickt. Er glaubt, dass Frau Ernst ihn verkörpert.
Die Korrelation von Ironie mit der schulischen Ausbildung ist interessant.  Ich habe sie auf der Grundschule nicht kennengelernt und wurde erst auf der Mittelstufe des Gymnasiums mit ihr konfrontiert.
chuva (40) äußerte darauf am 28.11.24 um 11:49:
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 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 28.11.24 um 12:20:
Ich vermute, dass ist auch der Grund, weshalb meine Grundschullehrer selten ironisch waren. Kann auch sein, dass sie es waren und dass ich es nicht verstanden habe. Ich war freilich älter als meine Mitschüler, weil ich zwei Klassen übersprungen habe.

 Teo (28.11.24, 20:15)
Hi Ekki,
Ironie scheint mir eine Vorstufe, bevor so richtig die Fetzen fliegen. Nicht jedermann hat die Antenne, um diesen zarten Spitzen richtig zu deuten.
Bei Kindern macht diese Taktik wenig Sinn. Sie verstehen
den Sinn nicht. Also zumindest die Schüler meiner Frau nicht. Es ist natürlich eine Frage der Reife und des Alters.
Frau Ernst gibt sich da klugerweise zurückhaltend.

Es grüßt
Teo

Kommentar geändert am 28.11.2024 um 20:16 Uhr

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 28.11.24 um 20:18:
Ja, Teo,
sie schätzt sich selbst richtig ein und weiß sich zu schützen.
LG
Ekki

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 28.11.24 um 20:18:
Ja, Teo,
sie schätzt sich selbst richtig ein und weiß sich zu schützen.
LG
Ekki

 harzgebirgler (30.11.24, 17:04)
Hallo Ekki,

"Die Ironie ist objektiv, nämlich auf den Andern berechnet; der Humor aber subjektiv, nämlich zunächst nur für das eigene Selbst da. Demgemäß finden die Meisterstücke der Ironie sich bei den Alten, die des Humors bei den Neueren." (Schopenhauer)

LG
Henning
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