Dazwischen, ein neues Bier.

Text zum Thema Schmerz

von  ZornDerFinsternis

Regen zerwühlt Gedankenboden. In diesen und jenen Tagen von damals.
Geschichten, von der Wiege bis zum Grabe, in Mamor geschlagen. Vorbestimmt.
Schicksal, oder etwas derartiges.
Meine Geschichte, war auch einst deine.
Zwei Erzähler, subtrahiert die Hoffnung, multipliziert durch Schmerz, macht eins.
Einen unter vielen Hundertmillionen... nichts.
Die letzten Tage des Sommers kommen. Das Licht wird kühler, die Sonne säuft sich regelmäßig ins Delirium. Zum Heulen. Ja, verdammt.
Deine Nougatbraunen Augen zum kräuseligen Haar... ach, ich war schon ein naives, kleines Ding.
Hattest mehr Frauen, als ich meine Tage hatte.
Bettgeschichte, Onenightstand... draufgeschissen, ein billiger Fick.
Gymnasiast, ein sehr guter sogar. Anschaulich noch dazu.
In einem kleinen Fischerdorf im Norden aufgewachsen. Liebevolles Elternhaus.
Kein Grund zu sein, was du warst.
Dein Lächeln war magisch. Naja, erzähl ner 15-jährigen von Einhörnern und Liebe bis in den Tod,
und du kommst den Tag locker an ihre Wäsche. Primitiv, aber so warst du.
Die Gedanken treiben mich dem Stillstand nahe und näher.
Stehe mit der 3. Kippe in 20 Minuten am geöffneten Dachfenster. Folge dem zermürbendem Grau
der Wolken. Zähle die vielen Tränen auf dem Glas.
Erinner mich, wie du am Fenster gestanden hattest. Damals, im Frühjahr.
Warst Mitte 20. Doppelt so schwer wie ich. Irgendwie, ja tatsächlich menschenverachtender und hasserfüllter, als ich es jemals war.
Alkoholgestank zwängte sich durch meine Nase.
Unbehagen lag in diesen Minuten, vielleicht sogar Stunden, im Raum.
Vielleicht bist du auch einfach durch das Fenster in den Garten und es kletterte ein anderer, fremder herein. Du warst es jedenfalls nicht. Nein.
Und immer wieder nein.
Stummes Betteln, gefolgt von Tritten und Schlägen.
Dazwischen, ein neues Bier.
Der schwarze Teppich sog mein Blut in sich auf, als würde wenigstens er etwas von mir, von uns, in Erinnerung behalten wollen.
Springerstiefel stehen dir gut, auch wenn du sie zu gern in mein Gesicht getreten hast.
Rein  und raus. Raus und rein.
Ein Dutzend blauer Flecken am Körper verteilt, für die Welt in 3 Minuten nicht mehr zu sehen.
Unschuld hast du nie geduldet.
Und auch heute kreisen alle Bilder um den Punkt von damals. Am Ende von morgen.

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Kommentare zu diesem Text

Fub (24)
(18.06.11)
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 Songline meinte dazu am 18.06.11:
Und dass es weht tut zeigt, wie gut es geschrieben ist.
KoKa (42)
(18.06.11)
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Schneewanderer (52)
(20.06.11)
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