Macbeth und das Böse -1-

Essay zum Thema Gut und Böse

von  Bluebird

Shakespeares Bühnenstück "Macbeth" beginnt mit dem Auftritt von drei Hexen im Unwetter auf einem freien Platz. Die Rede ist von einer bevorstehenden Schlacht und dass man sich erneut treffen will, wenn sie vorüber sei: „Da wollen wir dem Macbeth nahen!“
    In dieser kleinen Anfangsszene wird die kommende Tragödie schon angedeutet. Das Böse in Gestalt der drei (dämonischen) Hexen, von Macbeth später „Zauberschwestern“ genannt, wird sich recht bald Macbeth nähern. Und natürlich, wie könnte es anders sein, nicht mit guten Absichten.

Hier wird uns also gleich zu Beginn der wahre Grund alles Bösen vor Augen geführt. Im weiteren Verlauf des Stückes wird Macbeth tatsächlich zu einem Erz-bösewicht mutieren und wahre Abgründe menschlicher Bosheit werden sich auftun. Aber,  der tiefere Grund dafür liegt woanders, nämlich im Wirken dämonischer Geistwesen.
    Kommt uns da nicht auch gleich das „Dritte Reich“ und ihre unvorstellbaren Gräueltaten in den Sinn? Das unfassbar Böse, welches sich hier manifestiert hat?
    Vielleicht greift es ja auch hier zu kurz, die Gründe allein in der menschlichen Boshaftigkeit zu sehen. Vielleicht, und ich persönlich gehe davon aus, liegen die tieferen Ursachen ja wie im Falle von „Macbeth“ in der Anstiftung durch jene Geisterwelt, die in der Bibel als Dämonen oder Engel Satans bezeichnet werden.


Anmerkung von Bluebird:

"Macbeth" ist - meiner Ansicht nach - ein sehr anschauliches Beispiel für ein "coming out" des Bösen

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Frühere bzw. ältere Kommentare zu diesem Text


 FRP (26.07.13)
"Aber, der tiefere Grund dafür liegt woanders, nämlich im Wirken dämonischer Geistwesen."

Die gibt es ebenso wenig wie einen Gott. Der tiefere Grund liegt einzig in Macbeth selbst.

 Bluebird meinte dazu am 26.07.13:
Eine eigene Überzeugung haben und sie auch äußern zu dürfen, ist ein menschliches Grundbedürfnis und auch Grundrecht! Gut so!

 Dieter Wal (26.07.13)
Ich glaube, man sollte Hamlet besser nicht als Beleg für Spukphänomene, genauso wenig Macbeth für die "Realität" der Hexerei heranziehen. Als Bühnenzauber wirken magische Elemente prima. Sie sind stimmungsvoll, unheimlich, abgründig, und je nach schauspielerischer Begabung der drei Hexen beängstigend. Die Natur des Bösen hat Shakespeare aber wirklich in Macbeth, Othello (und allen anderen Dramen) grandios dargestellt. Der "magische Unterbau" bzw. der Dramenbeginn in M. dient der umso tieferen Ergreifung der Zuschauer. Sonst nichts.

Wahre Magier sind nicht Okkultisten, sondern Illusionisten, Schauspieler und Kreative.
(Kommentar korrigiert am 26.07.2013)

 Bluebird antwortete darauf am 26.07.13:
Eine eigene Überzeugung haben und sie auch äußern zu dürfen, ist ein menschliches Grundbedürfnis und auch Grundrecht! Gut so!

 Dieter Wal schrieb daraufhin am 26.07.13:
Bin dir, was deine möglichen Erfahrungen angeht, vielleicht näher als du denkst.

 Bluebird äußerte darauf am 26.07.13:
Inwiefern?

 Dieter Wal ergänzte dazu am 26.07.13:
 Gespannt, wie du die im Zusammenhang verstehst.  2.,  3., 4.,  5.,  6.,  7.,  8..
(Antwort korrigiert am 26.07.2013)

 Bluebird meinte dazu am 27.07.13:
Sorry, habe Deinen ersten Text kurz angelesen und dann abgebrochen. Spontan und intuitiv! Besser so, denke ich -D

 Dieter Wal meinte dazu am 27.07.13:
Hatte befürchtet, du würdest auch dort trollen. Lieb von dir.

 Bluebird meinte dazu am 27.07.13:
Ich trolle nicht!

 Dieter Wal meinte dazu am 27.07.13:
Natürlich niemals. Extra für dich die Version in Klartext:

Im Wald, wo die Dämonen wohnen
Gedicht zum Thema Andere Kulturen
von Dieter Wal.


Im Wald, wo die Dämonen wohnen,
sie die Gedichte gar nicht schonen.
Dem Walde, wo Dämonen rasten,
entsetzte Menschen schnell enthasten.
Im Wald, wo die Dämonen schmausen,
hundert Dämonen mit dir hausen.
Im Wald, wo die Dämonen reimen,
dämonengrüne Lyrik schleimen.
Im Wald, wo die Dämonen singen,
dir bald Dämonik nahe bringen.
Am Waldrand, wo Dämonen beten,
gefrettet geht die Metrik flöten.
Im Walde, wo Dämonen schuften,
die Nicht-Dämonen stumm verduften.
Im Wald Vogonität verstahlend,
Grunzwanzlings Splatterbilder malend.
Propellern steil Dämonen-Drohnen,
naht Lyrikfolter voller Wonnen.
Im Wald, wo die Dämonen kreisen,
zwitschern mit zwanzigtausend Meisen.
Im Walde, wenn Dämonen sabbeln,
bald einzig die Dämonen babbeln.
Im Wald, wenn die Dämonen stöhnen,
wirst an Zerfrettelts dich gewöhnen.
Im Walde, wenn Dämonen lachen,
schief reimend abertausend Sachen.
Im Walde, wo Dämonen siedeln,
sie alles Wild in Panik fiedeln.
Im Walde sanft Dämonen träumen,
Mooskissen, Farne sie umsäumen.
Den Wald umringend Germanisten
Dämonen festsiegelnd in Kisten.


Ich mags mit Vogonen lieber ...

 TrekanBelluvitsh (26.07.13)
Na, die Hexen sind eine Allegorie oder im besten Fall ein Erklärungsversuch, warum der Mensch das tut, was er tut. Teufel, Satan und Spuk hat damit nichts zu tun, soll hier nur die Atmosphäre für die bösen Taten erschaffen.
So einfach ist es nicht...
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