Alle 99 Texte von WinstonSmith

*Leben* / Salzige Sande / erschmeckt / im entreichten Ziel, jetzt / Ich schlucke die / Trockenheit, / dazu Adstringenz / Und ich erbreche / ein neues Leben / für mich /

*veraugt* / Äste veraugt -: / nur weinen, niemand / sieht den Bruch / jedes Knochens in einem / selbst / Gab es mehr / als jene Zeit uns gebar / Mitnichten! /

*peripher* / Peripherer Gedankenbruch / verkraftet mich / trotz Scherben im :- / Peripherieraum / Gedanken brechen / fast zeitlos im Kopf / periphere Nerven zerbrechen / ebenso / in meinem System / Unverständnis versiegelt / Wege für dich,...

*unverzeihlich* / ich atme Teer / und du federst dich / im Kessel gleich wohler / Unzweisamkeiten / erbrach ich deine Worte / im Grenzgebiet, wo Demarkationslinien / nun sträflich ungesagte Silben / ermorden / nichts ist mir genug / selbst du...

*Bisse* / Geh gradlinig du, ich stolpere / für mich -: / im Stillen / die Hunde beißen und bellen / Ich verwundete es nur / bedürftig; und am Ende / bestarb ich dich doch / dies, gerade dies wollte / ich nicht! / Und in der Nacht tötete /...

*Gehirntremor* / Unsere / oszillatorischen Gedanken / verweigern Gradlinigkeiten :- / du wächst bis zum Kleinsein / und ich / Ich verliere mich nur / im Gehirntremor / Zitternd /

*Lobesgesang auf die Zwerge* / ich danke Vala Aulë für die Macht / diese Kraft erschafft zu haben; / ob Dori, Barin oder Gimli / ihr Schein trug mehr als nur / das Mithril, das sie ergruben / einst in Moria war es geboren / und es diente der...

*mutwillig* / Verzückung erbrach sich / in himmelblauen Wolken :- / während Gewitter erfor, / und zerstoßen im Mörser ward / kein Weg gesichert, dennoch! / nur der Boden erhob sich / über mir / zum Schutz meiner selbst / ich verlor die...

*mondlos* / Mondlos, nicht sternlos / der Garten, erarmt / dennoch fehlt Mond / Diese Nacht :- und blickfest / dein du, das mich uminnernd zurück / ließ / ich warf Arme auf dich / Festhalten war entmöglicht, / so gab ich mein Schweigen / nur...

*ein Rinnsal oder ein Meer* / Umhutsam / mag ich deine Gedankengefühle / als ob ich mich nun verliebe / sagst du mir dennoch :- / ich wäre zu viel, / zu viel meiner Entmissung / und meiner Wünsche / Weißt du denn nicht, wie ich dürste? /...

*zusammen* / Dass du mich schlaflos erdrosselst / reicht mir / um mein Leben hinter Bergen / mit dir nun zu erführen / Gemeinsam am Bergsee / ist es mir mehr wert / als dich ungedankenlos / nur zu vermissen / lasse mich bitte :- / Erleben für...

*an Ingeborg Bachmann* / Kriege führe ich / gegen Worte und Silben :- zu oft / gewinne ich, wenn ich ein Riese bin / aber auch ein Zwerg, der ich manchmal bin, / mag gegen Größeres gewinnen / Silbenreich und flügellos war ich, doch nie so...

*vom Unvermögen* / Es ist eine Farce / denn ich bin so ungemütlich / nichts kann mir gerecht sein: / denke ich oft / Es ist meine Demut / die mich hinausschauen lässt, darüber / Hier übe ich Tag und Nacht / nur bei dir / vermag ich es nicht,...

*Wünsche* / Nun :- / erwachse und verbaue / ich: als Architekt / mein Laib als Brot. / Nichts, aber auch gar nichts / darfst du erlesen -: / Außer / meine Wünsche für dich / und / verspeise mich / bitte im Ganzen! /

*gemischte Gefühle* / Gedankenrinnsale :- / wäre ich du / ich wäre flüchtend / vor mir / Zu viele Gedankensplitter / und vergessene Rinnsale verfugt / im Mund :- / ich kaue nur bedächtig, / aber intensiv / Ich schlucke dein Ich / nicht...

*Vergangenheit* / Ich flog nur weit / und tief / fast hätte es mir das Genick gebrochen / Aber ohne Rinnsal / erreichte ich / das Nirgendwo, wo ich mich in Bäumen / als Riese niederließ / Fast fatal / ich vergaß meine :- / Vergangenheit /

*Geduld* / Ich spreche Bände / in dir -: / doch du, ignorierst mich / Es ist ein Verbrechen an mir / doch du, begreifst es nicht / zu Recht / Denn nur meine Vergangenheit / hat die rechtmäßige Gewalt / und Geduld :- / über mich /

*bittersüß II* / Dich nun zu verlieren / ist dir egal, / mir aber nicht / Gedankenwelten hätten verwoben / werden können / aber dich interessiert es nicht / Der Nachgeschmack / ist nun bitter, weniger süß: / es ist schamlos schade /

*flügellos* / Ist es ein Gedanke oder ein Wunsch? / Ich negiere nun alles / um frei zu sein. / Flügellos und ungehemmt / sprach und schrieb ich :- / und die Sonne strahlte. /

*Rotwurm* / Aus Sicht eines / Rotwurms bin ich ein Riese, wohl / doch gerne wäre ich / nur / dieser Rotwurm / der Tag und Nacht / unablässig gräbt / bis hin zum trüben Mond :- / Verstehst du das? / Doch dein Blick weicht meinen Worten /...

*vom Reisen* / Auf Reisen zu gehen / durch Worte / ist achtsam und müßig, manches Mal / Es tun sich / Welten oder auch Teiche auf / Und glaube nicht / ich wäre naiv / ein achtsamer Beobachter bin ich, / der schwimmt /

*Placebo* / Gerne würde ich dich / als Spiegelbild / mitnehmen / Wo Sonne und Winter und Frost / mich verwoben durchzieht / Wärst du nur ein Placebo / ich würde dich schlucken / Doch du, ja du, bist real / und die Nebenwirkung / darf ich mir...

*bittersüß* / Bitter / oder nur mild, oder süß / Noch :- kann ich es nicht sagen / aber es schmeckt / und meine Zunge, umschmeichelt / Dich bald zu erkosten / eben nicht nur deine Silben / erfreut mich / im Gedanken an dich /

*vom Teich* / Teichgeschichten sind ungemütlich / fast langweilig / doch leider müssen sie / auch leben / um Abschätzungen zu wagen: / nur so ist es möglich, / von Seerosenblatt zu Seerosenblatt / zu hüpfen / und wage dich nicht / bei mir /...

*Spiegel* / Spiegel / ich werfe meine verblendeten Worte / gegen dich / aber du zerspringst nicht / ich werfe dir meine Gefühle / entgegen / du ignorierst sie einfach / ich weine vor dir / und dir ist es egal / wie gerne wäre ich nur / wie du /

*ersilbern* / Nichts kann mir / den Tag mehr ersilbern / als jede Knospe / von dir / Jeder Sonnenstrahl von dir -gedacht- / ist wie der Mond :- / es schimmert und leuchtet stark / in meinem Kopf / Gerne wälze ich mich / im Sud unserer / Worte...

*erdig* / Mit erdigen Händen durchleuchtet / grabe ich tief in den Mond :- / denn er scheint heute nur schwach / Diese Nacht gibt mir Segen / aber keine Ruhe; / so grabe ich weiter: ins Unermessliche, / bis zum gestrigen Morgen / Hast du die...

Hermetische Lyrik, sie kann auch ein Spiegel sein. / Sie ist keineswegs zum unreflektierten Konsum oder zur Festigung eines bereits vorgefertigten Weltbildes erdacht worden, sondern lädt den Leser dazu ein, über sein eigenes Weltbild hinaus zu...

*Traum* / Ich / stürzte tief in dein Gesicht / diese Nacht / Das ich erträumte, ich / stürzte in dein / Auge / das ich erblindete, ich / stürzte in deinen / Mund / den ich erstummte und :- ich / stürzte / entlang deines Schädels / bis ins...

Lyrik. Oft ist sie ein Spiegel. Für einen Augenblick, einen Moment. Für ein Ich oder auch ein Wir oder für eine kleine oder große Welt. Sie kann ein Kaleidoskop sein, vielschichtig und bunt, lebendig. Und spiegelt manchmal auch sehr...

*Vergessen II* / Umklammert von Nachwehen presst / leuchtend Mond gegen / das Dunkeln / vergrünt Trauerweide / Mondschein / allein / War deinem Caro-Kann / erlegen / erbrach dagegen nicht / -lange, viel zu- / Erträumt durch / ermondete...

*Annäherung* / Verflüchtigende Silben blickreich wie / Fahlerze / sanft :- glänzend / unter Kupfer- und Silbermonden / Berühre ich schrittweise und kubisch / dein Ich mit Augen- / blicken / scheinst du mir / germanitgleich isomorph -: /...

*verriegeln* / Verriegelte ich Türen und Fenster / und Herzen vor dir / warst du ungesehen und / negiert - / Wäre es nur so profan: / denn jede Kerze / die ich entfachte sprühte / mir dein Münzgrab im Bunker / entgegen / Und nun töte ich...

*im Morgengrau II* / Im reifen Dornenfeld des Crustacea bricht leise der Morgen. Neben Stille im verlebten Kampf - riefen Glocken. Tod, tod, Tod, tod; und es hämmert, es pocht immer noch. Es pocht die Hand, die mich krampfvoll sucht, so oft...

*Perspektive* / Heute Morgen sahen wir in den Spiegel und was wir sahen, war uns allzu vertraut. Vergerbt allein die Augen im trüben Licht und noch vergerbter die weiße Haut um die Augen und um den Mund und um all das, was uns gelebt hatte und...

*vertan* / Dein Schweigen stummt mich auf die Spitze der Vergegenwärtigung und lässt mich brüchig sinken. Dort wo abbittend Abblick bestürzt hinauf steigt, wie Drachengelächter im limbusroten Wind, steche ich einzig nur ein ungesprochenes...

*bereits* / Als die Treidler / die Spur über / verebbte Welten zogen und hievten / Hofften und logen wir lange genug / bereits / gegen dein Das, gegen mein Dies im Seicht / denn dein Du war / bereits enthoffnet und mein Ich / zerbittert / Im...

*schluchtend* / Brückenzu schlagen -: zu sprengenwar fast üblich für michdoch jener Bruch mit direrschien mir bitter :-ich stürzte tief in die Schlucht der Zeit / hinein / der Kampf macht / mich nur taubauf Zungen, die ich vergaß /

*fleischlos* / Unweit / sprach das geschlossene Auge -: / der blaue Mund / ward taub und entlaubt / geworden / auch jeder neue Kuss / entgab mir keine and're Farbe / jeder Laubkuss / sah nur Winter :- / und im Blau / wurd' Kälte ein...

*weinen* / damals / weinte ich Blut / als die Steine / auf meinen Weg schlugen / erbittert aufschlugen :- / rotes Auge / frug nach Hilfe / geschrien habe ich / doch Du hattest / dich bereits verloren / und ließest mich blutend / am Wegrand...

*Leichenwäsche* / Du wuschst mich / und du kämmtest mich / sehr sorgsam, fast zärtlich / Doch du erschrakst / als mein Auge / aufschlug / Und ich nur noch / Leichenstarre / erblicken konnte / In deinen Händen / die mich nun :- / erwürgten /

*gnadenlos* / als ich dir / eine Waffe gab / pflegtest Du sie, mit Waffenöl / und hieltest sie sauber / und dann / erplötzlichte sich alles und du erzieltest / und enttrafst mich damit / verwaffnet / gabst du mir / den Gnadenschuss / bis ich...

*kalt* / wolkenreich :- / ich sah die Türme / und es kletterte die Angst / in jede Fuge an die Spitze / um zu springen / doch ich gab nicht nach / ich forderte / Einklang in deinem Mehrklang / und ich zerbrach / mit den Fugen und auf der Spitze...

*augenlos* / ohne Blick und ohne Augen / fraß ich dich / ich brach die Knochen / deines Schädels / und genüsslich aß ich / jede Zelle deines Seins / ich aß bis ich mich / von und nach dir erbrach / damit du nicht mehr / meinen trüben Blick...

*heilend* / das heilende Auge / versprach dir die Asche / ins graue Kammerwasser / bevor / es taub ward / und / nur noch hoffnungsvoll / die Wünsche ungesprochen / verlor / die mich gehen ließen / ins Vergangene /

*fort* / Asche trifft mein Auge / hinfort / gabst du mir so viel / Sepia im Bogen / deiner elliptischen Momente / bereits dazu / klopft es bedenklich in dich / in mich hinein / sekündlich hämmert und / pocht es wieder / im schweifenden...

*Silbenangriff* / Als ich meine Silben angriff / forderte es viele Tote / -: tote Worte / ein Spiegel meiner Unvernunft / warf die Blicke / zurück / wie Silben / dies war der Grund: / wie unabgründig / war ich /

*freigegeben* / Hast du das Leuchtfeuer geatmet / wie salziges Wasser am Meer? / Ich blickte in die Ferne / und sah dich so weit / entfernt / und du entrücktest mir / immer mehr / sodass dich mein Dank / nie erreichte / und / hellauf erstickten...

*dein Meer* / ich grub / und grub im Schwarz / ich rannte / und rannte zum Meer / das mir dein Salz in / die Augen peitschte / aber ich erreichte es nicht / ich fand nur leeren Fraß / in mir und meinem / Grab, / ganz schwarz /