Himmel und Hölle

Tagebuch zum Thema Schmerz

von  ZornDerFinsternis

Warmes, güld'nes Licht trägt mich federleicht den Wolken näher. Wärme breitet ihre Schwingen in mir aus - bin beflügelt - fühl' mich "lebendig".
Hör' dein herzhaftes, warmes Lachen - empfinde Freude dabei. Fühl' mich dir wieder so nahe, wie vor 67 Vollmonden. Habe deine Augen, deine Stimme, deine Nähe, dein Lachen - deine unsagbar große Liebe vermisst. Dein Lächeln beflügelt mich - trägt mich aus der Nacht. Ein leichter Wind verweht dein goldnes Haar. Deine schneeweißen Schwingen glänzen so erhaben im wärmenden Licht der Morgensonne. Mein Herz, das ich tot geglaubt, macht Luftsprünge - schreit aus tiefster Freud' und größtem Leid. Unsere Zeit ist lange vorbei. Kenne deinen Namen nicht mehr. Habe vergessen, wie lieblich deine Stimme klang. Vergessen, von wo wir kamen und wo es uns hin verschlagen sollte. Habe so viele Tränen, Leid und auch schöne Momente mit dir geteilt. Dein Lachen hat mir den Mut gegeben, die Augen nicht fortwährend vor der Wahrheit zu verschließen. Du hast mir mehr Gefühle und Geborgenheit geschenkt, als ich sie je erfahren habe, als ich noch zusammengekauert im Dunkel des "Zuhauses" vegitierte.
Hast die Dunkelheit erhellt mit deinem lodernden Seelenfeuer. Hast mir die erloschene Kerze mit deinem majestätischen Phönixschweif wieder entfacht - mir ein neues Hoffen; ein Hoffnungslicht in durchtriebener Finsternis, mit auf den Weg gegeben. Hast meine Hand durch alles Leid hinweg gehalten; mir immer schützend und liebevoll zur Seite gestanden. Durch Vergangenes und Bewältigtes, bin ich erneut geschritten... Doch in diesen Zeiten ohne Kraft. Nicht erhobenen Hauptes vorangeschritten. Bin im Schwarz der Nacht verloschen. Verblasst. Genau wie dein Bild... Das Bild, das deine Stimme in meiner Erinnerung malt verliert seine Farben. All seine Lebendigkeit. Kein Hauch von dir ist mehr in mir, und in dieser Welt verblieben. Und, wenn ich hier so sitze...Zusammengekauert und allein, dann scheint es mir so, als hätte mich deine Liebe nie gehalten, als hätten mich deine Arme nie vor dieser grausigen Welt beschützt. Als hätte deine Stimme nie die schönsten, hellsten Farben des Regenbogens in mein Herz gemalt. Als hätte ich mich nie in deinen Augen verloren, deren Blick mir so viel Liebe und Achtung entgegengebracht haben, dass selbst die ganze Welt; das ganze Universum hätte darin ertrinken können. Du warst der liebste Mensch, der je die dunklen, verlassenen Irrwege meiner Seele kreuzte. Ein Engel auf Erden... das war deine Gestalt, hier, auf diesem wertlosen haufen Materie. Ohne dich scheint es nie mehr etwas "Schönes" geben zu können. Ohne dich fehlt dieser Welt das Lachen. Ohne dich, scheint es hier kein "Leben" mehr zu geben, ... denn das einzige Herz, das hier aus Liebe schlug, aufrichtig und aufopfernd, das war deines. Schmerzen zerreißen mich jeden Tag. Verwähren mir jede Nacht erneut den Schlaf. Hälst meine Hand nicht mehr. Lachst nicht mehr für mich und den Rest der Welt. Es ist kalt geworden... Seit du fort bist. Hab' mein Flügelkleid verloren. Die Nacht hat ihr Strahlen verloren, und die Tränen der Sonne bringen Tod und Verderben über die Welt. Es ist unnötig ein Klagelied anzustimmen. Meine Liebe ist zu wertlos, als dass du sie je vernehmen würdest. Meine Worte zu stumm, als, dass man sie; als, dass du, sie je vernehmen könntest. Die Distanz viel zu groß - und meine Schwingen vermögen es nicht, mich zu dir zu tragen. So lasse ich mich falle. Reiße mir die pechschwarzen Federn aus; brenne meine Hoffnung nieder, um das Gefühl von Wärme, das nur du mir gabst, wiederzufinden. Finde keinen Weg der Dunkelheit zu entfliehen. Reiße das schwarze Herz aus der Brust. Verfluche es. Verfluche mich... verfluche die Liebe und dieses Leben. "Ich vermisse dich..."
Schreien durchbricht das Schweigen. Ich falle... und am Ende, werde ich wissen, was "wahre Liebe" heißt.

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Kommentare zu diesem Text

Fub (24)
(05.05.10)
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 ZornDerFinsternis meinte dazu am 07.05.10:
Es ehrt und erfreut mich sehr. Vor allem aber, freut es mich, jemanden gefunden zu haben, der mich und meine Worte versteht...ohne mich für krank und gestört zu halten.
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