Adagio

Alltagsgedicht zum Thema Abendstimmung

von  Isaban


*



Endlich senkt sich Abendruh:
Nur im Radio klingen Geigen,
wenn sich spät die Stunden neigen,
nach des Tages wildem Reigen
und auch ich darf endlich schweigen,
schlüpf ins Bett und deck mich zu.

Nachts gehör ich mir allein,
den Gedanken und dem Zagen,
allen ungestellten Fragen,
blättere in alten Tagen,
hör die Uhren lauter schlagen,
lausche tief in mich hinein.

Silbern horcht der Mondenschein
heimlich an der Fensterscheibe
und ich sinne, ob ich bleibe,
oder jenen Brief noch schreibe,
während ich die Augen reibe
Und – wie immer - schlaf ich ein.

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Kommentare zu diesem Text

janna (60)
(04.11.07)
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 Isaban meinte dazu am 05.11.07:
Zur Ruhe kommen, ja, liebe Janna.
Ich freue mich sehr, dass du meine Verse auch so empfindest.
Das Reimschema und die Adagio-Satzmelodie tragen dazu bei.
Hab vielen herzlichen Dank für deine Rückmeldung.

Liebe Grüße,
Sabine

 JohndeGraph (04.11.07)
Aus irgend einem Grund habe ich an "Nimmermehr" gedacht als ich den Text eben las. Den Raben aus Edgar Allen Poes bekanntem Gedicht ... Doch kurz und gut, das Gedicht transportiert hier eine tolle Stimmung in dichter schlüssiger Atmosphäre für mich. Nachvollziehbar menschlich kommt es daher und in wahrhaft runder Form. Ich würde sagen, das ist mit viel Gefühl geschrieben und eine Empfehlung mehr als wert. Liebe Grüße J.d.G.

 Isaban antwortete darauf am 05.11.07:
Nimmermehr? Ja, ich glaube, ich weiß, was du meinst, Matthias.
Hab vielen lieben Dank für deine lobende Rückmeldung.
Beste Grüße,
Sabine
artemidor (58)
(04.11.07)
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 Isaban schrieb daraufhin am 05.11.07:
Die Uhren schlagen lauter und geben den Puls der Nacht an und im Kopf rollen sich die Gedanken mit dem ruhiger werdenden Atem langsam und dreimal um sich selbst drehend zum Einschlafen zusammen, bis der letzte, noch halb in der Luft, unvollendet ins Dunkle sinkt. Ja, Arti. Danke.

Liebe Grüße,
Sabine
Herzwärmegefühl (53)
(04.11.07)
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 Isaban äußerte darauf am 05.11.07:
Ja, das Tempo, in dem die innere Uhr tickt, wenn man endlich zur Ruhe kommt und nach und nach die Anspannungen des Tages, vielleicht auch des Lebens, loslassen kann.
Vielleicht ist das meine Art, mit dem Leben umzugehen, liebe Moni.
So genau wie möglich hinzusehen, hinzufühlen, in Angriff zu nehmen, was in Angriff zu nehmen ist, wenn es unabwendbar ist loszulassen, was man nicht haben kann und ansonsten mit einem Blinzeln eben mit den Karten spielen, die einem vom Geber ausgeteilt wurden.
Hab vielen Dank, für deine Rückmeldung.
Herzliche Grüße,
Sabine

 franky (04.11.07)
Das ist in einer Synphonie meist der zweite, langsame Satz, wo ich stets mühe habe nicht einzuschlafen. Du liebe Sabine hast den Titel sehr bewußt gewählt.
Ein zauberhaftes Wiegenlied am späten Morgen.
Liebe Grüsse (Rondo) zum Aufwachen
von
Franky:-)

 Isaban ergänzte dazu am 05.11.07:
Das sollten sie, meine Zeilen, lieber Franky, ein wenig wiegen, ein wenig das überhöhte Tempo des hektischen Tages austropfen lassen.
Danke, für deinen Kommentar und viele Grüße,
Sabine
Lebenslust (63)
(04.11.07)
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 Isaban meinte dazu am 05.11.07:
Das ist schön, liebe Birgid.
Es freut mich, dass es so gut rüberkommt.
Hab vielen lieben Dank für deine lobenden Worte.
Herzliche Grüße,
Sabine
rock-n-roller (58)
(04.11.07)
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 Isaban meinte dazu am 05.11.07:
Ich habe (ja,ja, ich weiß, wie immer) ein wenig mit den Reimformen experimentiert, lieber Stefan, bis ich die gefunden hatte, die am besten zu der Melodie passte, die ich im Kopf hatte.
Mit jeweils vier aufzählenden Versen die sich nur eines Reimes bedienen pro Strophe und dem umarmenden, hier inhaltlich richtungsweisenden Klammerreimen entsteht eine Satzmelodie, in deren Klang man sich wiegen kann, wie diese Haufenreime in der Umarmung ihres Klammerreimrahmens.
Ich freue mich, wenn meine Experimente mit Form und Stilmitteln das zeigen, was ich beabsichtigt hatte. Vielen Dank für deine Rückmeldung.
Ich grüße herzlichst nach Berlin,

Sabine

 AZU20 (04.11.07)
Schön geschrieben, passend zur ruhigen Gangart des Adagio. Den Brief musst du verschieben. LG

 Isaban meinte dazu am 05.11.07:
Manche Briefe schreiben sich nur in Gedanken, lieber Armin.
Manchmal aber aber schreibt auch das Leben schon mal vor, das die seltsame Angewohnheit hat, meist genau dann zu passieren, wenn man am wenigsten damit rechnet.
Ich freue mich, dass du mit mir, zumindest für den Moment des Lesens, in das Adagio schlüpfen mochtest. Herzlichen Dank für deine Rückmeldung.

Liebe Grüße,
Sabine

 Bohemien (04.11.07)
wirkt sehr beruhigend..gefällt mir sehr..liebe grüße bo

 Isaban meinte dazu am 05.11.07:
Ja, das sollte es, lieber Bo. Danke.
Ein kleiner Ausflug in die Klassik, ab und an genau das, was man braucht, um die angespannten Sinne wieder zurück zu schrauben und Entspannung zu atmen.
Herzliche Grüße,
Sabine

 erdbeermund (05.11.07)
Obwohl der Titel gut zum Inhalt passt, finde ich es etwas schade, dass du ausgerechnet diesen verwendet hast. Es ist, für meinen Geschmack, etwas zu offensichtlich, zu seicht, vorhersehbar.


Nichtsdestotrotz - gern gelesen.

LG, Lara

 Isaban meinte dazu am 05.11.07:
Tja, diese Erwartungshaltungen.

Es ist ein Klanggedicht, liebe Lara, der Titel deutet es an.
Der Text wurde absichtlich, unter anderem auch durch das wiegende Reimschema, in eine sanfte Adagio-Melodie gewebt.
Das Gedicht möchte genau das, was er aussagt. Das Leben, den Atem verlangsamen, den Augenblick zur Ruhe kommen lassen, eine ganz eigene, besänftigende, ruhige Gangart anschlagen, die Anspannung, zumindest für dieses Time out ganz sachte lösen.

Liebe Grüße,
Sabine

 erdbeermund meinte dazu am 07.11.07:
Liebe Sabine,

danke für deine neuerliche Erklärung, welche aber nicht nötig gewesen wäre. Ich unterziehe mich seit 10 jahren einer musikalischen Erziehung an Instrumenten und bin sehr gut mit dem Begriff "Adagio" und seiner Bedeutung vertraut.
Gerade deswegen missfällt mir der Titel etwas, obwohl er, wie du zu recht sagst, sehr gut zum Gedicht passt.
Das eine muss das andere ja nicht ausschließen, nicht wahr?

LG, Lara
Symphonie (73)
(05.11.07)
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 Isaban meinte dazu am 05.11.07:
Vielen Dank, liebe Ela. So ab und an genieße ich einen Ausflug in die Klassik sehr. Ich freue mich, dass dir dieser gefällt.
Herzliche Grüße,
Sabine
Nehemoth (25)
(06.11.07)
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 Isaban meinte dazu am 06.11.07:
Ich glaube, ich sollte mal an meinem Image arbeiten.
Beste Grüße,
Sabine
orsoy (56)
(06.11.07)
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mmazzurro (56)
(08.11.07)
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 Isaban meinte dazu am 08.11.07:
Was muss, das muss, ne? Geht es dir jetzt besser, mein Lieber?

Beste Grüße,
Sabine
Dolphilia (48) meinte dazu am 08.11.07:
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mmazzurro (56) meinte dazu am 08.11.07:
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mmazzurro (56) meinte dazu am 08.11.07:
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janna (60) meinte dazu am 08.11.07:
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kyl (57) meinte dazu am 08.11.07:
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wupperzeit (58) meinte dazu am 08.11.07:
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 Isaban meinte dazu am 09.11.07:
Ich danke euch, ihr Lieben.
Herzlichst.
Viele Grüße,
Sabine
mmazzurro (56) meinte dazu am 10.11.07:
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 Isaban meinte dazu am 11.11.07:
Werner, die Antwort, die für dich galt steht ein klein wenig weiter oben.
mmazzurro (56) meinte dazu am 11.11.07:
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kyl (57) meinte dazu am 11.11.07:
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 Isaban meinte dazu am 11.11.07:
Werner,
dein Statement ist wieder einmal sehr engagiert und pathetisch, hat allerdings wenig mit meinem Text oder meiner Antwort zu deinem Geschmacksurteil weiter oben zu tun, oder? In der Schule hätte unter so einem Aufsatz gestanden: Nett ausformuliert, aber leider Thema verfehlt.

Es ist hier bei KV übrigens üblich, dass auch andere User ihre Meinung zu einem Kommentar äußern dürfen, einer Gepflogenheit, der du ja andernorts auch sehr gern frönst, nicht wahr? Warum sollte das hier anders sein? Genau dafür gibt es nämlich die Möglichkeit, unter einem Kommentar das hier anzuklicken:

...und Deine Meinung zu diesem Kommentar?

Und das gilt nicht nur für die Leute, die meinungsmäßig mit dir konform gehen.
Mich wundert also, dass dich die Meinungsäußerungen hier wundern.

Na, dann solltest Du Deine Anrede unter meinem Kommentar zu Deinem Text besser kennzeichnen, um solchen für alle Beteiligten peinlichen Missverständnissen vorzubeugen.

Nun, ich muss gestehen, da ich dir direkt unter deinem Kommentar schon geantwortet hatte, bin ich davon ausgegangen, dass es nicht schwer fallen dürfte zu erkennen, dass mein schriftlicher Dank für die Meinungsäußerungen der nachfolgenden Kommentare als eben solcher zu betrachten ist, zumal weder du das Wort noch einmal an mich, geschweige denn ich an dich gerichtet hatte. Aber verzeih, ich weiß schon, was du meinst; unser Bulldoggrüde kommt auch immer angerannt, sobald irgendeine Tüte knistert, könnte ja ein Leckerli für ihn drin sein.

Es grüßt
Sabine
mmazzurro (56) meinte dazu am 11.11.07:
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Spocki (57)
(11.11.07)
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 Isaban meinte dazu am 11.11.07:
Ich hoffe, es wiegt dich federleicht .
Danke, Matthias.
Herzliche Grüße,
Sabine
Gedankenstaub (35)
(12.04.08)
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 Isaban meinte dazu am 04.05.08:
Danke, Clea, sehr lieb von dir.
Ich freue mich, dass dir der Text gefällt.
Liebe Grüße,
Sabine

 ManMan (04.05.08)
hallo adgio,

ich finde das gedicht formal und inhaltlich gelungen. alle kritiker sollen bitte bedenken, mit welchen schwierigkeiten die dichterin zu kämpfen hat, wenn sie diese form wählte.

vile grüße und viel respekt von

ManMan

 Isaban meinte dazu am 04.05.08:
Hab vielen herzlichen Dank, ManMan, für deine freundliche Rückmeldung.
Es freut mich sehr, dass dir Form und Inhalt zusagen.
Liebe Grüße,
Sabine
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