Aus- und Einsicht

Alltagsgedicht zum Thema Augenblick

von  Isaban

Der Mond prangt wie ein Spiegelei
auf dunkelblauer Soße,
vereinzelt kämpft Gestirn sich frei
aus wolkengrauem Schoße,

die Dächer tragen winterweiß,
Sorbet fläzt in den Straßen,
ein Zeitungsmensch fällt auf den Steiß,
wo Schnee taut matscht der Rasen.

Im Ahorn vor dem Hause warnt
die einzig wache Taube:
Das schwarze Kätzchen sitzt enttarnt
auf Nachbars Motorhaube.

Im Blumenkübel vor der Tür
stirbt still der Oleander.
Wer klug ist, huscht nach Haus, ins Bett
und wärmt sich aneinander.

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Kommentare zu diesem Text


 Didi.Costaire (11.01.09)
Schön gedichtet, liebe Sabine, aber vieles stimmt so gar gar gar nicht:

Der Mond prangt vielleicht wie das Eigelb eines Spiegeleis, doch er hat das Eiweiß drumherum - der volle Mond nichts. Wenn der Schnee schon auf dem Rasen abseits des Gehweges schmilzt, ist der Gehweg längst nicht mehr vereist. Schlafende Tauben habe ich ebensowenig gesehen wie Nachbars fette Katze auf der Kühlerhaube.

Schade eigentlich - so sterben wohl doch die Hecken und es wärmen sieben Decken. ;-(

Liebe Grüße
Dirk

 Isaban meinte dazu am 11.01.09:
Schau raus, der Mond hat einen Hof, Dirk, wie glibberiges Spiegelei.
Auf Matsch, nassem Pflaster oder Hundekacke kann man übrigens genau so gut ausrutschen, wie auf Eis. Aber es freut mich, dass du dir so viele Sorgen um den Zeitungsbotensteiß machst. Danke für deine Rückmeldung und liebe Grüße, auch an die Nachbarskatze,

Sabine

 Didi.Costaire antwortete darauf am 11.01.09:
So sind die regionalen Unterschiede: hier matscht nicht einmal der Mond, Pflaster werden trocken angelegt, der Hund kneift die Pobacken zusammen... nur Nachbars Katze würde gerne, aber sie kann nicht. ))
(P.S.: Aber scheinbar lebe ich als einziger dort, wo sich Spiegeleier lediglich in der Pfanne wälzen...)
(Antwort korrigiert am 11.01.2009)

 Isaban schrieb daraufhin am 11.01.09:
T(C)eller Firmament.
Caterina (46)
(11.01.09)
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 Isaban äußerte darauf am 11.01.09:
Ach, der sollte schon letztes Jahr in den Keller, der Ärmste, aber er guckte immer so freiheitsliebend aus der Kübelmitte.
Caty (71)
(11.01.09)
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 styraxx (11.01.09)
Alleine schon der Vergleich Spiegelei und Mond, finde ich toll - ein schönes Gedicht, das die Stimmung und den Augenblick wunderbar festhält. Meine Empfehlung.

Liebe Grüsse
MrPink (44)
(11.01.09)
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managarm (57)
(11.01.09)
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elvis1951 (59)
(11.01.09)
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paulinewilhelm (35)
(11.01.09)
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 ManMan (11.01.09)
Das Gedicht gefällt mir. Es kommt so natürlich daher.

 AZU20 (11.01.09)
Sehr witzig. Gut geschrieben. LG
Joe (52)
(11.01.09)
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Wildhüter (51)
(12.01.09)
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Spocki (57)
(13.01.09)
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 star (13.01.09)
wundervoll, wie einfach beschreiben sein kann, danke
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