Alle 9.573 Textkommentarantworten von Graeculus

08.03.20 - Kommentarantwort zum eigenen Text  Ach du lieber Friede!: "Kein Problem mit "Geschwätzigkeit", wenn sie so von historischen Kenntnissen getragen ist. Heute habe ich leider nicht die Zeit, mit gleicher Münze zurückzuzahlen. Später. P.S.: Vielleicht gab es doch einen sozialistischen "Friedenskrieg". Am 28. Dezember 1978 marschierten die Truppen des vereinigten sozialistischen Vietnams ins benachbarte Kambodscha ein um die Schreckensherrschaft des dortigen Regimes zu beenden. Ironischerweise handelte es sich bei den "Roten Khmer" selbst um Sozialisten (zumindest behaupteten sie das). Im folgenden Guerillakrieg wurden die "Roten Khmer" unterstützt - u.a. vom sozialistischen China. Dies habe ich mit "Kambodscha 1979" gemeint: den Angriff des sozialistischen Staates Vietnam auf das (sozialistische) Kambodscha. !979 hatte ich in Erinnerung, evtl. muß ich das in 1978 ändern. 28. Dezember, naja. Aber wir verstehen uns."

08.03.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  Sich selbst abschaffen - deutsche Primärtugend triumphiert wieder einmal! Kollage zur Suizidfreigabe von  pentz: "was in Polen geschieht, sehe ich als daß die Legislative die Jurisdiktive beeinflußen möchte, nicht die Exekutive. Die Einsetzung und Absetzung der Richter, also ihre politische Kontrolle, obliegt in Polen der Exekutive (dem Justizminister), nicht der Legislative - die hat lediglich das entsprechende Gesetz beschlossen. Muß man tatsächlich im Jahre 2020 noch für die Vorzüge der Gewaltenteilung argumentieren und auf die Gefahr hinweisen, daß "alle Macht dem Volk!" in aller Regel bedeutet "alle Macht der Partei, die das Volk vertritt, und ihrem Führer!"? Du oder irgendeine Institution, Ihr dürft einem anderen Menschen jede erdenkliche Hilfe anbieten, die kalte Gleichgültigkeit unserer Gesellschaft abbauen oder die Palliativmedizin fördern. Ob er, der andere Mensch, diese Angebote annimmt oder einen anderen Weg wählt, das dürft Ihr ihm nicht vorschreiben. Und dafür, also für die Eindämmung Eurer Bevormundungstendenz, sorgt das BVerfG. Der Betreffende mag sich an Euch oder an die anderen Helfer wenden, in denen Du eine so große Gefahr siehst. Es gibt Menschen, die unter Eurem Mantel der allumfassenden Nächstenliebe und Fürsorge Erstickungsgefühle bekommen. Nächstenliebe ist nicht die Lösung aller existentiellen Probleme. Die Gruppe der Sterbehelfer habe ich nicht im Blick? Ich war es, der Dich korrigierend darauf hingewiesen hat, daß es nur um sie im aktuellen Urteil des BVerfG geht."

07.03.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  .. verdammt Asbach von  eiskimo: "Danke. Ich persönlich meine ja, daß (der 21 Jahre junge!) Bob Dylan das schöner ausgedrückt hat: You can have your beauty It's skin deep and it only lies. You can have your youth It'll rot before your eyes. (Long Time Gone)"

07.03.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  Ein Narrenwort für alle weisen Ohren! von  Bluebird: "Wenn ich sage, daß ich die Position des Narren grundsätzlich in Betracht ziehe (sogar für mich selbst als "Narr auf eigene Faust"), ihm jedoch keinen Blancoscheck für tiefere Weisheit ausstelle, habe ich mich doch dazu geäußert, oder? Doch wie entscheidet man in concreto, was der Fall ist: Andersen (die unbefangene Sicht des Kindes) oder Puschkin (die Unfähigkeit, sich von einem Vorurteil zu distanzieren)?"

07.03.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  Ein Narrenwort für alle weisen Ohren! von  Bluebird: "Man kann den Narren ja keinen Blancoscheck für tiefere Weisheit ausstellen: Du selber schreibst von "manchmal". Mir fallen zwei Beispiele aus der Literatur ein: - In dem Andersen-Märchen "Des Kaisers neue Kleider" ist es ein Kind, welches das entscheidende, erhellende Wort spricht. - In Puschkins Drama "Boris Godunow" begeht ein 'heiliger Narr' (wie sie in Rußland hoch angesehen waren) einen schwerwiegenden Fehler in der Beurteilung eines Menschen, weil er sein Vorurteil nicht geprüft hat. Antwort geändert am 07.03.2020 um 16:13 Uhr"

07.03.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  AFFEN-HILFE von  Heor: "Du hast Dich eindecken lassen von Manipulationen der bürgerlichen Medien und betest sogar Verleumdungen und Lügen nach. Ach. Welche? Da bitte ich doch um eine Erläuterung/Begründung. Das Geheime Zusatzabkommen, hat es das doch nicht gegeben? Die 20000 polnischen Offiziere (u.a. in Katyn), sind sie doch von den Nazis ermordet worden? Hat die UdSSR 1939 Finnland gar nicht angegriffen? Oder hat ein von einem sozialistischen Staat begangenes Verbrechen gegen den Frieden eine andere moralische Qualität als bei einem kapitalistischen Land? Ich betreibe hier keine Verteidigung des Kapitalismus, ich verwehre mich nur gegen die (geschichtsklitternde) Gleichsetzung von Sozialismus und Frieden. Der Sozialismus hat seine eigene Variante des Imperialismus entwickelt und seine eigenen Kriege begonnen. Darüber habe ich inzwischen eine eigene Glosse geschrieben, die ich hier vorstellen und Dir widmen werde, da ich durch Dich dazu inspiriert worden bin. Ich hoffe, Du bist einverstanden, daß ich dabei auf diese Diskussion hier verweise. Das bekannte 'ideologiekritische' Spiel, der Diskussion über Sachverhalte durch Diskussion über (vermutete) Motive der Diskutierenden auszuweichen, werde ich nicht mitspielen. Meinen guten Wünschen auch für Deine Gesundheit möchte ich einen guten Rat von Samuel Beckett hinzufügen: Ever failed? No matter. Try again. Fail again. Fail better. Vielleicht gibt es das ja eines Tages doch noch: den Sozialismus mit menschlichem Angesicht, dessen Anlauf 1968 von den Staaten des Warschauer Paktes in der CSSR niedergewalzt worden ist. Es war bitter, damals die gleichen verzweifelten Gesichter der Prager Bevölkerung zu sehen wie 1939 beim Einmarsch der Deutschen Wehrmacht. Bitter und lehrreich. Antwort geändert am 07.03.2020 um 14:51 Uhr"

07.03.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  AFFEN-HILFE von  Heor: "Ich lerne nicht nur von Marx (das tue ich, wenngleich ohne das kritische Denken dabei auszuschalten), sondern ich lerne auch vom Scheitern des sozialistischen Experiments, das nirgends zu einer friedlicheren Welt, sondern zu (a) weiteren Kriegen und (b) neuen Arten von Unterdrückung geführt hat. Allein die de-facto-Wiedereinführung von Sklaverei in der UdSSR im Namen des Sozialismus ist sowas von gruselig! Doch ich lerne auch, daß Du keine Neigung hast, auf Argumente gegen Deinen Standpunkt einzugehen, sondern eher die Tugend der Gebetsmühle pflegst."

06.03.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  AFFEN-HILFE von  Heor: "Wenn das so wäre, warum haben dann sozialistische Staaten Kriege begonnen? Ich habe ja oben genügend Beispiele genannt. Ich verstehe aber, daß es schwer ist, sich im fortgeschrittenen Alter einzugestehen, daß man sein Leben lang aufs falsche Pferd gesetzt hat. Sehr schwer. Man konnte das bei Margot Honecker gut beobachten. Da ist das Verdrängen unangenehmer Wahrheiten weitaus einfacher. So wie die UdSSR jahrzehntelang das Geheime Zusatzabkommen geleugnet hat und ebenso, daß das NKWD im Jahre 1940 20000 polnische Offiziere (Kriegsgefangene!) erschossen hat. Und daß der DDR die Menschen fortgelaufen sind. Es brauchte die Gorbatschow-Ära, um all das wenigstens zuzugeben."

06.03.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  AFFEN-HILFE von  Heor: "In Gunnar Heinsohns "Lexikon der Völkermorde" stehen unter den Verantwortlichen für die größten Massaker an ihrer eigenen Bevölkerung (in absoluten Zahlen) an erster und zweiter Stelle zwei Sozialisten: Mao Zedong und Stalin, während Hitler sich mit einem dritten Platz begnügen muß. Auch bei den relativen Zahlen (Anteil der Ermordeten an der Gesamtbevölkerung) findet sich ein Sozialist an erster Stelle: Pol Pot. Und den Zweiten Weltkrieg (sofern wir ihn nicht schon 1937 in China beginnen lassen, sondern den 1.9.1939 ansetzen), den haben Hitler und Stalin gemeinsam - nämlich im Geheimen Zusatzabkommen zu ihrem Nichtangriffspakt - beschlossen mit ihrer Aufteilung Osteuropas. Nichts anderes als eine Verabredung zum Krieg, Sozialisten im Bunde mit Faschisten, war dieses Abkommen!"

06.03.20 - Diskussionsbeitrag zum Text  AFFEN-HILFE von  Heor: "Das ist der wahre Schrecken: was aus allen Versuchen, eine bessere, eine gerechtere, eine friedlichere Welt zu schaffen (Sozialismus --> Kommunismus), geworden ist. Ein "mit Fehlern behafteter" Versuch? Eher doch: ein Alptraum. Die flächendeckende Wiedereinführung der Sklaverei, genannt GULag ... im Sozialismus. Die "Tschistka" als ein System, in dem niemand! sicher sein konnte, den nächsten Morgen noch in der 'Freiheit' zu verbringen, die von den Häftlingen als "Große Zone" im Unterschied zu ihrer "Kleinen Zone" im Lager bezeichnet wurde. Hättest Du das Jahr 1937 lieber im (faschistischen) Deutschen Reich oder in der (sozialistischen) UdSSR verbracht, wo 90 % der deutschen (kommunistischen) Emigranten 'weggesäubert' worden sind? Hättest Du das Jahr 1976 lieber in der Bundesrepublik Deutschland oder in Kambodscha, die Jahre 1960 bis 1970 lieber in Großbritannien oder in der Volksrepublik China verbracht? Offenbar hast Du gerne in der DDR gelebt. Leider hat sich dort der Sozialismus ökonomisch nicht bewährt. Und mich überzeugt auch kein System, das seine Bürger hinter Zäunen und Mauern einschließt, damit sie ihm nicht weglaufen. Jetzt bauen die kapitalistischen Staaten Zäune, damit die Menschen nicht zu ihnen flüchten. Das ist schonmal ein Unterschied, oder? Man kann es auch wie Stanislaw Lem sagen: "Der Unterschied zwischen Sozialismus und Kapitalismus ist der, daß man im Kapitalismus wenigstens sagen darf, wie beschissen es einem geht." Dafür bist Du ja ein sehr beharrlicher Beleg."

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