Atemstill steht unser Haus

Sonett zum Thema Abendstimmung

von  Isaban

Es mitternachtet und ich stehe
am offnen Fenster und ich sehe
zur mittelblauen Stadt hinaus.

Auf  dem Gehweg, in der Nähe,
so, dass ich ihn noch erspähe,
glimmt ein kleiner Lichtpunkt aus,

glimmt, wie Zigarettenglut
aus- und aufglimmt mit den Zügen,
glimmt wie Sehnsucht, Hoffnung, Wut,
wie das ewig Ungeborne,

viel zu spät bemerkt Verlorne,
das in Hinterköpfen ruht,
flackert auf, wie stumme Lügen
und erlischt, wie frischer Mut.

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Kommentare zu diesem Text

wa Bash (47)
(06.05.12)
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 Isaban meinte dazu am 06.05.12:
Ein Sonett traverse, ein "von hinten aufgezäumtes Sonett", ein Sonett, das den Erfordernissen angepasst wurde. Die Synthese wird in den Terzetten vorweg genommen, zeigt hier sowohl den Anstoß des Gedankenganges als auch die Conclusio während These und Antithese, beziehungsweise die Ursachen für die Problematik in den Quartetten darstellt wurden - der Versuch, " Erkenntnis" aufzubauen.
Freut mich sehr, dass dir der Text gefält. Danke für deine Rückmeldung.

Liebe Grüße,

Sabine

 tigujo (06.05.12)
Oh ja, das ist wahres drin, und nicht zu wenig
Leicht und locker das nagende verreimt und in ein lichtvolleres bild getaucht, es mundet den sinnen. Toll einfach.
lg tigujo

 Isaban antwortete darauf am 06.05.12:
Danke schön!
LG, Sabine

 tigujo schrieb daraufhin am 07.05.12:
Auch wenn es sich nicht ziemen mag, auf ein dankeschön hinauf noch zu reposten, ich tu es gerne: Ich mag einfach texte, die wenig blutleer sind, und etwas von dem aufzeigen, was an uns nagen mag, samt anti-nager-mittel
lg ger
janna (66)
(06.05.12)
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 Isaban äußerte darauf am 06.05.12:
Hast recht, Janna, da war ein "so" zuviel, ich habs nach deiner Anregung ausgebaut. Freut mich sehr, dass du den Text magst.
Hab lieben Dank!
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