Mutterseelenallein

Prosagedicht zum Thema Tragik

von  RainerMScholz

Sägespäne im Mund und Wodka in den Augen, die Stimme belegt vom Teer, Herzblut in den Stiefeln. Feuertaufe in den Tiefen eines dunklen Meeres. Eis, das sich in die Hirne frisst.

Ich schreibe ein Buch mit schwarzem Blei auf verpechten Seiten.

Jemand weit im Osten hält ein weißes Stück Papier in die Höhe und wird verhaftet.

Was macht einen amoralischen, opportunistischen Menschen zum Menschen?

Eine Frage der Umstände, was aus jedem von uns werden könnte? Oder des Preises, der in jedem Fall zu entrichten sein wird?

Gegen die Kälte stehe ich zwischen Tür und Angel.

Das Gute siegt immer, sonst wären wir ja nicht mehr hier, nicht wahr. Die Liebe ist ewig. Und alles andere ist nur Zwischenspiel. Und das ist die Hoffnung.

Nicht über die Toten steigen.

Im Bad hängt ein Stück Haut an der Wand.



© Rainer M. Scholz



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Kommentare zu diesem Text


 FrankReich (25.02.25, 18:47)
Momentan einer der besseren Texte hier, besonders der Satz


Jemand weit im Osten hält ein weißes Stück Papier in die Höhe und wird verhaftet.

sollte einigen selbstverliebten Schwachköpfen zu denken geben, aber die Hoffnung ist ebenso utopisch wie die auf Verbesserung der Lebensqualität und daher würde ich mich dann doch lieber mit der Option zufriedengeben, mutterseelenallein zu sein. 👋😉

 RainerMScholz meinte dazu am 02.03.25 um 16:32:
Erstaunlich doch aber, wie leicht sich die sogenannt Mächtigen provozieren lassen, und wie sehr sie sich fürchten.
Gruß + Dank,
R.
Brösel (43)
(25.02.25, 19:10)
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 RainerMScholz antwortete darauf am 02.03.25 um 16:33:
Und wir nerven noch, bis wir den Deckel schließen und der letzte Sang gesungen ist; vllt. auch noch darüber hinaus.
Gruß + Dank,
R.

Antwort geändert am 02.03.2025 um 16:35 Uhr
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