Literaturkritik: Der Kritiker und der Autor als Mensch
Essay zum Thema Kritik/ Kritiker
von EkkehartMittelberg
Kommentare zu diesem Text
Ich habe da zwei Probleme mit deinem Text:
a.) Wie so viele vermeidest du das Thema 'Kritik am Kritiker'. Denn wenn Kritik am Kritiker erlaubt ist, woher nimmt er dann seinen Anspruch Kritiker seinen zu dürfen. Also überspielst du es, um dieser Frage aus dem Weg zu gehen.
b.) Was den Punkt Kritik grundsätzlich angeht: Sachlich betrachtet, kann man jedes Werk kritisieren, an jedem Text, auch an denen von Literaturnobelpreisträgern, finden sich Stellen, die nicht gelungen sind. Und da muss man sich fragen, ob diese bei bekannten Autoren nicht eher weggelassen werden, als bei unbekannten Künstlern. Es fährt sich nämlich gut im Fahrwasser der berühmten und bekannten und nicht wenige hoffen, dass so ein wenig des fremden Ruhms auf sie abfärbt. Letzteres funktioniert auch in der umgekehrten Variante.
Man denke hier nur an das (zu) späte SS-Geständnis von Günter Grass. Nicht vielen seiner Kritiker, die der Meinung waren, dass sein Literaturnobelpreis nicht verdient war, war dies eine Art innerer 'Reichsparteitag' und sie hatten auch schnell eine Schar von Anhängern um sich geschart, die wie ihre anführenden Meinungsmacher vor allem eins offenbarten: Das man auch ohne jegliches historisches Wissen den Entrüsteten spielen kann. Mit Grass als Autor hatte das gar nichts zu tun. Es war eigentlich nur 'trollen' auf hohem sprachlichem Niveau.
a.) Wie so viele vermeidest du das Thema 'Kritik am Kritiker'. Denn wenn Kritik am Kritiker erlaubt ist, woher nimmt er dann seinen Anspruch Kritiker seinen zu dürfen. Also überspielst du es, um dieser Frage aus dem Weg zu gehen.
b.) Was den Punkt Kritik grundsätzlich angeht: Sachlich betrachtet, kann man jedes Werk kritisieren, an jedem Text, auch an denen von Literaturnobelpreisträgern, finden sich Stellen, die nicht gelungen sind. Und da muss man sich fragen, ob diese bei bekannten Autoren nicht eher weggelassen werden, als bei unbekannten Künstlern. Es fährt sich nämlich gut im Fahrwasser der berühmten und bekannten und nicht wenige hoffen, dass so ein wenig des fremden Ruhms auf sie abfärbt. Letzteres funktioniert auch in der umgekehrten Variante.
Man denke hier nur an das (zu) späte SS-Geständnis von Günter Grass. Nicht vielen seiner Kritiker, die der Meinung waren, dass sein Literaturnobelpreis nicht verdient war, war dies eine Art innerer 'Reichsparteitag' und sie hatten auch schnell eine Schar von Anhängern um sich geschart, die wie ihre anführenden Meinungsmacher vor allem eins offenbarten: Das man auch ohne jegliches historisches Wissen den Entrüsteten spielen kann. Mit Grass als Autor hatte das gar nichts zu tun. Es war eigentlich nur 'trollen' auf hohem sprachlichem Niveau.
Ich halte dich für zu klug, dass du meine Kritik am Kritiker, die freilich nur ein Aspekt ist, überlesen haben könntest. Ich bin dir aber dankbar dafür, dass du so auf den Busch klopfst.
Ich wollte einfach nur einen anderen Schwerpunkt setzen.
ich wollte einfach nur sagen, dass mir dieses gespräch gefallen hat. lo
der der Sache dienen will, und dem „Kritikstenz“, der eitel auf die „Strunz“ geht.
Hi lieber Ekki, meine Sprachausgabe kann mit diesen zwei Wörtern nichts anfangen, könntest du mich kurz aufklären.
Deinen Beitrag finde ich sehr einleuchtend, bin ganz deiner Meinung.
L-G Franky
Hi lieber Ekki, meine Sprachausgabe kann mit diesen zwei Wörtern nichts anfangen, könntest du mich kurz aufklären.
Deinen Beitrag finde ich sehr einleuchtend, bin ganz deiner Meinung.
L-G Franky
Vielen Dank, Franky. In Hessen, wo ich lebe, habe ich die beiden Wörter öfter mal gehört. Beim ersten Mal hatte ich kein Wörterbuch dabei. Ich bin aber trotzdem klar gekommen. ))
besser: "Kritik-Stenz". das wort stenz findest du im duden und im netz. aber strunz kenne ich auch nicht, höchstens "was erlauben Strunz!" von trappatoni. ich fand nur "strunzdumm" im duden. dann gibt es in der jugendsprache "strunzen" für angeben. im westerwald gab es das wort schon in den 1950er jahren. lo
Danke, Lothar. Es gab noch die zehnteilige bayerische Fernsehserie: "Monaco-Franze, der ewige Stenz."
@ Loslosch
Strunzen ist nichts anderes als angeben, sich groß tun,
auf die Kacke hauen etc. also ist die "Strunz" wohl die Bühne
eines Großtuers/Angebers. Und ein Kritiker-Stenz wird dann wohl der Geck auf einer solchen, der Angeber etc. sein.
Ein eitler Kritiker-Stenz geht auf die Strunz um sich in Szene zu setzen LG niemand
Strunzen ist nichts anderes als angeben, sich groß tun,
auf die Kacke hauen etc. also ist die "Strunz" wohl die Bühne
eines Großtuers/Angebers. Und ein Kritiker-Stenz wird dann wohl der Geck auf einer solchen, der Angeber etc. sein.
Ein eitler Kritiker-Stenz geht auf die Strunz um sich in Szene zu setzen LG niemand
Der Kritiker. Der Autor. Der Dichter. Der Künstler. Der Psychotherapeut. Der Kritisierte. Der Leser. Der Kenner. Der Könner.
Mhh. Ich bin kein Fan von komplizierten genderneutralen Formulierungen. In deinem Essay kommen Frauen allerdings so ganz und gar überhaupt nicht vor, dass es mir schwer fällt, darüber hinweg zu lesen. Ich habe auch noch nie einen weiblichen Stenz auf der Strunz gesehen. Vielleicht sollte ich meine Augen mal besser aufmachen.
Liebe Grüße, Ira
Mhh. Ich bin kein Fan von komplizierten genderneutralen Formulierungen. In deinem Essay kommen Frauen allerdings so ganz und gar überhaupt nicht vor, dass es mir schwer fällt, darüber hinweg zu lesen. Ich habe auch noch nie einen weiblichen Stenz auf der Strunz gesehen. Vielleicht sollte ich meine Augen mal besser aufmachen.
Liebe Grüße, Ira
Nö, Ira, du bist klarsichtig, egal, ob mit offenen oder geschlossenen Augen. Frauen irren als Kritiker nicht weniger als Männer. Aber ich kenne keine eitlen Kritikerinnen. Sigrid Löffler zum Beispiel oder Iris Radisch sind es nicht, gelegentlich aber Reich-Ranicki und Karasek. Woran das liegt, weiß ich nicht. Vielleicht sind Frauen, auch als Kritikerinnen, manchmal kapriziös. Aber das ist etwas anderes.
Das gefällt mir, Ekki!
Liebe Grüße Llu ♥
Liebe Grüße Llu ♥
Danke, Andrea
chichi† (80)
(04.04.13)
(04.04.13)
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Ich versuche es. Merci, Gerda.
„Man soll die Kritiker nicht für Mörder halten. Sie stellen nur den Totenschein aus.“, sagte Marcel Reich-Ranicki (1996, CICERO-rednerpreis). Wenn er es nicht (besser) weiß ) Vielen Dank für die Anregung zum Thema, lieber Ekkehart.
Herzliche Grüße
Viktor
Herzliche Grüße
Viktor
Grazie, Viktor. Marcel war galant. Er hatte für manche den Totenschein noch zusätzlich gratis ausgestellt.
Herzliche Grüße
Ekki
Herzliche Grüße
Ekki
Wiesengrund (46)
(04.04.13)
(04.04.13)
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Wiesengrund (46) meinte dazu am 04.04.13:
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Merci, Wiesengrund. Wenn du meine Kritik so siehst, hätte ich bei dir mein Ziel errreicht.
LG
Ekki
LG
Ekki
Hallo Ekki,
die geschilderten Dinge sind nicht neu, aber interessant und nachvollziehbar geschildert. Insbesondere zum Ende hin gefällt mir die sprachliche Lockerheit, die ich bisher noch nicht als Markenkern Mittelbergscher Schreibe ausgemacht habe. Weiter so, als Kritiker, Autor und Mensch!
Liebe Grüße, Dirk
die geschilderten Dinge sind nicht neu, aber interessant und nachvollziehbar geschildert. Insbesondere zum Ende hin gefällt mir die sprachliche Lockerheit, die ich bisher noch nicht als Markenkern Mittelbergscher Schreibe ausgemacht habe. Weiter so, als Kritiker, Autor und Mensch!
Liebe Grüße, Dirk
Merci, Didi. Ich werde mir Mühe geben.
Liebe Grüße
Ekki
Liebe Grüße
Ekki
Moin Ekki,
gut schreiben, mal vereinfacht formuliert, braucht ungewöhnliche Ideen und das Beherrschen und die Anwendung einer handvoll Regeln, gut kritisieren aber ein tiefgehendes fundiertes Wissen um Literatur.
Darum gibt es m.E. sehr viel mehr gute Schreiber als gute Kritiker. Beides, den guten Kritiker und guten Schreiber, in einer Person zu finden ist eine Seltenheit.
Was die Sache nicht einfacher macht ist, eitel sind sie beide.
Herzliche Grüße TT
gut schreiben, mal vereinfacht formuliert, braucht ungewöhnliche Ideen und das Beherrschen und die Anwendung einer handvoll Regeln, gut kritisieren aber ein tiefgehendes fundiertes Wissen um Literatur.
Darum gibt es m.E. sehr viel mehr gute Schreiber als gute Kritiker. Beides, den guten Kritiker und guten Schreiber, in einer Person zu finden ist eine Seltenheit.
Was die Sache nicht einfacher macht ist, eitel sind sie beide.
Herzliche Grüße TT
Grazie, Tasso, ich denke auch gutes Schreiben verlangt tiefgehendes fundiertes Wissen um Literatur. Ansonsten stimme ich gerne zu.
Herzliche Grüße
Ekki
Herzliche Grüße
Ekki
Das literarische Quartett war auch nicht das Evangelium.
lg
moon
lg
moon
Vielen Dank, Moonlight, das meine ich auch.
LG
Ekki
LG
Ekki
Hilfreich!
(Ich stimme - selbstkritisch - zu.)
Herzlichst: Uli
(Ich stimme - selbstkritisch - zu.)
Herzlichst: Uli
Vielen Dank, Uli. Das freut mich sehr.
Herzlichst
Ekki
Herzlichst
Ekki
Adelheid (54)
(02.05.13)
(02.05.13)
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