Meine neue Küche sieht toll aus und ich bin sehr stolz auf sie. Jedoch fehlt der einen Arbeitsplattenwandabschlussleiste ihr rühmliches Eckstück und die andere an der zweiten Arbeitsplatte ist erst gar nicht vorhanden. Prompt steige ich deswegen auf die Barrikaden und bitte die geliebten Handwerker ein zweites Mal zur Stelle. Diesmal erscheinen sie sogar fast überpünktlich, geben mir keinerlei Widerworte, sondern in allem Recht, kramen Zollstock und Bleistift heraus, streichen anerkennend mit der Hand über die gesamte Länge der Arbeitsplatte und schneiden die neuen Wandabschlussleisten entsprechend zurecht. Soweit, so gut!
Jede mir aus Film und Fernsehen oder auch Küchenstudio bekannte anständige Leiste besitzt Eckstücke. Nur haben die Handwerker keine bei sich und nicht vorhandene können sie so schlecht anbringen.
„Meistens lassen wir bei unseren Kunden immer ´ne Vorratstüte mit diesen Dingern zurück. Liegt hier irgendwo eine?“
Ich überlege fieberhaft:
„Nein, hm ... “
Ich haste in den Keller und durchwühle die Schränke. Nichts. Ich eile zurück und werfe einen Blick in den Abstellraum. Ebenfalls nichts. Seufzend kehre ich in die Küche zurück:
„Eventuell hier in den Küchenschubläden ... ?“
Die Tüte bleibt unauffindbar.
„Ich frag mal eben nach ... “, schlage ich vor und spurte zum Telefon.
„Nein, Frau Schumacher, warten Sie: Gerade ist es mir eingefallen, wo sie ist!“
Ich atme auf.
„Wo denn??“
Anstatt zu antworten, begibt sich der Handwerker in die Waagerechte auf den Boden, fummelt kurz an einem Teil der Abschlussleiste unter den Unterschränken herum und zieht es ab. Grinsend hielt er mir die Tüte mit den Eckstücken entgegen.
„Ja, wissen Sie, ich verstecke diese Dinge stets sehr sorgfältig, damit sie nicht verloren gehen.“
Amüsiert lache ich laut auf:
„Sollte ich vielleicht dort meinen Schmuck ... ?“
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