Wozu Dichterbeschimpfungen?

Essay zum Thema Kritik/ Kritiker

von  EkkehartMittelberg

Toltec-head hat sie hier thematisiert. Ihre Zahl wächst rasant auf Internetforen. Sollte man das betrauern? Es kommt auf die Perspektive an.
Wem an Unterhaltung gelegen ist und an sprachlicher Brillanz gelungener Beschimpfungen wird seine Freude daran haben.
Dichterbeschimpfungen haben einen hohen Unterhaltungswert, sie befriedigen Schadenfreude und ästhetische Bedürfnisse zugleich, wenn der Leser daran teilhaben kann, wie ein angesehener Dichter nach allen Regeln der Kunst in den Senkel gestellt wird.
Wenn man sie als Beschimpfung liest, also keine sachliche Analyse erwartet, amüsieren sie, falls sie geistreich sind, und richten wenig Schaden an, nicht einmal bei den Betroffenen; denn man weiß, dass jemand gegenüber einem von der Zunft, dessen Stil er nicht mag, den er vielleicht hasst, Dampf ablassen wollte. Der Hund hat gebellt und die Karawane zieht vorbei.
Das gilt solange, wie die Tiraden offensichtlich als Beschimpfung eingeordnet werden können.
Aber meistens erscheinen die Invektiven in seriösem Kontext und geben vor, dass der Beschimpfte aus gebotener Distanz professionell auf seine Fähigkeiten als Dichter durchleuchtet werde. Das lässt die Betroffenen dann nicht mehr kalt und sie schimpfen zurück. Es dauert nicht lange und die Kampfhähne fühlen sich bis in den Kamm getroffen. So entsteht eine Schimpfspirale, die sich aus der Sicht außen stehender Beobachter in heiße Luft bohrt.
Das mag mit Schreiberlingen so gehen, aber doch nicht mit selbstbewussten niveauvollen Dichtern, könnte man einwenden. Wer glaubt, dass poetisches Talent einen Schutz gegen das Abgleiten in triviales Gezänk biete, ist blauäugig.
Karl Kraus und Alfred Kerr, die geistreichsten und witzigsten Aphoristiker und Literaturkritiker ihrer Zeit, haben sich bis zur Würdelosigkeit beschimpft, vor Gericht gezerrt, verglichen und weiter beschimpft:

„Karl Kraus hat Alfred Kerr „Feuilletonschlampe“ genannt. Kerr Kraus wiederum „Nietzscherl“ und „Krätzerich“. Hahnenkämpfe, Kabskutschertiraden. Titanentauziehen. Kerr und Kraus, die beiden Juden, schenken einander nichts an antisemitischen Unter- und Übergriffen.
Der tödlichere Polemiker ist Karl Kraus, nach dem kein Preis benannt ist, jedenfalls kein richtiger. Er hat in diesem Zwist das letzte Wort. Zuvor stellt er Kerr bloß, druckt dessen Pamphlet gegen ihn wörtlich in der „Fackel“ ab: ,Es ist mein Verhängnis, daß mir die Leute, die ich umbringen will, unter der Hand sterben.’ Tarantinomethode: nicht lange gefackelt und ein Schuß in die Leiche, daß das Blut nur so fontänt, was heißt, Schuß: da wird das Magazin entleert.
Gibt es irgendeinen Grund, dieser brachialen Form von Polemik nachzutrauern? Ja, ihr Unterhaltungswert! Man will ja kein Blutvergießen, aber ein bißchen mehr sachdienlicher Schlagabtausch mit offenem Visier, das wäre schon was.“ (Aus der Rede von Daniela Strigl für die Verleihung des Alfred-Kerr-Preises für Literaturkritik 2013 http://www.boersenblatt.net/600413/)

Ja, Frau Strigl kann man da nur sagen, man schätzt den Unterhaltungswert, wünscht sich aber a bisserl mehr sachdienlichen Schlagabtausch. Alle, die sich in der Literaturkritik nur ein wenig auskennen, wissen, dass Alfred Kerr ein glänzender Feuilletonist und beileibe keine Feuilletonschlampe war und dass der blitzgescheite Karl Kraus es als pointierender Stilist mit Nietzsche wohl aufnehmen konnte; jedoch erkannten die beiden Platzhirsche mit den Scheuklappen ihrer Eitelkeit nicht, dass und wie sie sich mit ihren „Kabskutschertiraden“ selbst erniedrigten.

Die gnadenlosen Beschimpfungen zwischen Karl Kraus und Alfred Kerr hatten einen Vorläufer in den Invektiven zwischen August von Platen und Heinrich Heine, die ihnen darin glichen, den Kontrahenten als Dichter und das heißt existentiell vernichten zu wollen. In seinem satirischen Drama „Der romantische Ödipus“ (1829) bezeichnete Platen Heine als „Samen Abrahams“, „Petrark des Laubhüttenfestes“ und als „Synagogenstolz“, um antijüdische Vorurteile auf den getauften Juden Heine zu lenken. Heine schlug im dritten Teil seiner Reisebilder (1829), in den „Bädern von Lucca“ zurück, wo er Platen als „warmen Freund“ denunziert, der gerade gewachsenen blonden Knaben nachstelle, ihnen dabei aber lästig falle. Die Raffinesse dieser Beschimpfung liegt darin, dass Heine nicht, zeitgenössischen Diskriminierungen folgend, die Homosexualität des Grafen kritisch aufspießt, sondern dessen Erfolglosigkeit als Liebhaber.

Auch diese Polemik kam ebenso wie die Beschimpfungen zwischen Kraus und Kerr letztlich die Antipoden teuer zu stehen. Platens ohnehin nur mäßiger Erfolg als Dichter wurde durch Heines Spott weiter eingeschränkt und Heine wurde bis hin zu den unverbesserlichen Antisemiten heute das Stigma des Judentums aufgebrannt. (Näheres in: Der Petrark des Laubhüttenfests. Neue Zürcher Zeitung, 29. März 2013 http://www.nzz.ch/aktuell/startseite/article89E70-1.407126 )

Aus der jüngeren Geschichte des Literaturstreits ist der Roman von Martin Walser: „Tod eines Kritikers“`(2002) zu erwähnen, der, gemünzt auf den Literaturkritiker Reich-Ranicki, auch wegen antisemitischer Entgleisungen seines Autors Walser im Literaturbetrieb Furore machte. Er passt nur zum Teil zu den zuvor erwähnten Dichterbeschimpfungen, weil der Schimpfende in diesem Falle ein Dichter, der Beschimpfte aber ein Literaturkritiker ist. Zur totalen wechselseitigen Demontage kam es in diesem Falle nicht, weil Reich-Ranicki selbst Walser gegen den Vorwurf schützte, ein Antisemit zu sein
„Überhaupt zeigte sich der angegriffene Kritiker erstaunlich konziliant, denn er behauptete verschiedentlich, er halte zwar nicht den Autor Walser, wohl aber dessen Roman für antisemitisch (u.a. Der Spiegel 10. Juni 2002).“ (Christine Cosentino: Der Literaturstreit um Martin Walsers Tod eines Kritikers: Ein Rückblick http://www2.dickinson.edu/glossen/heft16/cosentino.html)
Aus der Rückschau blieb dieser Literaturstreit ohne gravierende Folgen für Reich-Ranicki, dessen Ruf als Kritiker er nicht erschüttern konnte, und für Walser, den eine große Fan-Gemeinde nach wie vor für einen veritablen Dichter hält. Die Auflage des Romans „Tod eines Kritikers“ wurde auf jeden Fall durch die Kontroverse gesteigert.

Dichterbeschimpfungen wird es immer wieder geben. Daran werden auch die hier aufgeführten Beispiele trotz des hohen Tributs der Beteiligten nichts ändern. Im Gegenteil: Man kann davon ausgehen, dass sie sich wegen ihres hohen Unterhaltungswerts, wegen ihrer Sensationshaltigkeit , im Zeitalter der Trollerei auf Internetforen wachsender Beliebtheit erfreuen werden, zumal es eine große Schar von Trittbrettfahrern gibt, die sich an der Glut des Konflikts ihre Finger wärmen.
Toltec-head hat mit dem Beitrag „Klassiker der Dichterbeschimpfung.- Heute Diverse“ gezeigt, wie man sie ins Humorvoll-Witzige wenden kann. Aber ich schätze, dass die ungebremst eitle Kampfeslust der Schimpfhähne weiterhin mehr Grobianismen als elegant witzige Unterhaltung produzieren wird.

Es wäre ja schon ein Fortschritt; wenn man sich nicht „in die Fresse tritt“.

© Ekkehart Mittelberg, März 2013


Anmerkung von EkkehartMittelberg:

Vielleicht habe ich mit diesem Essay den richtigen Ton getroffen. Dann antwortet man auf die Kommentare und macht es kaputt. Ich danke allen Kommentatoren und bitte um Verständnis, dass ich diesmal die Klappe halte.
Ich wünsche allen ein heiteres Osterfest.
Ekki

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Kommentare zu diesem Text

MelodieDesWindes (36)
(31.03.13)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 31.03.13:
Ich verweise an dieser Stelle auf meine nachträglich geschriebene Anmerkung und danke allen Kommentatoren.
Heitere Feiertage
Ekki

 HerrSonnenschein (31.03.13)
Es wäre ja schon ein Fortschritt; wenn man sich nicht „in die Fresse tritt“.
Richtig gereimt! Ein Fortschritt kann es auch sein ,fortzuschreiten. Und diesen Impuls haben, mich eingeschlossen, hier bei kv nicht wenige. Im Moment bleibe ich noch aus meinem festen Prinzip der Hoffnung. Es macht mich aber ziemlich sprachlos und traurig was hier so abgeht. Dabei sollten wir einander behandeln wie Könige und Königinnen.
Und dass Wertschätzung füreinander in Internetforen nicht nur ein schöner Traum ist, erlebe ich gerade bei recording.de. Und genieße es.
Dir ein frohes Osterfest, Ekki! Liebe Grüße Jörg
michaelkoehn (76)
(31.03.13)
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 loslosch (31.03.13)
dichterbeschimpfung als parodie ist ein prächtiges genre. ein meister war robert neumann (1897-1975). der bestseller des damals 30-jährigen ("mit fremden federn") hat mich als jungen studenten entzückt, auch wenn ich längst nicht alle feinheiten durchschauen konnte.

 robert neumann.

dort der hinweis auf thomas mann. der verstand es, mit kritik clever umzugehen, lobte damals den bestseller überschwänglich, obwohl neumann in einem kapitel (der sturz) ihn stilistisch gekonnt parodiert hatte (lange satzgirlanden).

dichterbeschimpfung? ja, aber mit niveau. t.t. lo

 toltec-head (31.03.13)
Glänzend geschriebener Essay, der uns beschwingt in diesen Feiertag starten lässt. Danke, hierfür.

Man achte auch auf die leichterhand eingestreuten literaturgeschichtlichen Kommentare wie dem zu den Tiraden zwischen Heine und Platen, die von wahrer Kennerschaft zeugen. Die übliche Darstellung des Streits (siehe Linkes große Platen Biographie) ist: Platen übt sich in Antisemitismen, woraufhin sich Heine in Schwulenbashing ergeht. In Ekkis Darstellung erscheint Heine erst Recht als der sehr viel gewitztere von den beiden (ob er auch der größere Dichter war, sei dahin gestellt) . Während Platens Invektiven letztlich als zeittypisches Phänomen auf ihn selbst zurückfallen, wirkt Heines Pfeil, reingewaschen vom Verdacht der Homophobie, umso giftiger. "Der bekommt ja doch keinen mehr ab." Das zieht auch heute noch.

Übrigens scheint mir der Bezug auf Körperliches immer Bestandteil einer guten Dichterbeschimpfung zu sein. Wer sich "rein geistige" Dichterbeschimpfungen wünscht, der hat ihren eigentlichen Witz noch nicht verstanden. Der Körper mit seinen absurden Begehren und seiner Rückbindung an Erdhaftes ist immer der große Antipode des Geistes. Und der Witz der Dichterbeschimpfung liegt eben darin, dem sich gerne souverän gerierenden Geist diesen Antipoden immer wieder vor Augen zu führen.

Der Bezug zum Körper bringt auch die Bezeichnung "Shitstorm" treffend zum Ausdruck. Hierzu hat Peter Kümmel in der Zeit vom 27. März einen lesenswerten Essay geschrieben: "Nehmt es als Erfrischung!"

Hieraus ein Zitat, das ich explizit gegen alle hier im Forum wenden möchte, die gerne hätten, dass es doch etwas sauberer und rein intellektuell-geistig zugeht: "Der Luxus des autonomen Menschen wird es sein, sich in den Sturm (gemeint: den Shitstorm) hineinzubeugen (...) Wer diesen Mut nicht entwickelt, ist der Zukunft nicht gewachsen. Wer ihn entwickelt, der kann es weit bringen: Er wird von seinem Shitstorm um die Welt getragen wie der Fliegende Holländer."
chichi† (80)
(31.03.13)
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Lena (58)
(31.03.13)
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KoKa (44)
(31.03.13)
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 TrekanBelluvitsh (31.03.13)
"Und dann willst du helfen, einen Kulturstaat aufzubauen, der dem Paradies verteufelt ähnlich sieht. Und ich sage dir: Noch in deinem Paradies werden sie sich die Fresse vollhauen! Davon abgesehen, dass er nie zustandekommen wird..."

- aus: Erich Kästner; Fabian, Die Geschichte eines Moralisten; Berlin 1931, ND München 1989, S. 54

Keine Ahnung, warum mir das gerade jetzt einfällt...
gaby.merci (61)
(31.03.13)
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Adelheid (54)
(12.08.13)
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 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 12.08.13:
Ja, Petra, es ist spannend, aber es wird wohl nicht zu einer Verbesserung des Niveaus führen. Unterhaltungswert ja, aber mit welcher Erniedrigung der Beteiligten wird er erkauft.
Danke, dass du noch einmal die Aufmerksamkeit uaf das Thema gerichtet hast.
CoffeeTin (34)
(21.02.15)
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 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 21.02.15:
Merci, Tini, mir geht es nicht anders, denn Dichterbeschimpfungen bewahren selten den intellektuellen Charme des Anfangs.
MichaelBerger (44)
(03.01.19)
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 Lluviagata äußerte darauf am 03.01.19:
@Michaelberger:
Was hat denn ein wohlwollender
Voyer(s)
Straßenwärter mit Dichterbeschimpfungen zu tun?
MichaelBerger (44) ergänzte dazu am 03.01.19:
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 Teichhüpfer (06.01.19)
hello Ekkerhart es gibt wirklich böse Geister, die niemand abschalten kann. Bei uns gehe ich davon aus, daß so etwas bekannt ist.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 06.01.19:
Ja, Teichhüpfer, man lernt damit zu leben und die Kunst ist, sich davor zu bewahren, selbst böse zu werden.

 Teichhüpfer meinte dazu am 07.01.19:
Das ist bei mir in der Vita. Meine Schwestern sind älter wie ich, und wie es noch Pflicht war zu dienen, haben wir uns auseinandergesetzt und verweigert. In der Kindheit bin ich im Kampftraining gewesen, mein zwei Jahre älterer Freund meinte jedoch bei Kämpfen in unserer Gegend, Du nicht, weil ich der Jüngste von uns Kindern war.

 Lala (06.01.19)
Ein lesenswerter Essay. So, so mag ich Ekkehart :)

Aber, ach, wäre er doch in meinen Augen großzügiger und einsichtiger gegenüber seinem oder dem Grobianismus der Anderen.

Denn ohne Fallhöhe, kein Sturz, kein Schmerz, kein Witz geschweige denn einer Pointe.

Auch das will natürlich geübt sein. Aber Übung, Training ohne Schmerz? Wer nicht riskiert auf die Schnauze zu fallen, erlangt auch keine Fallhöhe und verdient weder Spott noch Lob.

Kommentar geändert am 06.01.2019 um 17:52 Uhr

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 06.01.19:
Hallo Lala, ich rate dir, nimm mit der Literatur fürlieb. Den Menschen dahinter kannst du dir nicht backen.

 Lala meinte dazu am 07.01.19:
Ich tendiere auch mehr zum schnitzen.
Dieter Wal (58)
(06.01.19)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 06.01.19:
Gut, dass du so belesen bist, Dieter. Der Tipp kommt selbstverständlich auf meine Agenda.

 GastIltis (20.03.21)
Hallo Ekki,

die Brillanz deiner Darstellung ist meisterhaft. Ich frage mich natürlich, was ich da als Leser eigentlich zu suchen habe. Es ist schon eine Welt für sich, die du beschreibst. Dass ich von ihr so wenig verstehe, ist echt bedauerlich. Aber nicht jeder kann einen Beruf ergreifen, der es ihm ermöglicht, sich solcher Dinge von frühester Jugend an zu widmen. Ungeachtet dessen bleibt dein Text bei mir gespeichert, und er darf sich der Nachbarschaft vieler erfreuen, die du erwähnt hast, und die mir am Herzen liegen. Gut ist, wenn man weiß, wo man nachlesen kann, ohne sich selbst zu ärgern oder andere ärgern zu müssen.

Sei herzlich gegrüßt und vielen Dank für diesen Hinweis. Gil.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 20.03.21:
Merci, Gil. der Text Dichterbeschimpfungen ist von 2013, Ich verfolge das Thema nicht mehr. Freilich hast du mich unfreiwillig dieser Tage wieder darauf gebracht, als du mich an Karl Kraus erinnert hast. Du weißt schon. die unselige Kontroverse zwischen Karl kraus und Alfred Kerr. Leider korrelieren hohe dichterische Begabung und Eitelkeit oft miteinander, sodass das Bashing nicht ausbleibt. Mir persönlich ist es fremd.
Herzliche Grüße
Ekki

 RainerMScholz (11.03.22, 22:54)
Weh tun muss es, und unter der Gürtellinie, schmatzen und zerkauen muss man, persönlich muss es werden und die eigene Mutter und so; Generationen soll es betreffen von Schmierfinken und sonstigem Gevögel; es muss eine Rache sein, die man an sich selbst nicht verüben würde; wegen des Ungenügens und des Nichtverstehens und des Versagens und des Nichtimstandeseins. Und das hat alles nichts mit dem Autor zu tun oder dem Text, mit dem schon gar nicht. Aber schau einmal in den Spiegel, da in der hintersten Ecke, da erkennst du ein Teil von dir, ein winzig kleines Stück, das dir bis dato noch gar nicht aufgefallen war. Und das ist, worum es in Wahrheit gehen könnte.
Aber bis dahin wird zurrrückgeschschossen.
Grüße,
R.
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