Wortlositäten

Lied zum Thema Ausweglosigkeit/ Dilemma

von  Isaban

Im Äther verwesen die Worte,
ins Abendblut legt sich die Nacht,
die stammelnden Stimmen verstummen,
als hätte sie jemand zerlacht.

Einst legte ich Blumen in Worte,
hell strahlte der Mond in der Nacht,
dein Mund sollte niemals verstummen,
wir haben zusammen gelacht,

dann klang etwas falsch, und die Worte
zerschnitten in finsterer Nacht
Bedeutungen und sind verklungen,
der Mond hat uns taubstumm belacht;

im Äther verwesen die Worte,
ins Abendblut legt sich die Nacht,
die stammelnden Stimmen verstummen,
als hätte sie jemand zerlacht.

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (21.02.19)
Das wirkt wie aus einem Guss. Die Arbeit, die hinter diesem Gedicht steckt, scheint nicht durch. So etwas nennt man dann wohl: gut gelungen.

 Isaban meinte dazu am 03.03.19:
Deine Rückmeldung freut mich riesig.
Vielen Dank, Trekan.
Lieben Gruß
Isaban

 susidie (21.02.19)
Einst lege ich Blumen in Worte...
das ist zu schön.
zerlacht.....wow....
Soooo gerne gelesen. Liebe Grüße, Su :)

 Isaban antwortete darauf am 03.03.19:
Tausend Dank!
Liebe Grüße
Sabine

 eiskimo (21.02.19)
Sehr gelungen dieser Text, sehr stimmig! Schon der Titel trifft in die Vollen... Und im Äther verwesen die Worte - da finde ich mich wieder, bei mir verwesen sie nur schon auf dem Weg zur Tastatur.
lG
eiskimo

 Isaban schrieb daraufhin am 03.03.19:
Hallo eiskimo,

ich reich dir dann mal ein Zewa.
Vielen Dank für deine Rückmeldung. Schön, dass der Text dich berühren konnte.

Lieben Gruß
Isaban

 EkkehartMittelberg (21.02.19)
Man spricht von unsterblichen Worten, aber im Äther verwesen sie. Bei Abendblut stehen die Vorzeichen nicht günstig. Es ist, als ob eine anonyme Macht (jemand) stammelnde Sprechversuche zerlacht.
Das LyrIch, das einst blumig sprach, kannte bessere Zeiten (Metapher vom strahlenden Mond), damals verstummte der Partner niemals und beide haben zusammen gelacht.
Es bleibt offen, wer das Falsche hineingetragen hat (etwas klang falsch) und die Worte als Bedeutungsträger verkehrten sich in ihr Gegenteil, sie zerschnitten die Bedeutungen, so dass der einst hell strahlende Mond das Paar taubstumm belacht, also nichts über den Grund seines Lachens preisgibt.
Das Unglück rotiert unverändert und es bleibt bis zum Schluss offen, wer oder was es ausgelöst hat: "als hätte sie jemand zerlacht"
Ein starkes Gedicht über Ausweglosigkeit. In den Reimen, die nur aus drei Worten und einem abgewandelten vierten bestehen (Worte, Nacht, verstummen, zerlacht, gelacht, belacht, zerlacht) spiegelt sich das Dilemma.
Liebe Grüße
Ekki

 Isaban äußerte darauf am 03.03.19:
Hallo Ekki,

ja, hier wird nicht derjenige angeklagt, der die falschen Töne eingebracht hat, hier ist es egal, wer die Schuld trägt, hier ist so viel zerbrochen, dass von etwas Wundervollem nur noch Traurigkeit übrigbleibt, nicht mal der Mond ist noch der, der er einmal war.
Ich freue mich riesig, dass du zwischen die Zeilen schauen mochtest. Hab herzlichen Dank dafür.
Liebe Grüße
Sabine

 LottaManguetti (21.02.19)
Falschverstandenes oder Unüberlegtes, das nicht verletzen sollte, es aber augenscheinlich tat ... es ist immer schade, wenn persönliche Befindlichkeiten den weiteren Austausch von Worten verhindern.

Aba wat willste machen?

Das Bild "Im Äther verwesen die Worte, ins Abendblut legt sich die Nacht" finde ich besonders gelungen.

Lotta

 Isaban ergänzte dazu am 03.03.19:
Das freut mich sehr, liebe Lotta!
Vielen Dank für deine Rückmeldung.
Liebe Grüße
Sabine
Oreste (40)
(21.02.19)
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 Isaban meinte dazu am 03.03.19:
Danke, O.
Ich freu mich, dass du ein bisschen hinter die Kulissen schauen mochtest.
Liebe Grüße
S.
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