Vater unser

Sonett zum Thema Ausweglosigkeit/ Dilemma

von  Isaban

Die Nacht brach nicht herein, sie schlich sich an.
Kaum wahrnehmbares Flüstern brandete,
als sich die Schwärze senkte und dann landete.
Vom Dorf her schrie ein ahnungsvoller Hahn.

Das Dunkel drängte gegen Fensterscheiben.
Ich fühle mich so dreckig. Liebe mich!
Sie wimmerte. Er barg sie unter sich,
um ihr den Teufel ein- und auszutreiben.

Und Jesus blickt dort von der grauen Wand
und sein Gesicht ist kalt und hart wie Stein.
Allein ist sie und war es stets. Allein.
Nur ab und an ein Leib, ein Mund, die Hand,
der Traum, am völlig falschen Ort zu sein
und das Gefühl, nicht laut genug zu schrein.

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Kommentare zu diesem Text

janna (66)
(17.05.13)
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 Lluviagata (17.05.13)
Trotz einfacher Wortverbindungen ist dies ein großartiges Sonett, das vielleicht gerade deshalb so unheimlich wirkt.

Liebe Grüße
Llu ♥

 Irma (03.06.13)
Eine wahrlich bedrückende Szenerie. Ein sexueller Missbrauch unter den Augen Gottes - so etwas macht einen tatsächlich sprachlos. LG BirmchenIrmchen
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