Sterbendes Licht...

Gedichtgedicht zum Thema Selbsthass/verletzung/mord

von  ZornDerFinsternis

Jedes Wesen wird in Unschuld geboren;
bekommt ein Paar Flügel mit auf seinen Weg.
Wird in dieser Kälte ausgesetzt;
in Kälte,
die jeden Atem leblos scheinen lässt...

Das Paar Flügel auf dem kleinen Rücken
zeugt von Unbefangenheit.
Vielleicht sogar vom Traum der Freiheit.
Vom Traum,
nicht in der Festung von Hass und Qual,
auf ewig Sklave zu sein.

Den Glanz der Sterne in den Augen...,
und doch,
hat dieses Wesen Schmerzen.

Tränen...
Zerschneiden das hässliche Gesicht.
Zerstören alle Hoffnungen -
alle seine Sehnsüchte.

"Kannst du sagen,
warum du dem kleinen, leblosen Leib die Schwingen entrissen hast?"
"Gibt es einen Grund,
warum sich dieser Schmerz;
dieses Dasein,
lohnen soll...?"

Nahmst die Hoffnung aus den Augen;
gabst meinem Blick nur die Leere.
Dem kleinen Herzen so viel Hass,
dass es aus keinem anderen Grund mehr,
schlagen kann...
und soll.

Tränen...
Lassen den Sommer in Schwärze versinken.
Ziehe weiter in die Dunkelheit der Nacht,
die als einzige bei mir ist.

Ziehe weiter,
auf meinem Weg ins Nichts...

Finde mich in eurer Mitte,
und doch weiß ich,
dass mein Leben weniger Wert trägt.
Und doch weiß ich,
dass es irgendwo,
irgendwann -
vielleicht auch nie,
ein Wesen gibt,
dem all die Tränen,
all die Narben,
und der Hass auf die eigene Existenz,
nichts bedeuten.

Vielleicht finde ich;
dieses flügellose Wesen,
eines fernen Tages einen Engel.
Einen kleinen Engel,
der aus meinen Tränen,
ein Lächeln zaubert...

Ziehe weiter,
weiter in die schwarze Nacht.
Trage die Last,
statt der Flügel,
auf meinen Schultern.
Trage den Schmerz und schließe all' die anderen Empfindungen weg -
schmeiße meine Hoffnung fort.

Weiter...
Weiter in die Nacht hinein,
tragen mich die müden Schritte.
Tränen...
In ihnen wird es ertrinken,
das Wesen,
das ohne Flügel aus der Festung zu fliehen versucht.

Der Schmerz folgt ihm.
Packt es,
das kleine Wesen.
Verschließt ihm den Blick für alles "schöne" -
lässt ihm nur die Finsternis.

Kämpfen... - aussichtlos.
Lasse mich fallen.
Spüre den felsigen, kalten Grund.
Wind...

Versuche vergebens die Augen zu öffnen;
erneut etwas,
wie "Hoffnung" zu finden.
Doch es ist zu dunkel.
Zu finster,
auch nur einen Stern im Nebel auszumachen.

Nur ein Weg,
der offen steht.
Um die Festung ragt eine hohe Mauer;
aus Stein und Tod erbaut.
Angst,
ist ihr Name.

In Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit,
überwinde ich sie.
Aus letzter Kraft,
zwinge ich den bleichen Leib,
nicht,
so kurz vor'm Ziel,
aufzugeben.

Wind...
Öffne meine Augen.
Tue einen letzten Schritt.
Den Schritt auf den Abgrund zu -
weg,
von all dem Lärm.

Falle...
Die Last auf den Schultern,
bringt mich dem Ende näher.

Ein letzter Schrei...
Kälte.

Ein toter,
bleicher Leib.
Zermatscht...
badet im eigenem Blute.

Vom Leben geraubter Glanz,
schimmert leicht in den trüben;
leblosen Augen.

VORBEI.
Vorbei der Kampf.
Vorbei die Sehnsucht.

Vorbei das Leben.

Und am Ende,
am Ende sind wir wieder Engel...

Engel,
der Unschlud,
der Freiheit -
der Schwingen,
beraubt.

Der Tod;
das Nichts -
die neue;
die letzte Heimat....
......
...
..
.

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Kommentare zu diesem Text


 Ginkgoblatt (01.05.09)
Ich finde deine Zeilen schmerzlich verzerrt und sehr intensiv. In meinen Gedanken haben sich die Bilder, des kleinen Wesens ohne Flügel, gemalt und ich habe mitgefühlt.
KG Coline
ThisWitheredSoul (20)
(01.05.09)
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Fub (24)
(23.04.10)
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 ZornDerFinsternis meinte dazu am 24.04.10:
Vielen Dank, dass du immer so grundauf ehrlich bist. Du bist ein wunderbarer Mensch. Vielen Dank.
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