Alle 94 Texte von fritz

Freier denn je unfrei wie nie Strahle nach außen trifft mich ein Pfeil. Stehende Flamme erlischt haltloses Feuer verliert sich ohne Rast, Beeren blass nur reifere Frucht erkennt sich Frei wie nie getragen wie immer Entlasse den Pfeil in...

I Neues Blatt wähnt sich zu wenden Treu der Tinte, noch führen die Finger kühl und fern aber diese Leere ist mein Habe sie selbst entfüllt An Abgrund wächst mein Aller leise leuchtend bestimmt Wächst, weil ich die Luft bin, die hier blüht...

Ängstlich verstellt Ist die hell-bunte Welt Ein Kapitel schien beendet Hass absorbiert Ganz egal, was passiert Ihr beschwört, dass es sich wendet. Jeder Mitte längst entrückt Dumpfe Worte gezückt Das Vertrauen auf Eis Wenn ihr nichts weiter...

»Wer bist Du? / « fragst Du. Ich drehe mich Dir zu, aber sage nichts. Dich scheint das nicht zu wundern und das wiederum überrascht mich. Ich hätte damit gerechnet, dass Du irritiert bist, aber es wirkt vielmehr so, als hättest Du genau das...

Auf den Dachboden gehen und nachsehen, ob alles noch am Platze ist Die gedämpfte Ruhe da oben und die wie still stehende Zeit, obwohl die Sonne ihren Weg findet, umso stärker durch das kleine Fenster. Es ist hier, als sei es schon immer so Als...

Tust Du mir einen Gefallen? Ja. Schließe die Augen. Sind geschlossen. Nun Deine Augen – schließt Du sie? Wir lassen sie geschlossen und sehen uns nicht mehr. Nur noch an. Deine Stimme wandert wie warmes Licht in meinen Kopf und setzt sich wie...

Der Winter, er macht das Laub so träge Im Eise gefriert dem Herbste sein Kleid Zu früh noch - rufen die Tiere des Waldes Doch hallt kein Echo, weit und breit. Die matte Decke im Lichte des Mondes Liegt still bequem, unwillig, zu gehen...

Muss Liebe schön sein denkt er sich Und weiß, wovon er spricht. Und doch zugleich weiß er es nicht Hat’s zugedeckt, vergessen. Trägt’s vor sich her und müsste um es wieder ganz zu wissen sie ganz in seine Arme nehmen und alle Hüllen...

sieh zu wie dass es regnet dem Regen dabei zu wie dass er ist wie er ist was er ist einfach vielfach

Ein Auto fährt vorbei Die Zigarette, schlecht gedreht brennt an der Seite herunter Alter Tabak, sonst raucht hier keiner. Die Zeit geht dahin wie der Wind und wach bleibt, zu entdecken und schläft, für wen schon morgen ist. Am Fenster träumt...

dass ich da war Zufall hätte ein andrer sein können dass ich da war wichtig dass jemand es ging um was andres und doch – wir waren auch ein Protest gegen die Einsamkeit es ging um Gewalt die nur von Mensch zu Mensch und doch – wir waren...

Ein Baum, der singt Ein Stern über den Dächern Stift am Fenster Über die Flächen gleitend die Blätter dass sie Raum werden zu schweben darin zu tanzen Ein Wald, der alle Wände sprengt Umgebendes in Lichter taucht Dass Poren sich öffnen...

Der Mensch muss um den See zu sehen am Ufer stehen. Wie gerne wäre er die Welle eine der vielen Und keine stört sich eine von vielen zu sein. Wie gerne wäre er nicht getrennt Um vieles lieber klebte er an sich nicht – Um wie vieles? Der...

Noch war das, was sich gebildet hatte, keine Schlange und so ließ er großzügig alle vor, dabei er, seine Grazie unterstreichend, eine einladend-ausladende Geste mit seinen ohnehin schon über alle Maßen langen Armen machte. So kam es wie es...

Den Schlaf muss ich noch kurz vertrösten Auf ein paar Worte bleibe ich wach Ruhe zu erhaschen Nach all dem Krach Diese kleine so vertraute Welt Wird Fremde mir doch schnell Und das tut Weh Was mir so nah Doch nicht zu sein. Schlafe mich zu mir...

I / Nachrichten aus Israel – Palästina / Nachrichten aus der Ukraine / Nachrichten aus Taiwan / Nachrichten aus. / Die Sprecherin sagt Worte / Der versucht, betroffen zu sein / schreibt sie dahin / Am Meer / mögen sie fortspülen die...

Selten bemerkt man wie Regen beginnt Und selten wie drüben ein Licht angeht Wie oft sieht man Blüten sich öffnen? Lang hängt der Tropfen, bevor er fällt. Und ich. Mich gibt’s nur ein Mal auf der Welt Wie lang hat’s mich nicht gegeben....

Ich bin im Tumult. Ich bin in diesen Raum gegangen, um mich zu bewegen. Meine Ohren vernehmen die Klänge, ich bin sofort einigermaßen zu Hause, auch, weil der Raum gefüllt ist mit angenehmen Farben und Menschen. Von ihnen kenne ich auf den...

Es hat gewittert. Inzwischen ist die Autobahn wieder zu hören. Die Wohnblocks gegenüber sind jetzt, da das erste Laub gefallen ist, immer deutlicher zu sehen. Die Schatten der Bäume kreuzen einander wie Scheinwerferstrahlen. Jetzt denkt man,...

Hallo. Was so viel heißen soll wie Herzlich Willkommen. Wozu? Was wird geschehen? Du erkennst mich nicht, oder? Hab ich mir fast gedacht, denn lang ist’s her. So lange, dass ich irgendwann aufgehört habe, die Jahre zu zählen. Bitte, hilf mir...

Trenne niemals Kopf und Herz, denn sie fühlen wie Du den Schmerz.

Kurz bevor die Bahn dort war wo sie Sprang die Krähe von den Gleisen, hüpfte mehr Fast so als wollte sie noch im Zugeständnis der Sterblichkeit deren tiefen Ernst überhüpfen (wie die Amsel auf dem Grabstein ihre Lieder singt im...

Ich habe mich in Betracht gezogen Schon stehe ich unter Verdacht der Schatten wirft, so dass ich nur sehe was er mich lässt. Aus Versehen entrücke ich zum Rand, zur Mitte zurück und bade im Licht die Augen geschlossen – was ich bin würde...

Nimm es nur an, das Glück Und nimm es ganz und gar Nirgends und nimmer Mehr fehl am Platze Bescheidenheit Zweifel, angebracht aus alten Gründen Hält weder noch trägt er irgendwohin. Dass es Dir widerfährt, das Glück Kannst Du ihm nicht zum...

I Häng Dein Herz nicht an einen Menschen Welch Wort ließe klarer sich verachten In keinem Sollen kommt mehr Kriechen zusammen Menschheit, die auf Wiederholung baut Und gelernt hat, die Innen- an der Außentemperatur zu richten, automatisch,...

Der Ernst ein Hut am Haken Die Liebe zwischen den Tellern Dein Lächeln am Morgen schon heut auf meinen Lippen.

Zunehmend wird es Thema in Gesprächen, öffentlich und privat, dass die sozialen Bande nicht mehr fest sind und stabil. Auch in die Beziehungen, die auf ein gewisses Vertrauen setzen können, schleicht sich meiner Wahrnehmung nach schneller als...

Sie streichelte seinen Rücken, weil sie ihn liebte. Und sie liebte ihn, weil er diesen wundersamen Rücken hatte. Das wäre, wenn ihr jemand diese unsinnige und doch zweifellos nachvollziehbare Frage gestellt hätte, ihre präziseste Antwort...

Nahender Herbst Wiederholung kündend Kurz gegönnt, ein Vergessen Ein Aufbruch, bis die Krähen kommen Alles Knospen an ihren Schnäbeln zerbricht Vogelsang weicht ihrem Krächzen, gefällig außer dem Rhythmus das Knacken der Äste, im...

Als Du fragst, was sei Sind die Tränen schon kalt Ich warte, bis Du schläfst, dann erst weine ich und leise denn leicht ist Dein Schlaf. Weil Du fragst, was sei Hebe ich leicht die Hand Und zeige durchs Fenster zum Mond Glaubst Du mir, dass ich...

Wenn es garstig wird um mich herum Grantig, kratzig wie ein Schal aus Stroh Wenn kühle Winde in zu kurze Hosenbeine kriechen Künstliches Licht künstlich flackert und künstlich surrt Wie eine immer wiederkehrende Fliege Wenn am Nebentisch...

Farben riechen nicht Dass das nicht schlimm ist glaubst Du mir nicht, kannst Du nicht glauben, denn es ist Dein erster Satz. Wenn Du Luft holst dann ist sie himmelblau, traurig bist Du in tiefem Rot Ob das am Rotwein liegt oder nicht: Farben...

Er starrte Löcher in der Luft. Und, ohne dass er es jemandem hätte verständlich machen können, genoss er es, weil erst die Löcher etwas Dahinterliegendes freigaben. Der ihm gegenüber saß, wobei nicht ganz klar war, ob er zum selben Tisch...

Manchmal Und immer zu oft Legt die Liebe einen weiten Weg zurück Zwischen den Menschen, den Nächsten sogar. Als müsste sie sich dem Hirngewirr entwinden, sich vortasten von Lichtblick zu Lichtblick, und wie nur schreckt sie nicht zurück, im...

Der Einnormwahn ist ein großes Tier Er trägt ein Horn und viel Gezier Mit dem Horn stößt er die andren fort Das Gezier lockt die Suchenden an seinen Ort Es senkt den Kopf, da steigen hinauf Die begeisterten Massen, aufs Horn, zu Hauf Nun aber...

Welten zwischen Welten Brücken über Gräben Regen über Bögen Und dem zum Trotz Menschen die sich mögen.

Wenn es abfällt, das Glück Weil man einen Tag länger noch von ihm wie benommen geplatzt leichten Sinns vor ein Auto gerannt. Verrutscht wie eine Maske, das Glück die mich schöner macht als ich bin Erhellt, dass ich nur noch blenden kann Fast...

Ich möchte nicht am Leben sein Nicht wie ein Zusatz an ihm kleben Will mich in seine Tiefen stürzen Seine Weiten in mir breiten. Von allen guten Geistern verlassen Schneid ich mir ins eigene Fleisch Nicht von schlechten Eltern Hüte ich den...

Links auf Asphalt / die Springbrunnen / vielstimmig rauschend / Rechts der Asphalt / die Straße / mehrspurig rauschend / Mittig die Wiese / der Zweibeiner / planlos rauchend / Daneben der Vierbeiner / schnüffelt gekonnt / Davor im...

Alles stürzt ein auf mich! Was stürzt ein? Bücher, Bibliotheken, Orte, Möglichkeiten Menschen, Gedanken, Themen, Interessen Und schließlich Ichs Was stört es dich? Wie fragst du das? Lass dich doch treiben Du kannst...

Ein Frühlingswink legt in Ruh' mein Gemüt vielleicht der letzte, bevor es schneit. Es ist jene Ruhe, die Zeit nicht zu fühlen sie geht vor sich hin, ich treibe gelassen in inneren Welten und von ihr befreit.

Die Haut, sie eitert, die Wunde ist rein / Der Quell versandet, am Grabe Du lachst / Der Teufel in Leinen, der Heiland gehörnt / Verzehrt den brennenden Fisch allein / Silberne Gabeln schaufeln die Asche / Über randlosen Lippen die Worte...

I / Gespräche, summend neben mir / Vor mir Schritte, joggend / Fernab ein Rauschen vom Wehr / Vor mir das Allrot der Sonne / Durch die geschlossenen Augen. / Im Kopf noch die Spuren / Der Worte aus dem Radio / Füße wippen im Takt noch ...

In der Zeltmuschel / deren Blau versucht / dem Meer zu schmeicheln / Windspurend Schatten, wellengeahmt / nur, ohne Nur / Plastik ist die Schöpfung auch / Sandkornmuster kitzeln das Chaos / das überall ist / doch nirgends zu bleiben /...

Wir wissen Was wir wollen Besser als es scheint Wir hätten Wenn wir dürften Öfter noch geweint Wir könnten Uns verschenken Schöner, frei von Lohn Wir sollten Uns bewundern Ohne jeden Thron

Wir haben uns nur halb umarmt Ich legte meine Hand auf Dein Schulterblatt (vielleicht gehören sie heimlich zusammen…) So, dass der Wille zur Verbindung zum Ausdruck kommt ohne Druck zu sein. Ich hatte dafür nur eine Hand Wir haben uns nur...

Ich kann nicht mehr tun als ich tat sagtest Du. Darin noch tatst Du Dir Leid.

Heut noch, sprichst du leise, bleibe ich bei dir Schon morgen bläst ein Wind mich fort von hier Frage nicht Warum, es bricht das Herze dir Schlaf ruhig, es tut mir Leid, ich denk an dich. Heut noch seh ich nach, ob du geschrieben hast Schon...

Wenn Du Dir schon mal gleichst, gib Acht und vergleich Dich nicht gleich wieder.

Da wellt es, wie es immer wellt und Muscheln kuscheln sich dicht aneinander Wandrer stolzieren gemächlich den Strand gleichmäßig mit wehenden Haaren entlang. Dort knallt es und Kinder freuen sich daran die Mutter betrachtet, wie...