Prosagedichte

Und ich will, dass es weh tut. Weil dann wenigstens noch etwas- Etwas von dir in mir Bleibt, Wenn du gehst. Du gehst wieder weg. Du gehst wieder weg von mir. Von uns. Wo bist du, Wenn du mich ansiehst, Wenn du neben mir schläfst, Wenn du mit mir...

Alles was bleibt, ist Liebe, Sehnsucht Und die Erinnerung an die winzige Lücke im Bett, Die uns immer zu groß schien. So weit weg von der Stadt, In der du lebst.

Du hast mir alle deine Gedichte weg genommen, als du gegangen bist. Jedes einzelne Wort. Hier liegen nur noch lose Fetzen Papier. Ich nehme den Kehrwisch, fege alles hinein und lasse es in der Ecke liegen- Zum Wegwerfen fehlt mir die Wut. Ich bin...

Mein Blick ist Stacheldraht Wirklich stark fühl ich mich nie Nach außen hin so hart Angst führt die Regie Doch du hast gesagt Ich wär'*weiter als du Mein Veto nicht gewagt Mund und Augen zu Genickt Hab' mich nach vorne gebeugt Hätt...

Im Spiegel- Mein Gesicht: Die eine Seite makellos, Strahlende Augen, Ein Lächeln. Die andere Seite vernarbt, Bittere Mundwinkel Voll Schmerz. Ich sehe hinter mich. Du fehlst. Meine Hände greifen ins Leere. Im Spiegel- Meine Faust: Die Scheibe...

In der sengenden Hitze wirken die Strohballen wie fremdartige Steppentiere, die halbverdurstet auf Regen warten. Hinter mir auf einem Baum - dessen vertrocknete Blätter nur noch durch schiere Verzweiflung an den Zweigen haften bleiben - erhebt...

Ein junger Mann beendet ein Luftgitarren-Solo, indem er durch das geschlossene Fenster seiner Penthouse-Wohnung springt und vierzehn Stockwerke tiefer in einen Pool aus flüssigem Gold eintaucht und vierzig Jahre später auf einer 8848 m hohen...

Lass uns nicht EINFACH sein. Lass uns einfach SEIN.

Voller Leidenschaft sich die Seele aus dem Leib tanzend. Ein Lied im Ohr und auf den Lippen, den ganzen Schmerz rausbrüllend. So zerbrechlich und doch so stark, voller Anmut jede Geste. Unterdrückung , Armut in diesem an Schönheit so reich...

Dein Bild auf hartem Grund in Teile zerbrochen Glas in Facetten durchleuchtet

Auf forderung zum tanze Die blüte schwillt aus einer ranke die gättrig in die weite ragt – dem wind zur braut Der noch nicht bläst um die Sabinerin zu rauben – ein schmetterling schwingt sich Zum tänzchen auf: die blüte folgt ihm...

Ganz Bock habe ich im Laufe der Jahre so manchen Groschen vom Munde abgespart. Drei mal umgedreht. Das Bild, den Spruch, hat bestimmt ein Steinbock kreiert. Ähnlich dem steten Tropfen, der den Stein höhlt. Die Zeit, die Zeit höhlt alles Feste...

In den Katakomben des Instituts versteckten sie Hans-Heiner der mit den Kiemen und sein Mund war ein Fischmaul immer mit nach unten gezogenen Winkeln mit fischiger Pupille glotzte er mich an wie erstaunt aus einem Oversized-Aquarium verriet er...

Ich möchte betäubt sein. Ich möchte fünf Gramm Gras kiffen, bis ich umfalle und nicht mehr denken muss. Ich möchte saufen, bis ich nichts mehr mitkriege, das in mir Gefühle wecken könnte. Ich möchte, dass du die Fresse hältst. Du machst...

Auf unsicherem Kurs Unser Kulturdampfer ist ein Seelenverkäufer. Ich bin an Bord geboren und begib mich mit ihm auf eine abenteuerliche Fahrt; wir versuchen alles, uns die Reise angenehm zu gestalten, ein Leben lang, bis ich übergesetzt werde...

Zigarettenrauch dampft gekringelt aus der Nase Hinter den Ohren ein gespitzter Stift Gedankenblase tänzelt im Zimmer Zeilen in die alte Holzbank geritzt Die Wand schwitzt vor sich hin Schweißrand auf der gekräuselten Stirn Der Dimmer im Haus...

Bei diesem Text handelt es sich um einen P-18-Text, daher ist an dieser Stelle keine Vorschau auf den Inhalt möglich. Die gibt es nur für angemeldete und nachweislich volljährige Nutzer. Das ist bedauerlich, aber nicht zu ändern.

Vergleiche deine Erfahrungen niemals im Juli. Stell deine Gedanken einander vor. Treibe Samen in die Erde und gieße sie. Halt dich von Augen fern, wenn kein Regen fällt. Gib eine Prise Kaffee ins Duschwasser. Leg dich in den Vogelschatten....

In der Abenddämmerung gingen die beiden spazieren. Hand in Hand und jeder allein. Sie blieben stehen und sahen sich an. Ihr Blick war Sprache. Sie gingen weiter. Zusammen.

Unsere Seelen spiegeln sich, Werden groß und stark dabei. Du und ich wird Eins, So nah aneinander. Nur wir zwei und doch So viele Schatten Zwischen schwarz und weiß. Nichts davon ist fremd. Und Dunkelheit ist Licht. Ich habe keine Angst mehr...

Ich bin nicht wirklich hier, doch trotzdem schenkt mir die Sonne einen Schatten. Eine Ente schaut mir direkt in die Augen - weiß sie es?? ~ Mir entfleucht ein erschrockener Ton und versucht zu fliehen. Ich zertrete ihn auf dem Gehweg, bevor er...

Ich schreite total lässig durch die Gänge, schaue mal nach rechts und links. Suche etwas stabiles mit Überlänge. Von weitem blitzt ein Schild, Sanitäranlagen, genau mein Ding. Die Klimaanlage verweht mein Haar ganz wild. Im Hintergrund...

Am Tage verschweige ich Leugne heftig das Fliegen Dulde stumm das Fenster War einmal ein weißer Vogel Mit weiten Schwingen Lag mir alles zu Füßen Gab es keinen Ort Für das Seelentier Nur verstreute Träume In der Nacht nun Steht die...

Er blättert so sanft mit zitternden Händen, in Zeitungen mit hübschen Bildern. So gerne würde er in der Stadt wildern. Kontakte pflegen, auf den Markt und seinen Ständen. Sein Kopf vibriert, sein Körper glüht, wenn Beate ihn besuchen kommt...

Vorbeigeschrammt am Nordpolarsternenhimmel Und mir die Knie aufgeschlagen an der zwiegespaltenen Menschen Liebe.

Ich will nicht sterben, ohne gelebt zu haben, Ich will deinen Kuss Auf den Lippen tragen. Ich muss noch einmal: "Ich liebe dich," sagen. Ich will nicht sterben ohne geliebt zu haben.

Nicht nur schnacken Erzähl mir was, was noch keiner weiß. Verschon mich mit deinem Small-Talk-Scheiß / Schweige mit mir, träum dich mit mir fort. Wenn du leiser sprichst, nehm ich dich beim Wort.

Auf der furzenden Kuh der Apokalypse ritt ich durch endlose Feinstaubwüsten. Vorbei an schmutzigen Pfützen, die man mit Stacheldraht und Selbstschussanlagen gesichert hatte. Auf der Suche nach Antworten. Ich sah verlassene Villen mit verdorrten...

Ich saß am See die Augen zu döste wie ein trockener Lufthauch eine Straßenbahn ratterte ich dachte sie mir einfach weg so blau war der See der Himmel auch die Sonne feixte & heizte ihn mir ein er war so besonders und schön war er auch ein...

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Immer wieder haben Dichter dich besungen, Liebe, doch ermessen werden sie dich nie, unergründlich und unerschöpflich sind deine Kraft und Tiefe. Du kannst Verliebte in den Himmel heben oder in die Hölle stürzen. Nichts macht sie glücklicher...

Mit dem Ozeandampfer aus Zigarettenschachteln fuhr ich stolz auf dem gewellten Meer von der Zimmertür bis nach Amerika. Rote Felsen aus Sesseln staken im Atlantik am Horizont der Balkon, Wind wehte Vorhänge über ‘n Mast, Mutter schrie wie...

Über unseren Köpfen ein Inferno Die Stadt ist eine Schlucht Die Straße ein Kriegszug Ob die Toten unter uns sind Ob die Lebenden über uns herfallen Die Luft ist feucht in den engen Gassen Den Engeln gehört drüben der Laden Das Cafe dort hat...

Unehrenhaft, mein Ausschluss aus der Monokultur; die Ratten kommen Nachts hervor; ich höre ihre Flöhe mir was husten; am Times Square das weltbewegende Schönwetterleuchten der Reklame, lässt mir ein Licht aufgehen: ich bin geschrumpft zum...

Ich ziehe meine Metallfresse aus, Lege jedes Piercing langsam ab, Langsam, doch ohne Zögern, Und zeige dir mein wahres Gesicht. Die Angst stach mir so oft Stumpfe Nadeln in meine Haut, Doch deine Berührung geht tiefer. Jetzt, gerade jetzt, Bin...

Jetzt ist es soweit Knallst die Tür Das erste Mal seid Jahren des Zusammenseins Schuld ist der Wein Der Alkohol Hat die Geduld verloren Haben nüchtern im Wohle Des Anderen gehandelt Uns die Ewigkeit geschworen Die sich mit jedem Glas In...

Mein Ur-ur-Großvater ist ein störrischer Mann; er schreibt mir das Wort LEBEN auf die Rückseite seines Pflegeplanes, zeichnet Kreise umzu mit Clusterverbindungen zu Tier- und Pflanzennamen; auch seine längst verstorbenen Wellensittiche trägt...

Hab die Milch wieder mal tagelang offen stehenlassen... Also frage ich sie: "Kann man dich noch trinken?" Ich halte mein Ohr an die Verpackung und höre sie fiepen: "Na klar! Ich bin immer noch tippitoppi!" Doch während ich...

Es schmerzt, dich zu berühren. Du riechst nach Unbekannt. Ich kann es spüren. Zauberland ist abgebrannt. Deine Hände = Denunzianten.... Verraten dich. Meine hingegen verbrennen sich. -Eisschmerz- An dir. Ich küss dich stumm ein letztes Mal....

Fast eine Familiengeschichte der Tisch überflutet von Helle ein aufgeklapptes Heft geduldige Stühle, die weiße Lampe überwölkt von Gardinen wie eine zarte Lichtschrift verwischt die Leere der Tasse – teilt ein Foto ausdauernd mit. Die...

Deine Wimpern zittern kaum merklich, doch ich erkenne dich. Dein zartflattriger Blick aus sonst steinharten Augen brennt sich ein in mein Genick... Nur ein Wimpernschlag. Mit einem Wimpernschlag verbrennst du mich.

Manchmal Möchte ich deinen Bauch aufschneiden In dich hinein kriechen Und neben deinen Gedärmen wohnen Wahrscheinlich wäre es dort angenehm warm Und auf jeden Fall eine blutige Angelegenheit Aber vielleicht wäre es Zu viel Nähe

Blut und Gedärm und Scherben und Schreie... Eine Menschentraube hat sich um das Opfer gebildet, das noch im Auto eingeklemmt ist. Fotos werden geschossen. Ein Mann drängt sich nach vorne und schubst Fotografierende zur Seite. "Was macht...

Ich musste mal wieder in dieses hässliche, graue Gebäude, wo Künstler (und Leute die gerne Künstler wären) ihre Rechnungen begleichen: "Wie wollen Sie zahlen?", fragte die kleine, dicke Frau am Schalter. "Akzeptieren Sie auch...

Das Gefüge der Nacht löst sich auf. Einzelne Fäden bilden ein unvollendetes Morgen. Das Gefüge der Nacht löst sich auf. Schäumend. Ein Geysir. Blasen. Flächig brennendes Wasser, leblos. Das Gefüge der Nacht löst sich auf Ein Teppich aus...

Ein Straßenfest, kirschrot der Juniabend mit Pailletten gepflastert die Allee Brombeerblut unter hitziger Haut ein dicker Mann rennt durch das Lied läuft er falsch herum wirft er die Musik um. Sein Kopf eine polierte Melone in jedem Auge ein...

Sitze am Strand eines romantischen Sees und habe die Arme um meine Knie geschlungen. Mein Blick verfolgt aufmerksam am Himmel die vorbeiziehenden Wolkenbilder, als warteten sie auf eine Botschaft von mir. Die dich finden und behutsam aus dem...

Die Einbildung bildet sich aus. Klaus, von nebenan wird weg applaudiert. Gedanken zensiert, bloß keine Schilderungen. Das Leben ist viel zu echt. Im Namen dessen, Nächte durchzecht. Bleibt nicht viel übrig, vom Klasse sein. Auf der Terrasse...

I. Am Stadtteich füttern lachende Schatten die Enten mit Aufputschmittel und Testosteron. Mit Popcorn auf der Parkbank sitzend, warten sie darauf, dass das Blutbad beginnt. II. Von seinem Aussichtstürmchen aus, bemerkt der Bademeister, dass das...

die dschungelstadt ist voll menschen leer gewalt regiert angst schleicht umher wahnsinnig wird der mensch sieht keinen ausweg mehr.